Hille extra 19
Trauma oder doch ein Gewinn?
Paderborner Doktorand forscht zur Hiller Kommunalreform von 1973.
Dafür sucht er Zeitzeugen, die sich bei ihm melden können.
Von Julika Bergermann
Hille. Knietief steckt David
Merschjohann in der jüngeren
Hiller Geschichte. Denn:
Hille ist eine der sechs Gemeinden,
die der 29-jährige
Paderborner in seiner Dissertation
„Die kommunale Neugliederung
am Beispiel Ostwestfalen
Lippe“ unter die Lupe
nimmt.
1973 wurde bekanntlich aus
neun eigenständigen Orten
die eine heutige Großgemeinde.
Merschjohann interessiert,
wie die Hiller die Kommunalreform
seinerzeit erlebten –
und wie inzwischen über die
landespolitische Maßnahme
gedacht wird.
Akten und Protokolle hat er
bereits gewälzt – nun hofft
der Historiker noch auf Zeitzeugenberichte,
die das Bild
der Geschehnisse vervollständigen.
Besonders über Gesprächspartner
aus den südlichen
Gebieten Hilles würde er
sich freuen. „Für die Gespräche
komme ich gern zu den
Menschen nach Hause“, sagt
Merschjohann. Es sei jedoch
auch möglich, ihm persönliche
Stellungnahmen und Eindrücke
per Mail zu senden.
Etliche nordrhein-westfälische
Gemeinden waren seinerzeit
von der Kommunalreform
betroffen. Sinn der Maßnahme
war, die Regionen in
ihrer Handlungsfähigkeit zu
stärken und landesweit infrastrukturelle
Rückständigkeiten
zu bekämpfen. Trotzdem
ist Hille ein besonderer Fall –
denn der Widerstand gegen
den Zusammenschluss war
hier vergleichsweise groß. So
groß, dass die Umstrukturierung
erst in der zweiten anstatt
wie geplant in der ersten
Phase der Reform erfolgen
konnte. Mit Unterschriftenaktionen
und lauten Diskussionen
taten die Hiller ihren Unmut
kund. Vor allem die südlichen
Gebiete wehrten sich
gegen die Reformpläne. „Dort
hatte man auch genügend
Einwohner, um eine kleine
Gemeinde ohne den nördlichen
Part zu bilden“, erklärt
Merschjohann. „Unter anderem
wurde argumentiert, dass
es durch das Wiehengebirge
keine Verflechtungen zwischen
Nord und Süd gebe.“
Die Reform kam trotzdem –
und brachte für die heutigen
Hiller unterschiedliche Konsequenzen
mit sich. „Dass Hille
heute nur noch eine Verwaltungsstelle
in Hartum besitzt,
war ja nicht die einzige
Veränderung“, so Merschjohann.
„Mich interessiert sehr,
wie mit dem Prozess umgegangen
wurde – und wie das
Leben vor Ort nach der Reform
weiterging.“ Hielten die
Ortschaften an ihren eigenen
Traditionen fest, wurden womöglich
neue geschaffen?
Und was wurde überhaupt
aus den Vorwahlen und Vereinen?
Das sind nur einige der
Fragen, die Merschjohann
umtreiben – und die es zu beantworten
gilt.
■ Kontakt: David Merschjohann,
Im Bruch 30, 33161
Hövelhof; Telefon: (0176)
31 20 03 31, E-Mail: David.
Merschjohann@gmx.de
David Merschjohann forscht zu den kommunalen Neugliederungen.
Foto: Julika Bergermann
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