DIE WIRTSCHAFT IN DER REGION 5
Nordrhein-Westfalen –
Vorreiter der Digitalisierung
Grußwort von Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation,
Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
Die Industrialisierung hat
Nordrhein-Westfalen so stark
verändert wie kaum eine andere
Region in Europa. Heute
ist es die Digitalisierung, die
uns vor große Herausforderungen
stellt – aber auch
enorme Chancen birgt. Damit
das Land einen Wettbewerbsvorteil
aus den Veränderungen
generieren kann, muss es
Vorreiter sein; Die Landesregierung
hat sich deshalb zum
Ziel gesetzt, Nordrhein-Westfalen
bis 2022 in die digitale
Spitzengruppe zu bringen.
Mit der ressortübergreifenden
Strategie für das digitale
Nordrhein-Westfalen benennen
wir dafür die zentralen
Handlungsfelder: von Infrastruktur,
Wirtschaft, Energie
und Forschung, über Bildung,
Gesundheit und Mobilität bis
hin zu Verwaltung, Sicherheit
und Datenschutz. Nach
einem breiten Beteiligungsverfahren
zum ersten Entwurf
hat das Kabinett nun die
weiterentwickelte Strategie
verabschiedet. Damit sind der
Dialog und die Beteiligung
aber nicht abgeschlossen:
Auch in diesem und in den
kommenden Jahren werden
wir online und offline den
Dialog mit Bürgerinnen und
Bürgern, Expertinnen und Experten
wie auch Stakeholdern
fortsetzen, um die Strategie
kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Eine zentrale Voraussetzung
für die Digitalisierung
ist die Netzinfrastruktur. Hier
hat das Land noch Nachholbedarf.
Das Ziel der Bundesregierung
zur „Digitalen Agenda“,
bis Ende 2018 alle Haushalte
mit mindestens 50
Mbit/s zu versorgen, wurde
nicht erreicht. Vor allem im
ländlichen Bereich gibt es
noch große Defizite. Für
Nordrhein-Westfalen gilt:
Rund 96 Prozent der Haushalte
sind inzwischen mit 50
Mbit/s versorgt, das liegt über
dem Bundesschnitt. Jetzt werden
für die Digitalisierung
aber Gigabitnetze mit schnellem
Upload benötigt. Insbesondere
Schulen und Gewerbegebiete
müssen zügig angeschlossen
werden. Das wollen
wir bis spätestens 2022 erreichen
und bis 2025 über konvergente
Gigabitnetze im
ganzen Land verfügen.
Ein weiterer Schwerpunkt
ist die Erforschung und Entwicklung
der Künstlichen Intelligenz,
in die wir als Landesregierung
massiv investieren
werden. Denn KI ist eine
Schlüsseltechnologie der Zukunft,
die Anwendungen ermöglicht
wie autonomes Fahren
und den Einsatz von Robotern
zur Altenpflege. Wir
wollen Nordrhein-Westfalen
zu einem führenden Standort
für Künstliche Intelligenz (KI)
machen. Dazu haben wir die
landesweite Kompetenzplattform
„Künstliche Intelligenz“
(KI.NRW) in St. Augustin initiiert.
Bei der Verzahnung von
Wissenschaft und Wirtschaft
wird insbesondere die Region
OWL ein starker Partner sein.
Erst kürzlich konnten fünf
Kooperationsvorhaben des
Technologie-Netzwerkes „it‘s
OWL“ in den Bereichen
Künstliche Intelligenz, Di¬gitale
Plattformen, Digitaler
Zwil-ling und Arbeit 4.0 bewilligt
werden.
Ein ganz konkreter Ansatz,
um die Digitalisierung vor
Ort zusätzlich zu beschleunigen,
ist unser Förderprogramm
„Digitale Modellregionen
NRW“. Ziel ist es, mit
übertragbaren Lösungen im
Bereich E-Government und
innovativen Projekten mit
der Wirtschaft im Bereich
Smart City Impulse zu setzen.
Bis Ende 2021 stehen dafür
rund 91 Millionen Euro Landesmittel
zur Verfügung.
Im Juli 2018 haben sich fünf
Modellregionen auf den Weg
gemacht, darunter die Stadt
Paderborn zusammen mit
den beteiligten Städten Bielefeld
und Delbrück sowie dem
Kreis Paderborn und in Kooperation
mit ganz OWL.
OWL und Paderborn – mit
einem Spitzenbeitrag bei dem
Bitkom-Wettbewerb „Digitale
Stadt“ – konnten besonders
schnell in die Umsetzung
starten: Fünf Projekte haben
bereits begonnen, weitere
wurden beantragt. Dabei reichen
die Kooperationsvorhaben
von digitalen Bürgerportalen
über ein Konzept zum
Netzausbau für ein Internet
der Dinge in der Stadt bis hin
zur intelligenten Ampelsteuerung
und der Digitalisierung
zukünftiger Energiesysteme.
Auch die vier weiteren Modellregionen
nehmen stetig
Fahrt auf. Neben Lösungen
für Bürgerportale und innovativen
Authentifizierungsverfahren
für Verwaltungsdienste,
der „Smartphone
Bürger-ID“, sind derzeit vielfältige
Smart-City-Projekte in
der Vorbereitung. Bei der Umsetzung
des Förderprogramms
steht der Mehrwert
für die Kommunen in Nordrhein
Westfalen ganz klar im
Fokus. So entwickeln die Modellregion
arbeitsteilig Lösungen
für unterschiedliche
Fachverfahren in Bürgerportalen.
Für die Bereiche E-Government
und Smart-City
wird es ab diesem Jahr zahlreiche
Angebote für einen regelmäßigen
Fachaustausch
und Wissenstransfer geben.
Mit diesen und vielen anderen
Maßnahmen wollen wir
bundesweit ein deutliches
Zeichen setzen und die Digitalisierung
in allen Regionen
weiter voranbringen. Denn
nur mit gemeinsamen, digitalen
Lösungen können wir die
Potenziale im Land bestmöglich
nutzen und Nordrhein-
Westfalen zum innovativsten,
leistungsstärksten und klimafreundlichsten
Industriestandort
in Europa entwickeln.
Prof. Dr. Andreas Pinkwart
Minister für Wirtschaft,
Innovation, Digitalisierung
und Energie des Landes
Nordrhein-Westfalen
Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart sieht in der Digitalisierung
enorme Chancen. Foto: ©MWIDE NRW/E. Lichtenscheidt