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Physiotherapeut missbraucht Kinder
Festnahme in Bad Oeynhausen / Polizei schlägt außerdem in Bergisch Gladbach zu
Bielefeld (dpa). Weitere Fälle
des schweren Kindesmissbrauchs
– in Bad Oeynhausen,
und Bergisch Gladbach – erschüttern.
Weil er in seiner
Praxis immer wieder Kinder
missbraucht haben soll, steht
ein Physiotherapeut aus Bad
Oeynhausen seit dem 12. September
vor dem Landgericht
Bielefeld. Die Staatsanwaltschaft
wirft ihm vor, seine berufliche
Tätigkeit ausgenutzt
zu haben, um an jungen Mädchen
sexuelle Handlungen
vorzunehmen. Außerdem soll
er Fotos von nackten Patientinnen
und ihres Genitalbereichs
gemacht haben.
Bei Hausdurchsuchungen
stellt die Polizei tausende Bilder
und Videos sicher. In der
Anklage legt die Staatsanwaltschaft
dem Beschuldigten insgesamt
44 Taten seit 2010 zur
Last – darunter auch einzelne
Fälle von Körperverletzung
und Nötigung. Die acht Opfer
sind laut Anklage im Tatzeitraum
zwischen sechs und
zwölf Jahren alt. Wegen Beihilfe
zum Kindesmissbrauch
angeklagt ist auch seine ein
Jahr ältere Ehefrau. Sie soll bei
einigen Taten anwesend gewesen
sein oder den Kindern
gesagt haben, die Handlungen
gehörten zur Therapie. Im Dezember
verurteilt das Gericht
den Physiotherapeuten wegen
sexuellen Missbrauchs in
vier Fällen und Ausnutzung
des Behandlungsverhältnisses
zu zwei Jahren und neun Monaten
Haft. Der Mann erhält
ein lebenslanges Berufsverbot
für die Behandlung minderjähriger
Mädchen.
Im November gerät ein Mitarbeiter
der Polizei in Verdacht.
Der 34-Jährige soll kinderpornografisches
Material
besitzen.
Dann der Fall Bergisch
Gladbach: Im Oktober und
November nimmt die Polizei
acht Männer fest, die in den
meisten Fällen ihre eigenen
Kinder oder Stiefkinder missbraucht
haben sollen. Fotos
und Videos dieser Taten sollen
in Chat-Gruppen mit Tausenden
Mitgliedern geteilt
worden sein.
Der Physiotherapeut aus Oeynhausen muss für zwei Jahre und
neun Monate in Haft. Foto: David Inderlied/dpa
AfD löst politisches Beben im Osten aus
Zweitstärkste Kraft nach Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen
Dresden/Potsdam/Erfurt
(dpa). Fast 30 Jahre nach der
Wiedervereinigung verschiebt
die AfD mit Rekordergebnissen
bei den Landtagswahlen
in Sachsen und Brandenburg
am 1. September die politische
Landschaft im Osten.
Trotzdem können die CDU in
Sachsen und die SPD in Brandenburg
mit Mühe und Not
weiter regieren. Die AfD wird
in beiden Ländern zweitstärkste
Kraft. Ende November
einigen sich CDU, Grüne
und SPD in Sachsen auf eine
Kenia-Koalition. Die Linke
von Ministerpräsident Bodo
Ramelow holt bei der Landtagswahl
in Thüringen am 27.
Oktober zwar einen historischen
Sieg. Sie wird erstmals
stärkste Partei in einem Bundesland.
An zweiter Stelle landet
aber auch hier die AfD, gefolgt
von der CDU. Die bisherige
rot-rot-grüne Koalition
verliert jedoch ihre Mehrheit
in Thüringen. Eine schwierige
Regierungsbildung steht bevor,
weil das favorisierte
Bündnis von Ramelow eine
Minderheitsregierung bilden
müsste und auf Stimmen anderer
Fraktionen angewiesen
wäre, um zu regieren.
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