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Wer sich auch in der Ausbildung mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen will, hat viele Möglichkeiten. Zunächst sollte
man sich überlegen, wo die eigenen Stärken liegen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa-tmn
Umweltschutz: Grüne Berufe
für die Generation Greta?
Klimaschutz steht hoch im Kurs bei Jugendlichen. Aber spielt das Thema
auch bei der Suche nach dem Ausbildungsplatz eine Rolle?
Bonn/Berlin. Mit Fridays for
Future hat plötzlich eine ganze
Schülergeneration eine
Agenda, so scheint es: Umweltschutz
steht bei Kindern
und Jugendlichen hoch im
Kurs. „Sämtliche Jugendstudien
weisen das Thema als
eines der Topthemen aus“,
sagt Krischan Ostenrath, Koordinator
des Netzwerks Grüne
Arbeitswelt. „Das sieht
man ja auch an den Jugendlichen,
die freitags auf die Straße
gehen.“
Liegt es da nicht nahe, das
Thema auch zum Beruf zu
machen – und die Begeisterung
für grüne Themen mit
in die Ausbildung zu nehmen?
Es gebe eine Lücke zwischen
dem ehrenamtlichen Engagement
wie es bei Fridays for
Future an den Tag gelegt wird
und der Vorstellung, dass
man sich auch beruflich damit
beschäftigen kann. „Das
haben viele Jugendliche noch
zu wenig auf dem Radar“, sagt
Krischan Ostenrath.
Grüne Aspekte im
Traumberuf finden
Das Netzwerk Grüne Arbeitswelt
will hier ansetzen. Es ist
der Versuch, die vielen Initiativen,
die es bereits zum Thema
gibt, zu bündeln, erklärt
Ostenrath. Denn es ist gar
nicht so einfach, in der Vielfalt
der Ausbildungsberufe
den richtigen Weg zu finden.
Wer auch im Berufsleben
Wert auf Umweltschutz legt,
hat viele Möglichkeiten. „Es
gibt nicht so eindeutig Berufe,
von denen man sagen kann,
das ist per se grün“, stellt Ostenrath
klar. Die Ausbildung
zum Kfz-Mechatroniker etwa
habe in der klassischen Variante
nicht viel mit Umweltschutz
zu tun. Wer sich aber
auf die Hochvolttechnik spezialisiert,
handelt schon eher
im Sinne des Klimas.
Ähnlich sieht es mit anderen
gängigen Ausbildungsberufen
aus, zum Fachinformatiker
oder Elektroniker etwa.
„Die können einen Bezug
zum Thema haben, müssen
es aber nicht.“ Es sei dann abhängig
vom Betrieb, inwiefern
zum Beispiel das Thema
Smart Houses eine Rolle
spielt. Jugendliche sollten daher
besser umgekehrt vorgehen:
Zuerst überlegen, was
sie gut können – und dann
sehen, wo ihr Platz im Umweltschutz
ist. „Jeder Pott fin-
Das Thema Klimaschutz steht bei Schülerinnen und Schüler
derzeit hoch im Kurs.
Foto: Georg Wendt/dpa/dpa-tmn