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Hille extra 25 Beton ist nicht nur zum Bauen da Heinz Zimmermann kreiert Nützliches und Dekoratives aus dem Material. Von Gisela Burmester Hille-Rothenuffeln. Heinz Zimmermann ist ein Meister seines Fachs, schließlich war er 50 Jahre lang selbstständiger Baustoffhändler in Wulferdingsen. Mit dem Start ins Rentnerleben machte der 67- Jährige aus seinem Beruf ein Hobby: Er kreiert Dekoratives und Praktisches aus Beton. „Betonideen“ nennt er seine Werkstatt an der Straße Siebenackern in Rothenuffeln – sie ist leicht zu finden, denn Hof und Garten zeugen von seiner Freizeitbeschäftigung. Die drei schneeweißen Gänse blicken den vorbeifahrenden Autofahrern entgegen, Loriots Herr Müller-Lüdenscheid und Meisterkoch Horst Lichter (in Menschengröße und jeweils rund drei Zentner schwer) wachen stocksteif vor der Werkstatt, und auf einem Tisch stehen bunt angemalte Wichtel, Gartenkugeln, Vogelhäuschen, Vasen, Sterne, Blumentöpfe, Dekoherzen und Tannenbäume dicht an dicht gedrängt. Das meiste ist, um mit Loriot zu sprechen, mausgrau, steingrau, staubgrau, aschgrau, bleigrau – eben zementgrau. „Der Trend geht zum schlichtem Betongrau, bunte Sachen werden immer weniger nachgefragt“, sagt Heinz Zimmermann, der sich fast jeden Tag stundenlang in seiner Werkstatt aufhält, Kies und Zement beziehungsweise Sand und Zement im Verhältnis 1:4 in einem Eimer mit Wasser mischt und gut verrührt, um die Masse dann in eingeölte Formen zu gießen oder mit der Hand zu formen. Für die großen und kleinen Tannenbäume und Sterne schneidet er sich die Vorlagen aus hartem Styropor selbst zurecht, aber er verwendet auch Gefrierbeutel für die ungewöhnlich aussehenden Blumentöpfe, Silikonbackformen für Deko-Kuchen und Nylonstrümpfe für Pilze, die später auf einem Blumenbett ein Hingucker sind. Ein stark geripptes Rhabarberblatt lässt sich wunderbar als Basis für eine Obstschale verwenden, und einen Wasserball bläst Heinz Zimmermann auf, umhüllt ihn mit Beton, lässt diesen aushärten, lässt die Luft aus dem Ball und zieht ihn aus einer Öffnung – fertig ist die Gartenkugel. Auch Reste werden verwendet. „Ich gieße den Beton in kleine, mit Spezialöl eingepinselte Kuchenformen. Damit kann man später prima die Küche dekorieren.“ Zwei Tage dauert es in der Regel, bis er das Material verarbeiten kann, nach 30 Tagen ist Beton ausgehärtet. Ideen findet der Fachmann in Zeitschriften, vieles fällt ihm auch spontan ein. „Jedes Teil gibt es nur einmal.“ Wie die lebensgroßen Figuren mit ihrem Gerüst aus Stahl, Draht und Papier, das Heinz Zimmermann dann mit Beton ummantelte. So bevölkern neben Müller-Lüdenscheid als Bademeister für den Swimmingpool und Koch Lichter auch ein Seemann und ein Butler Hof und Garten. ■ Weitere Informationen zu seinen Betonarbeiten erteilt Heinz Zimmermann unter der Telefonnummer (01 72) 5 21 32 94. Alles selbst gemacht: Heinz Zimmermann zwischen Loriots Herrn Müller-Lüdenscheid und Koch Horst Lichter. Fotos: Alex Lehn Die Betongänse „bewachen“ den Hof, drinnen sieht man Blumentöpfe und Formen, auf einem Regal steht Deko.


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