herausfinden. Das Prozedere
war weder anstrengend, noch
tat es weh. Im Gegenteil: einfach
bequem hinsetzen, kurz
entspannen, sich zwei Messelektroden
auf die Handgelenke
kleben lassen und weiter
entspannen. Währenddessen
machte eine Maschine die
Arbeit: Innerhalb weniger Minuten
wurde ein EKG aufgezeichnet
und aus den Daten
diverse Parameter berechnet,
wie sich das aktuelle Verhältnis
von Sympathikus zu Parasympathikus
verhält oder wie
es um die individuelle Stressregulationskompetenz
bestellt
ist. Im anschließenden
Auswertungsgespräch unter
vier Augen erfuhren die Teilnehmer
von Dr. Thomas Fritz,
ob bei ihnen etwa ein Risiko
für Burnout besteht und wie
sie ihre innere Bremse stärken
können.
„Das geht zum Beispiel mit
Sport“, berichtet „Bruns aktiv“
Koordinatorin Claudia
Volkmann. „Nach der Analyse
haben sich einige Teilnehmer
daher direkt dazu entschlossen,
sich unserer Laufgruppe
anzuschließen.“ Die Messung
der Herzratenvariabilität habe
nämlich nicht nur Aufschluss
über den momentanen Istzustand
gegeben, wie Claudia
Volkmann erläutert. Vielmehr
lasse die Untersuchung Rückschlusse
auf die vergangenen
Monate zu. Bei vielen habe es
daher „klick“ gemacht.
„Wichtig ist, kleine Veränderungen
langfristig ins tägliche
Leben einzubauen und damit
fest in den Alltag zu integrieren,
um dauerhaft etwas zu
erreichen“, sagt sie. Denn wer
zum Beispiel aus dem Dauerstress
heraus in den Urlaub
fahre, sich ein paar Tage lang
leidlich erhole und dann wieder
zurück am Schreibstich
mit dem Tagesgeschäft konfrontiert
sehe, bei dem sei die
Erholung oft innerhalb kürzester
Zeit wieder verflogen,
gibt Claudia Volkmann zu bedenken.
Zwei Augen braucht der Mensch fürs räumliche Sehen. Ist eines der beiden abgedeckt , wird das Zielen
schwierig, das Fangen aber noch viel mehr. Fotos: Stephanie Klusmann
Wichtig sei, so sagt
sie, dass die Motivation von
innen heraus kommt. „Man
kann ganz viel selbst erreichen.“
Schön, wenn „Bruns aktiv“
den Initialfunken liefert.
In Stress geraten kann auch,
wie das Team der Unternehmensgruppe
J.C.C. Bruns von
Referent Axel Bürger erfuhr,
wer sich entscheiden muss. Ja
oder nein? Jetzt oder später?
Diese Lösung oder jene? Der
eine Weg oder vielleicht doch
lieber ein ganz anderer? Wie
man bessere und schnellere
Entscheidungen trifft und die
Entscheidungsfreude trainiert,
darum ging es in Axel
Bürgers Referat und Workshop.
Und die Teilnehmer
lernten sich zu fragen, warum
sie reagieren, wie sie reagieren.
Das ist wichtig, um bewusst
andere Wege einzuschlagen
und so zu anderen
oder eben besseren Lösungen
zu kommen.
Einen anderen Weg, Stress
zu reduzieren und die Funktion
des Gehirns zu steigern,
lernten die Teilnehmer von
Madeline Martin kennen: Life
Kinetik. „Nur wenn mein Gehirn
gut funktioniert, funktioniere
auch ich gut“, lautet ihr
Ansatz. Gleichgültig in welchem
Alter oder in welcher
Lebensphase man sich gerade
befinde. Schon mit einer
Stunde Training in der Woche
ließen sich, so die Fachfrau,
Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit
steigern und
die Stressresistenz verbessern.
Die Teilnehmer hatten sichtlich
Spaß daran, sich Bälle zuzuwerfen
– wechselweise das
linke oder das rechte Auge abgedeckt
–, zu balancieren, zu
jonglieren und Bewegungsabläufe
auf ungewohnte Art
und Weise miteinander zu
kombinieren und dabei auch
noch kleine Rechenaufgaben
zu lösen. Das Gehirn wird
mittels dieser nicht alltäglichen
koordinativen, kognitiven
und visuellen Aufgaben
gefordert und gefördert. Dabei
wird keine Übung so lange
trainiert, bis eine Automatisierung
eintritt. „Das hält das
Hirn auf Trab, es arbeitet besser“,
sagt Claudia Volkmann.
„Und man lernt dabei, sich
auf eine Aufgabe zu fokussieren
und alles andere auszublenden.
Das ist bei der täglichen
Arbeit sehr nützlich.“
Der dritte Bruns Gesundheitstag
hatte also wieder
eine Reihe toller Angebote.
„Von allen, die da waren, hat
unser ‚Bruns aktiv‘-Team
positive Rückmeldung bekommen“,
resümiert Claudia
Volkmann. „Verleger Sven
Thomas und Verlagsgeschäftsführer
Carsten Lohmann
stehen voll und ganz
dahinter.“ Dass es nächstes
Jahr wieder einen Bruns Gesundheitstag
gebe soll, steht
schon fest. Das Thema ist
noch offen. „Ich ermuntere alle
Mitglieder unserer großen
Bruns-Mannschaft, dieses attraktive
Angebot im Rahmen
unseres Betrieblichen Gesundheitsmanagements
aktiv
zu nutzen. Denn dafür haben
wir unseren Gesundheitstag
schließlich ins Leben gerufen“,
betont Verleger Sven
Thomas.
Mehr Infos:
brunsaktiv@
jccbruns.de
Dr. Thomas Fritz hat bei BMS-Mitarbeiter Harald Fichtner (re.) das
EKG-Gerät zur Herzratenvariabilitätsanalyse angeschlossen.
Warum Ausgleichssport
die „Bremse“ stärkt
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