Kinder
Wie viel Schulranzen verträgt das Kind?
„S chwere Taschen schaden
dem Kinderrücken“ und „Ein
Trolley ist die rückenfreundlichste
Alternative“ – um das Thema
Schulranzen ranken sich zahlreiche
Mythen. Auch das Informations- und
Produktangebot ist riesig und oft verwirrend.
Eltern sind daher häufig verunsichert,
wenn die Einschulung naht und
es darum geht, die Kleinen mit einer geeigneten
Schultasche auszustatten.
Ranzen, Schulrucksack oder Trolley:
Während die ersten beiden sich hinsichtlich
ihrer Rückenfreundlichkeit
nichts nehmen, ist ein Trolley eine wenig
ratsame Alternative, da der Körper
beim Ziehen ungünstig verdreht und
einseitig belastet wird.
Vor dem Kauf ist es unbedingt nötig,
unterschiedliche Schulranzen auszuprobieren,
anzupassen und zu testen.
So lassen sich Fehlkäufe vermeiden und
das Kind startet garantiert gut ins erste
Schuljahr.
Viele Eltern befürchten eine Überlastung
des Kinderrückens. Doch Studien
konnten nicht belegen, dass der häufig
genannte Richtwert von 10 bis 12 Prozent
des Körpergewichts eine sinnvolle
Empfehlung ist. Die Kid-Check-Studie
der Universität des Saarlandes zeigte
vielmehr, dass gesunde Kinder ein Tragegewicht
von bis zu 20 Prozent ihres
Körpergewichts problemlos schultern
können. Denn ein angemessenes Gewicht
übt einen wichtigen Trainingsreiz
auf die sich entwickelnden Muskeln
und Knochen aus. Deswegen ist es auch
wichtig, dass die Kinder den Ranzen
selbst tragen.
DAS MACHT SCHULRANZEN UND CO. RÜ-
CKENFREUNDLICH
Um den Kinderrücken gut zu unterstützen,
ist eine rutschfeste, atmungsaktive
und ergonomische Konturierung des
Rückenteils wichtig. Ebenso hilfreich
sind gut gepolsterte Tragegurte, um das
Gewicht der Schultasche optimal auf
den Schultern zu verteilen. Eine leichte
S-Form der Gurte spart den Nackenbereich
aus und verhindert so Druckstellen.
Am besten sind sie rund vier Zentimeter
breit und bestehen ebenfalls aus
rutschfestem Material. Sinnvoll ist auch
ein Brustgurt, der den Ranzen oder
Rucksack optimal am Körper fixiert und
ein Verrutschen der Träger verhindert.
Wichtig beim Schulrucksack: Er muss
einen abnehmbaren und weich gepolsterten
Becken- beziehungsweise Hüftgurt
besitzen. Dieser sorgt dafür, dass
das Gewicht optimal von den Schultern
auf den hinteren, oberen Beckenkamm
verlagert wird. Achten sollte man auch
auf atmungsaktives Material und einen
Tragegriff zum leichteren Anheben.
DIE SCHULTASCHE RICHTIG EINSTELLEN
UND PACKEN
Beim Einstellen des Ranzens kommt es
darauf an, dass er nah an den Schulterblättern
und nicht zu hoch oder zu tief
am Rücken sitzt. Eine leicht handhabbare
Rückenlängenanpassung macht es
möglich, die Höhe des Schulrucksacks
individuell über eine Größenskalierung
einzustellen. Eine sinnvolle Fächeraufteilung
sorgt zudem dafür, dass schwere
Gegenstände nah am Rücken platziert
werden können – so wird die Wirbelsäule
nicht zu stark belastet. Zusätzlicher
Tipp: Immer nur das Nötigste in die
Schultasche packen!
obs/Aktion Gesunder Rücken e. V. Stader
Str. 6
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