„Fast jedes Gespräch hat Potenzial
für eine spannende Geschichte“
#200in365: MT-Chefredakteur zieht Bilanz seiner Interviewreihe.
Es ist vollbracht! Für
#200in365 hat Benjamin Piel
in seinem ersten Jahr als
Chefredakteur des Mindener
Tageblatts mit 200 Menschen
aus der Region gesprochen.
Vertreter aus Politik
und Verwaltung, Ehrenamtliche
aus Vereinen, Verbänden
und Initiativen, Menschen
mit einer Botschaft, einem
besonderen Schicksal oder
einer guten Idee luden Piel
zum Gespräch ein. Im Interview
mit dem johann! lässt
er das Projekt Revue passieren.
Am 31. Mai, also gut ein Jahr
nach dem Start von
#200in365 haben Sie das letzte
der 200 Interviews geführt.
Als die Serie Anfang
Juni 2018 anlief: hatten Sie
da Bedenken, dass sich genügend
Gesprächspartner melden?
Ja, aber diese Sorge war
glücklicherweise unbegründet.
Die Resonanz auf den
Aufruf im MT und in den digitalen
Kanälen war riesig. In
der ersten Woche gingen
rund 150 Einladungen in
meinem E-Mail-Postfach ein.
Diese Welle ebbte dann allerdings
mit der Zeit ein bisschen
ab.
Ihr erstes Interview fand auf
der Wittekindsburg statt. Dort
besuchten Sie das „Balla-Balla
Bingo“ von Elke Bikowski
und Eike Meyer – eine Veranstaltung,
die eher in die Kategorie
„Skurriles aus dem
Mühlenkreis“ fällt. Darüber
hinaus nutzten viele regionale
Vereine, Verbände und Initiativen
#200in365, um ihr
Anliegen in die Öffentlichkeit
zu tragen. In vielen Ihrer
Interviews ging es aber auch
um ernste Themen und persönliche
Schicksale. Gab es
Interviewpartner, die Sie besonders
beeindruckt haben?
Grundsätzlich hat das Projekt
#200in365 mir gezeigt, dass
fast jedes Gespräch Potenzial
für eine spannende Geschichte
hat und sich viele, auf den
ersten Blick alltägliche Themen,
durchaus neu erzählen
lassen. Zum Kreis der Interviewpartner,
die mir besonders
nachhaltig in Erinnerung
geblieben sind, zählt die Mindenerin
Antje Ranis. Sie leidet
seit ihrer Kindheit unter Alopecia
areata totalis, einer
Krankheit, die zum kompletten
Haarverlust führt. Viele
Jahre trug sie Perücke, bis sie
sich dazu entschloss, zu ihrer
Glatze zu stehen. Eine sehr
herausragende Persönlichkeit.
Ein Leben für den Rock'n'Roll: Bruno und Ursel Rautenstrauch legen
gerne gemeinsam einen Tanz hin. Fotos: Benjamin Piel
Im Garten von Mirko Kuberkiewicz leuchten zur
Adventszeit 20.000 Lämpchen. Von Weihnachtsbeleuchtung
kann er nicht genug bekommen.
Die ehemalige Altenpflegerin
Margret Husmeier ist mit 60 Jahren
ins Altersheim gezogen.
Setzen sich für Behinderte ein: Pirkko Kleine, die
stellvertretende Vorsitzende der Lebenshilfe Minden,
und Vorstandsmitglied Tobias Blickle.
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