Hille extra 5
tung stark mit Büschen, Binsen
und Schilf, zugewuchert.
Dies behindert die Wasserleitung
durch das Moor selbst –
stattdessen kommt es zeitweise
zu einem Rückstau in
der Nähe der Schöpfwerke.„
Hier muss baldmöglichst
etwas passieren.“
Wie gut, dass in diesem Jahr
eine große Kartierung der Flora
und Fauna durchgeführt
wird. Hintergrund ist, dass in
den nächsten Jahren für alle
Naturschutzgebiete von europäischem
Rang, für die sogenannten
FFH-Gebiete, ein
Maßnahmenkonzept (MAKO)
erstellt werden muss. Der
Kreis, der für die Pflege und
Entwicklung des Naturschutzgebiets
zuständig ist, hat ein
Büro mit der Erfassung der
Tier- und Pflanzenarten und
der Erarbeitung des Maßnahmenkonzeptes
beauftragt.
„Hier werden dann auf der
Grundlage der Daten zur
Pflanzen- und Tierwelt Naturschutzziele
formuliert und
auch die möglichst optimale
Wasserhaltung im Gebiet entwickelt“,
erläutert die Biologin,
der das Alte Moor ans
Herz gewachsen ist.
Während der Erstellung des
Maßnahmenkonzeptes wird
auch die Öffentlichkeit informiert
und beteiligt.
Der nächste Schock wartet
dann am westlichen Rand des
Gebiets. Es geht zunächst vorbei
an artenreichen Wegrändern
und an einem Großseggenried
mit scharfkantigen
Gräsern, was ebenfalls der
Kreisbauhof mäht. Das
Schnittgut wird, um Nährstoffeintrag
zu verhindern,
abgefahren – es eignet sich
auch nicht als Tierfutter.
Ziel ist eine nass-sandige
Raritätenwiese – zumindest
sollte sie in diesem Zustand
sein –, wo in guten Jahren unzählige
des auf der Roten Liste
stehenden Sonnentaus wachsen.
Friedhelm Lömker
schätzte seine Zahl 2010 auf
30.000. Doch in diesem Jahr
findet Dagmar Diesing nur
wenige, winzige Exemplare
trotz intensiver Suche. Sie
entdeckt zwar Rote-Liste-Arten
wie Glockenheide, Waldläusekraut,
Englischen Ginster
und Kriechweide sowie
Blutwurz und Zwergheide
und im Tümpel Schmalblättrigen
Rohrkolben, doch die
Enttäuschung ist riesengroß.
Gemindert wird diese allerdings
durch einen, wie die
Biologin sagt, erfreulichen
neuen Fund im sumpfigen
Moorteich. „Das Mäuseschwänzchen
ist hier eine
neue Art. Sie wächst auf offenem
Moorschlammboden
und ist bisher nicht kartiert
worden.“
Skurriles Aussehen: Der Große Wasserfenchel.
Das Mäuseschwänzchen sah Dagmar Diesing
erstmals im Naturschutzgebiet.
Dem kleinen Frosch fehlt auch in diesem Jahr das
Wasser in den Tümpeln.
Kaum Sonnentau
in winziger Größe