Zahngesundheit
Gesund beginnt im Mund
B ei der Zahngesundheit von Jugendlichen
ist Deutschland zusammen
mit Dänemark internationaler
Spitzenreiter. Dieser Erfolg
geht auf die breite Nutzung von fluoridhaltigen
Zahnpasten, regelmäßige
Kontrollbesuche in der Zahnarztpraxis,
die Versiegelung der Backenzähne sowie
eine flächendeckende Gruppenprophylaxe
vor allem in Kitas und Schulen
zurück.
Besonders erfreulich ist, dass die Entwicklung
über alle sozialen Schichten
hinweg positiv verläuft. Auch Kinder
mit einem vergleichsweise niedrigen
Sozialstatus haben heute wesentlich
gesündere Zähne als noch vor 20 Jahren.
„Die Zahnmedizin zeigt damit beispielhaft,
dass Prävention, die früh
greift, gesundheitliche Ungleichheiten
reduzieren, wenn auch nicht vollständig
beseitigen kann“, sagt Prof. Dr.
Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der
Bundeszahnärztekammer. „Die engmaschige
Prophylaxe erfasst jedoch auch
benachteiligte Kinder und Jugendliche
und sollte – auch für die 14- bis 17-Jährigen
– von der Gesundheitspolitik weiter
intensiv gefördert werden.“
Dr. Michael Kleinebrinker, Referatsleiter
beim GKV-Spitzenverband, betont
ebenfalls die Wichtigkeit des Präventionsgedankens,
insbesondere der Individualprophylaxe:
„Unser Appell an
Jugendliche lautet: Nutzt auch in der
sicher nicht immer einfachen Phase der
Pubertät weiter die zahnmedizinischen
Angebote der Krankenkassen, um die
gute Mundgesundheit mit in das Erwachsenenalter
zu nehmen.“
MOTIVATION DURCH WISSEN
„Teenager treffen vermehrt Entscheidungen
ohne die Eltern, auch was ihren
Lebensstil betrifft“, erklärt Dr. Christian
Rath, Geschäftsführer des Vereins für
Zahnhygiene. „Das hat Folgen für die
Mundgesundheit, denn Zähneputzen,
gesunde Ernährung und regelmäßige
Besuche in der zahnärztlichen Praxis
gehören nicht unbedingt dazu.“
Zum „Tag der Zahngesundheit“, der
seit 1991 jedes Jahr am 25. September
stattfindet, leistete der ausrichtende
Aktionskreis im letzten Jahr Überzeugungsarbeit
bei den Jugendlichen
– unter anderem mit einem eigenen
Instagram-Kanal und Info-Flyern. Diese
gingen auch auf den Zusammenhang
zwischen Ernährung und Karies oder
Mundhygiene und Mundgeruch ein.
Letzteren vermeiden zu können, ist ein
überzeugendes Argument für regelmäßiges
Zähneputzen – schließlich ist es
Teenagern enorm wichtig, bei Gleichaltrigen
gut anzukommen.
Der Bundesverband der Zahnärztinnen
und Zahnärzte des Öffentlichen
Gesundheitsdienstes e. V. (BZÖG) weist
in diesem Zusammenhang darauf hin,
dass auch eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung)
Mundgeruch verursachen
kann. Für diese Erkrankung, die
sich häufig durch Zahnfleischbluten
bemerkbar macht, sind Jugendliche
aufgrund hormoneller Umstellungen
besonders anfällig. Heranwachsende
sollten beim Zähneputzen daher keinesfalls
das Zahnfleisch vergessen.
Auch wenn es dabei blutet, darf es
nicht zur Schonung ausgespart werden.
Im Gegenteil sollte in diesem Fall die
Mundhygiene hochgefahren und eine
Kontrolle in der zahnärztlichen Praxis
vereinbart werden.
© www.tagderzahngesundheit.de
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