In Manhattan ließ sich der
Einwanderer und politische
Flüchtling als Arzt nieder und
blieb bis zu seinem Tod 66
Jahre lang tätig. 1854 folgte
ihm die erst 21-jährige Fanny
Meyer (1833-1857). Im August
1855 starb ihr gemeinsamer
Sohn einen Tag nach der Geburt,
ein Jahr später starb die
junge Frau während einer
zweiten Schwangerschaft.
Dennoch hielt Jacobi bis an
sein Lebensende Kontakt zur
Familie seiner Frau, zu der
auch der berühmte Anthropologe
Franz Boas gehörte.
1857 nahm Jacobi Vorlesungen
über Kinderheilkunde am
College of Physicians and Surgeons
(College für Ärzte und
Chirurgen) der Columbia University
auf und galt seither als
führend in seiner Disziplin. Im
selben Jahr war er Mitbegründer
des German Dispensary,
der deutschen Apotheke, aus
der später das German Hospital
in New York erwuchs. 1860
Familiengrab in Brooklyn: Abraham Jacobi liegt unmittelbar neben seinem Sohn Ernst (rechts unten) begraben.
Der Grabstein seiner dritten Frau Mary Putnam Jacobi steht am anderen Ende (links). Der große
Grabstein erinnert an die beiden ersten Frauen und „The Babies“. MT-Foto: Langenkämper
erfolgte seine Berufung auf den ersten Lehrstuhl für Kinderkrankheiten
am New York
Medical College. Es folgten
weitere Berufungen und 1870
schließlich die Ernennung
zum Professor für Pädiatrie
am College of Physicians and
Surgeons. Dort blieb er bis
1902 im Amt. Den Ruf auf
einen Lehrstuhl in Berlin lehnte
er 1894 ab. Jacobi veröffentlichte
im Laufe der Jahrzehnte
zahlreiche Schriften, darunter
über Diphtherie und Geburtshilfe.
Er erhielt fünf Ehrendoktortitel,
darunter in Harvard,
Yale und Columbia. 1918 war
er für den Medizin-Nobelpreis
nominiert.
Tragisch verliefen jedoch
gleich mehrere Schwangerschaften
seiner zweiten Frau
Kate Rosalie Dessafo (1841-
1871). Sie selbst starb 1871 an
ihrem 30. Geburtstag.
1873 heiratete Jacobi die Ärztin
Mary C. Putnam (1842-
1906), die als erste Frau an der
École de Médecine in Paris
zum Studium zugelassen worden
war. Auch hier setzte sich
seine familiäre Tragödie fort.
Die erste Tochter starb am Tag
nach ihrer Geburt. Der Sohn
Ernst erlag 1883 im Alter von
sieben Jahren der Diphtherie.
Einzig die Tochter Marjorie
(1878-1969) überlebte ihren
Vater. Auch ihre sechs Kinder
wurden alt, und noch heute leben
viele ihrer Enkel.
Am 10. Juli 1919 starb Abraham
Jacobi in seinem Ferienhaus
am Lake George. Bestattet
wurde er auf dem Green
Wood Cemetery im New Yorker
Stadtteil Brooklyn.
Nestor der Kinderheilkunde: Jacobi
(hier um 1912) blieb bis ins
hohe Alter rüstig und beruflich
aktiv. Foto: gemeinfrei
Hille extra 11
Ein Abend für Abraham Jacobi im Rathaus
Am Vorabend des 100. Todestages
laden die Gemeinde
Hille, der Heimatverein
Hartum und der Mindener
Geschichtsverein am Dienstag,
9. Juli, zu einer Gedenkfeier
ein. Prof. Dr. Arno Herzig
hält einen Vortrag über
Abraham Jacobi und das
Mindener Judentum. Eberhard
Brandhorst spricht über
Hartum zur Zeit von Jacobi.
Uschi Bender-Wittmann
stellt Jacobis starke Frauen
vor. Jürgen Langenkämper
spricht über Jacobi und
deutsche Netzwerke in New
York. Dazwischen liest Marcus
Neuert Selbstzeugnisse
aus Jacobis autobiografischen
Notizen und Passagen
aus dem Roman „Jacobs Leiter“
von Steffen Mensching
vor. Die Musikschule Hille
umrahmt die Feier mit Musik.
Der Heimatverein reicht
einen Imbiss.
Beginn ist um 19 Uhr im Sitzungssaal
des Rathauses.
Einlass ist ab 18 Uhr. (lkp)
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