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24 Hille extra Ein Leben im Trainingsanzug Handballgeschehen hat die frühere Nationalspielerin Waltraud Jakob nach wie vor fest im Griff. Blick auf eine sportliche Lebensgeschichte. Nach dem Ausscheiden aus dem Dienst bestimmt der Sport weiter einen Großteil des Privatlebens. „Ich bin ein riesiger Fußball-Fan. Wegen dem Spieler Leo Wilden bin ich Fan des 1. FC Köln geworden. Leider sind die ja gerade in die 2. Bundesliga abgestiegen. Daneben gucke ich eigentlich jeden Sport, der im Fernsehen übertragen wird.“ Von Christian Bendig Hille-Holzhausen. Eine schwere Zeit liegt vor Waltraud Jakob. Der Handball nimmt sich gerade die wohlverdiente Sommerpause. „Und anderer Sport läuft ja gerade auch nicht so richtig. Außer der Fußball-WM“, sagt Waltraud Jakob. Ihre Wochenenden sind in den Monaten von Anfang September bis Mitte Mai gut durchorganisiert. Denn das Handball-Geschehen hat die frühere Nationalspielerin immer noch fest im Blick. Mit Eintracht Minden gewann sie viermal die Deutsche Meisterschaft, stand im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister und gewann 1965 mit der Nationalmannschaft Bronze bei der Weltmeisterschaft. Von der Bundesliga-Karte ist der Frauenhandball der Region schon lange verschwunden, ein Drittliga- Team in naher Zukunft nicht in Sicht. Vierte Liga, das ist - verglichen mit den glorreichen Zeiten des Frauenhandballs - die bittere Realität. Trotzdem, „Sputnik“ - wie sie seit ihrem 14. Lebensjahr gerufen wird, fährt immer noch in die Hallen und schaut ganz genau hin. Nicht nur von der Tribüne, sondern auch noch auf dem Spielfeld. Die Rentnerin pfeift immer noch Nachwuchsspiele und trainiert im VfB Holzhausen die ganz Kleinen. „Handballtraining ist ja noch lange nicht. Das ist eher so eine Ballgewöhnung“, meint Sputnik, die als Trainerin den VfB Ende der nik. Nach dem Spiel sagten meine Mannschaftskameradinnen: ‚Du bist viel schneller als die. Du bist jetzt Sputnik.’“ Beinahe hätte der Sputnik dem Fußball hinterhergejagt. „Ich habe immer mit den Jungs gebolzt. Aber Mädchenfußball gab es in dieser Form ja nicht. Deswegen habe ich Handball gespielt.“ Wenige Jahre später lief Jakob auch in der Handball-Nationalmannschaft auf und 1972 folgte der Wechsel von Velbert zur Mindener Eintracht. „Die konnten mir eine Stelle an der Hauptschule Hille vermitteln. Am 1. Februar 1972 habe ich die Stelle angetreten und dann bis 2009 unterrichtet.“ Unzählige Schüler hat Jakob in den 27 Jahren als Sportlehrerin unterrichtet. „Das hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Bis zu meinem letzten Tag im Dienst. Noch heute werde ich von ehemaligen Schülern angesprochen. Manchmal muss ich überlegen, wer da nun vor mir seht.“ Die Ballspielgruppe bereitet Waltraud jakob Spaß. Die frühere Nationalspielerin schaut ganz genau auf den Bewegungsablauf der kleinen Handballer. „Jetzt musst du aber mal langsam loslegen“, animiert Waltraud Jakob den Holzhauser Nachwuchs. 70er Jahre zügig bis in die dritthöchste Spielklasse, die Regionalliga, führte. Ihren Spitznamen trägt die in Velbert nahe Wuppertal aufgewachsene Jakob seit dem 14. Lebensjahr. „Es war mein erstes Spiel mit meinem Verein TVD Velbert gegen den Wuppertaler SV. Ich sollte gegen deren schnellste Spielerin vertei- digen. Und die hieß Sput- Waltraud Jakob schwelgt in Erinnerungen. Fotos: Christian Bendig Waltraud Jakob gibt die Richtung vor. Die Torjägerin wusste früher ganz genau, wo das Tor steht. Waltraud Jakob mit einem Artikel zum Gewinn der Deutschen Meisterschaft aus dem Mindener Tageblatt. Seit Jugendzeiten nennt man sie „Sputnik“


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