Zweites Quartal – Kultur 35
Jugendlicher Klassiker
Die Freilichtbühne Porta glänzt mit ihrer Version von „Romeo und Julia“
Porta Westfalica (rad). Am Ende
der Premiere am 22. Juni
stehen die Zuschauer im beinahe
ausverkauften Open-Air-
Theater auf und applaudieren
begeistert. Zuvor hat sie die
Freilichtbühne Porta mit ihrer
jungen und frischen Inszenierung
von Shakespeares „Romeo
und Julia“ auf die Plätze
Veronas entführt.
Die Tragödie, die Shakespeare
nach noch älteren
Quellen erzählt, ist heute
noch genauso gültig wie zu
ihrer Entstehungszeit vor gut
400 Jahren. Die Feindschaft
zweier Familien überschattet
von Beginn an die Liebe
zweier junger Menschen. Erst
an ihren Gräbern reichen sich
die Feinde wieder die Hände –
zu spät für Romeo und Julia,
aber ein Hoffnungsschimmer
für die Zukunft. Regisseur
Detlev Schmidt wählt für seine
Inszenierung eine modernisierte
Fassung des Shakespeare
Klassikers von Matthias
Hahn aus. Darin betont er
die jugendliche Leidenschaft,
denn er setzt bei den Darstellern
überwiegend auf eine vor
drei Jahren ins Leben gerufene
Jugendgruppe der Bühne,
die er ebenfalls in Workshops
betreut. So sind die beiden
Hauptrollen mit Alina Traue
und Moritz Glöckner, beide
noch keine 18, adäquat besetzt.
Auch ihre Freunde rekrutieren
sich aus den Workshops
und zeigen eindrucksvoll,
dass dieser Verein keinen
Nachwuchsmangel kennt. Es
ist das Ergebnis einer konsequenten
Jugendarbeit: Von
200 Aktiven sind bei der Portabühne
100 Jugendliche.
Und das kommt beim Publikum
bestens an.
Zu Beginn des Jahres bringt
die Portabühne im E-Werk in
Minden das Stück „Zu Besuch
bei Mr. Green“ insgesamt
17 Mal auf die Bühne. Das
Aufeinandertreffen eines verbitterten
alten Mannes und
eines jungen Juden ist kein
leichter Stoff, aber die Geschichte
hat viele Bezüge zu
gegenwärtigen Auseinandersetzungen.
Ende November führt sie
im Mindener Stadttheater ein
spannendes Weihnachtsstück
auf: Die Premiere von „Als der
Weihnachtsmann vom Himmel
fiel“ kommt beim Publikum
sehr gut an. Bis zum Fest
folgen sieben weitere Aufführungen.
Alina Traue und Moritz Glöckner spielen das Liebespaar Romeo
und Julia leidenschaftlich und glaubhaft. MT-Foto: Ursula Koch
Kultur in Minden hat viele Gesichter
Lebendige Diskussion beim MT-Stadtgespräch über die verschiedenen Angebote
Minden (cko/rad). Geht es um
kulturelle Angebote, ist Meckern
normal. Was dem einen
fehlt, findet der andere überrepräsentiert.
Dass die zehn Gesprächspartner
beim MT-Stadtgespräch
am 25. Juni auf einen
gemeinsamen Nenner kommen,
hat wohl keiner der mehr
als 60 Zuschauer im Theatercafé
erwartet. Zu unterschiedlich
sind die Interessen, Ziele oder
Erwartungshaltungen der Kulturschaffenden.
Die vielen
Meinungen, die ausgetauscht
werden, zeigen aber auch eines
deutlich: Die Kultur in Minden
ist da, zeigt sich in vielen Facetten
– und sie ist lebendig. Auch
über die Kulturförderung wird
diskutiert. 37.000 Euro stellt
die Stadt jährlich als freiwillige
Leistung bereit. Den Zuschuss
auszubauen, ist eine uralte Forderung
des früheren VHS-Leiters
Dietmar Lehmann, der das
an diesem Abend noch einmal
bekräftigt.
Wir wünschen allen
ein frohes und gesundes
neues Jahr2020 Stationäre Pflege,
Tagespflege
und ambulante Pflege
Senioren-Park carpe diem Minden
Brühlstraße 28-30 in 32423 Minden
Tel.: 0571/ 8701-0