Dienstag, 25. Juni 2019 · Nr. 144 100 Jahre MT Mindener Tageblatt 37
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Viele deutsche Lokalzeitungen haben das Wort „Tageblatt“ wie das MT oder „Zeitung“ in
ihren Titeln. MT-Archivfoto: Alex Lehn
Wie Zeitungen sich
einen Namen machen
Die Titel der Lokalblätter ähneln sich meist.
Aber es gibt auch Ausnahmen. Wie kommt das?
Von Ilja Regier
Minden (mt). Viele der deutschen
Lokalzeitungen heißen
wie der Ort, über den sie berichten.
Für den Titel haben die
Gründer meist noch ein Wort
wie „Tageblatt“ (wie beim MT),
„Zeitung“, „Bote“ oder „Nachrichten“
ergänzt. Einige wenige
Ausnahmen gibt es jedoch:
Der Patriot oder Die Glocke.
Was steckt hinter diesen Namen?
Das MT hat nachgefragt.
Der Patriot
Verbreitungsgebiet: Lippstadt,
Geseke, Erwitte, Anröchte
und Rüthen. Verkaufte Auflage:
25.329 Exemplare.
Geschichte: Knapp sieben
Monate nach der März-Revolution
erschien 1848 die erste
Ausgabe des „Patriot“. Damit
steht die Zeitung in der Tradition
des aufgeklärten Patriotismus.
Der damalige Patriot-
Gründer und Buchdrucker,
Verleger Carl Weinert, war nach
dem Fall der preußischen Zensurgesetze
im März 1848 beseelt
von der patriotischen und
im rechtsstaatlichen Sinne
fortschrittlichen Aufbruchstimmung,
sodass er aus Berlin
in seine Heimatstadt Lippstadt
zurückkehrte. Dort versuchte
er mit dem Zeitungsnamen
„Der Patriot“ sein
unternehmerisches Glück.
Name: Pläne, den Namen zu
ändern, gab es laut Chefredakteur
Dominik Friedrich noch
nie: „Gerade in Zeiten von Pegida
und Co. werden aber immer
mal wieder Fragen, oder
vielmehr versteckte Bitten, an
unseren heutigen Verleger,
Christoph Barnstorf-Laumanns,
herangetragen, ob wir
unseren Namen denn nicht ändern
könnten.“ Dieser ziehe das
nicht in Erwägung. „Der Titel
ist mehr als eine Marke, er ist
unser Erbe und wir tragen eine
Verantwortung, ihn zu erhalten
und auch zu verteidigen.
Nicht nur, aber auch, damit der
Titel nicht von rechts außen
vereinnahmt wird“, sagte
Barnstorf-Laumanns kürzlich.
Mit dem aktuellen Heimat-
Begriff, der – weil im Trend – gerade
auch gerne mal politisch
„missbraucht“ werde, wird der
Patriot als Zeitung weniger
konfrontiert, berichtet der
Chefredakteur. Im aufgeklärten
und wertegebundenen Patriotismus
sieht er ein unverzichtbares
Fundament der Demokratie.
Und dennoch tarnen
sich die Redakteure
manchmal.
„Wenn sie bei Pressestellen
und Behörden
weit außerhalb unseres
Verbreitungsgebietes
anrufen, etwa in der Landes
oder Bundeshauptstadt,
sagen Sie schon mal schnell
,von der Lippstädter Zeitung‘
statt ,vom Patriot‘“, berichtet
Friedrich. Der Grund? Sie wollen
nicht immer diesen ungewöhnlichen
Titel erklären
müssen.
Die Glocke
Verbreitungsgebiet: Gütersloh,
Rheda-Wiedenbrück, Warendorf,
Ahlen, Beckum und
Oelde. Verkaufte Auflage:
50.203 Exemplare.
Geschichte: 1880
wurde der Verlag von
Engelbert Holterdorf,
einem am 6. September
1858 geborenen
Bauernsohn aus Bockum,
im damaligen
Kreis Lüdinghausen
gegründet. Am 14. Mai 1880 erschien
die Probenummer, die
Zeitung führte die Titel „Oelder
Zeitung“ und „Beckumer
Bote“. Rasend schnell gewann
das Blatt 1.000 zahlende Abonnenten
in den Kreisen Beckum,
Warendorf und Wiedenbrück.
Ein ungewöhnlicher Erfolg,
denn zu jener Zeit leisteten
sich die meisten Leute auf
dem Lande
noch keine
Zeitung. Ein
Jahr später
hatte sich die
Zahl der
Abonnenten
verdoppelt, die bisherigen Zeitungstitel
machten mit Rücksicht
auf die Verbreitung in den
Kreisen Warendorf und Wiedenbrück
dem Titel „Die Glocke“
Platz.
Name: Der prägnante Titel
wurde zum Markenzeichen der
Zeitung. In längst vergangenen
Tagen zog das Geläut des
Nachrichtenausrufers auf dem
Marktplatz der Stadt die Aufmerksamkeit
auf die wichtigsten
Neuigkeiten vom Tage –
jetzt übernahm die Zeitung
„Die Glocke“ die Verbreitung
der Nachrichten.
„Zugleich symbolisiert der
Name wie das Geläut hoch
oben im Kirchturm Bodenständigkeit
und Heimatverbundenheit“,
erklärt Frank Möllers,
Chef vom Dienst.
Einst zierte das „G“ im Titel
die Zeichnung eines Nachrichtenausrufers.
Heute erkennt,
wer genau hinsieht, im verschnörkelten
„G“ versteckt die
Initialen des Gründers.
Das Verbreitungsgebiet der
„führenden Heimatzeitung im
Herzen Westfalens“ wird liebevoll
„Glockenland“ genannt.
Ein Name, der nicht vom Oelder
Verlag erfunden, sondern
der ihm angetragen wurde aus
der Bevölkerung – und der
auch von anderen Unternehmen
und Institutionen genutzt
wird, selbst Sport-Ligen
sind danach benannt.
„Die Glocke“ – „Ein solcher
Markenname, der jedermann
geläufig ist, für ein Medium,
dem man vor Ort vertraut, ist
ein wertvolles Gut“, meint Möllers.
Es sei nie daran gedacht
worden, den Titel zu ändern.
Mindener Tageblatt
Verbreitungsgebiet: Minden,
Petershagen, Porta Westfalica,
Hille. Verkaufte Auflage: 28.773
Exemplare.
Geschichte/Name: Zunächst
erschien das MT unter dem Namen
Minden-Lübbecker Kreisblatt.
Johann Christian Conrad
Bruns hatte die Zeitung im
Jahr 1856 gegründet. 1919 folgte
der Namenswechsel zum
Mindener Tageblatt, weil sich
Verleger Max Bruns inhaltlich
mehr auf Minden fokussieren
wollte. Seitdem stand der Name
nicht mehr zur Diskussion,
wie Geschäftsführer Sven
Thomas erklärt. Mehrmals jedoch
wurde überlegt, die Frakturschrift
des MTs zu ändern.