14 Hille extra
Der Holzhauser Dorfmittelpunkt
Lieblingsplatz: Rosi Ullrich verbringt viel Zeit an der alten Schmiede.
Von Gisela Burmester
Hille-Holzhausen. Rosi Ullrichs
Lieblingsplatz in Holzhausen
ist einfach zu finden:
Die alte Schmiede und die
Handwerksscheune liegen am
östlichen Ortsausgang an der
Minderheider Straße und sind
nicht zu verfehlen. Besonders
im Sommer findet die Vorsitzende
des Heimatvereins
Holzhausen das Fachwerkensemble,
das auf einem weitläufigen
Grundstück liegt,
einfach nur bezaubernd.
„Wenn sich bei unseren Veranstaltungen
die Gäste drängen,
bin ich gut zufrieden.
Dann werbe ich, wann immer
ich kann, für diesen Treffpunkt,
der sogar manchem
Einwohner aus der Gemeinde
Hille noch unbekannt ist.“
Rosi Ullrich steht seit 2011
an der Spitze des Heimatvereins,
der 1989 gegründet wurde
– in diesem Jahr wird das
30-jährige Bestehen gefeiert –
und momentan 160 Mitglieder
hat. Das Geschehen um
die ehemalige Schmiede hat
sie aber von Anfang an mitverfolgt.
„Die Restaurierung
von Schmiede und Durchfahrtscheune
lief parallel. Die
1747 erbaute Schmiede musste
beispielsweise komplett
entkernt werden.“ Schmied
Busse beschlug dort bis zum
Ersten Weltkrieg die Pferde,
danach wurde das Gebäude
nicht mehr genutzt. Aber
auch nicht leer geräumt. Ein
Glück für die Denkmalschützer,
die dort die Originalausstattung
mit Werkzeugen, gemauertem
Herd und Blasebalg
vorfanden. „Heute steht
die Schmiede unter Denkmalschutz,
sie soll in ihrer Art
einzigartig in Nordrhein-
Westfalen sein“, berichtet Rosi
Ullrich.
Die Scheune beherbergt ein
kleines Museum mit traditionellen
Handwerks- und
Arbeitsgeräten für Landwirtschaft,
Hausschlachtung, Zigarrenmachen,
Buttern, Spinnen
und Schuhmacherei. Und
wird für Veranstaltungen wie
Kaffeenachmittage und Autorenlesungen
genutzt.
Dort, wo 2012 der Dorfgarten
mit Sonnenuhr im Rosenbeet,
Rosi Ullrich ist die Vorsitzende des Heimatvereins Holzhausen und fühlt sich am wohlsten, wenn
es beim Tag der offenen Tür an der alten Schmiede so richtig voll ist. Fotos: Alex Lehn
großem Insektenhotel
und Kartoffelroder angelegt
wurde, stand einmal das
Wohnhaus der Familie Busse.
Nach einem Brand im Januar
1997 war es unbewohnbar
und verfiel – 14 Jahre lang.
„Die Ruine war für uns Holzhauser
ein Ärgernis.“ Angesichts
der schwierigen Besitzverhältnisse
habe es lange gedauert,
erinnert sich Rosi Ullrich,
bis die Verkaufsverhandlungen
unter Federführung
von Heimatvereinsmitglied
Jürgen Generotzky erfolgreich
abgeschlossen werden konnten
und nun der Heimatverein
der Eigentümer ist. Dank
des Bauunternehmers Dirk
Riechmann erfolgte 2011 der
für den Heimatverein kostenlose
Abriss des Gebäudes.
In diesem Jahr will der Heimatverein
noch zwei große
Baumaßnahmen stemmen:
Der alte Brunnen muss instandgesetzt
und das Kopfsteinpflaster
aufgenommen
und wieder neu verlegt werden.
Wie viele andere Vereine
auch hat der Heimatverein
Nachwuchssorgen. Rosi Ullrich:
„Zum harten Kern, der
alle Arbeiten erledigt, gehören
lediglich fünf Personen.“ Wer
den Verein ehrenamtlich
unterstützen möchte, kann
sich mit der Vorsitzenden
unter der Telefonnummer
(05 71) 4 21 45 in Verbindung
setzen.
So sind helfende Hände
auch bei folgenden Veranstaltungen
willkommen: Dienstag,
30. April, 18 Uhr, Maibaumschmücken
im Dorfgarten;
Montag, 10. Juni, 18.30
Uhr, Pfingstblasen des Posaunenchors;
Sonntag,
26. Mai und
1. September,
jeweils 14 bis 18
Uhr, Tag der offenen
Tür; Dienstag,
1. Oktober,
19.30 Uhr, Autorenlesung
voraussichtlich
mit Frank Suchland
(Anmeldung unter Telefon
05 71/ 4 21 45 erforderlich),
Eintritt zehn Euro; Dienstag,
12. November, 18 Uhr, Stippgrütze
Essen; Freitag, 29. November,
16 Uhr, Weihnachtsbaumschmücken
mit den
Kindern des Kindergartens
Holzhausen, anschließend
Klönabend bei heißen und
kalten Getränken.
Die restaurierte Durchfahrtsscheune in Holzhausen.
„Dann werbe ich, wann immer
ich kann, für diesen Treffpunkt.“