Zahnarztpraxis
Sasse & Schröder-Sasse
Gemeinschaftspraxis Sasse & Schröder-Sasse Marienstr. 68a, 32427 Minden
Tel. 05 71 / 97 23 55 11, Fax 05 71 / 97 25 85 03, info@zahnarzt-sasse.de
Öffnungszeiten Mo. 8 -12 u. 14 -19 Uhr, Di. bis Do. 8 -12 u. 14 -18 Uhr
Fr. 8 -12 Uhr und nach Vereinbarung
Zahnheilkunde für die ganze Familie
Tätigkeitsschwerpunkt Kinder- u. Jugendzahnheilkunde
www.zahnarzt-sasse.de
Nachmittags auf dem Spielplatz: Die zweijährige
Lotta kreischt empört auf, als ihr bester
Freund Finn sich ihr Eimerchen schnappt.
„Meins, den kriegst Du nicht!“ Beide Kinder
beginnen, an dem Eimer zu zerren, dabei wird
laut gebrüllt und es fließen Tränen. Die Mütter
stehen ratlos und ein wenig beschämt daneben.
Was ist denn da los? Kann Lotta nicht
teilen? Stimmt, das kann sie nicht. Noch nicht.
Sie ist ein typisches Kleinkind, das einen wichtigen
Entwicklungsschritt noch vor sich hat:
Zu erkennen, dass ich das, was ich abgebe,
auch wieder zurückbekomme.
Mit etwa zwei Jahren geht es los: Die Kleinen
nehmen nicht nur sich selbst wahr, sondern
immer stärker auch ihr Umfeld. Dadurch
erkennen sie, dass beispielsweise der Eimer
ihnen gehört. Und diesen Besitz möchten sie
nicht teilen. Zu groß ist die Angst, ihn zu verlieren.
Darin unterscheiden sie sich übrigens
nicht von uns Erwachsenen. Doch mit der
Zeit – und mit reichlich Übungssituationen –
erleben die Kleinen, dass ihnen beim Teilen
nichts weggenommen wird. Sie lernen:
Der Eimer kommt ja zu mir zurück. Hurra!
Doch damit Kleinkinder diese positiven Erfahrungen
machen können, benötigen sie die
Hilfe von Mama und Papa. Viele Eltern ziehen
sich zurück und mischen sich nicht gerne ein,
weil sie meinen, die Kids regeln das schon. Mit
zwei Jahren? Das funktioniert nicht! Kinder
brauchen Erwachsene, die sie begleiten und
dabei helfen, Konflikte zu lösen. Das bedeutet
nicht, ihnen ihr Spielzeug einfach wegzunehmen,
sie sollen ihren Besitz schon verteidigen
dürfen. Auch das ist Sozialkompetenz. Eine
Idee wäre, dass Finn Lotta im Gegenzug auch
ein Spielzeug ausleiht und nach einer halben
Minute wird wieder zurückgetauscht. Je öfter die
Kleinen das miteinander üben dürfen, desto besser
lernen sie, dass Teilen okay ist und sogar Spaß
machen kann.
Mit drei, vier Jahren ist es meist geschafft: Die Kids
sind nun in der Lage, sich immer besser in andere
hineinzuversetzen und das eigene Verhalten darauf
abzustimmen. Experten bezeichnen diese Kompetenz
als „Theory of Mind“. Sie ist eine wichtige Fähigkeit
für ein gutes soziales Miteinander. Und Teilen
können gehört dazu.
Stimmt nicht! Dieser Ruf hält sich hartnäckig, wurde
aber längst widerlegt. Grundsätzlich machen alle
Kinder die gleichen Entwicklungsschritte durch,
egal ob Einzel- oder Geschwisterkind. Wissenschaftler
haben herausgefunden, dass Einzelkinder häufig
sogar leichter teilen können. Das liegt vermutlich
daran, dass sie zu Hause weder um Mama und Papa
noch um ihre Spielsachen mit anderen konkurrieren
müssen. Und das macht freigiebig.
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