GWD persönlich HEIMSPIEL
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„Der Hunger
auf Erfolg ist da“
Frank Carstens geht in seine fünfte komplette
Saison als GWD-Trainer. Dieser Mann steht
für Konstanz. Die Vorbereitung war dagegen
ein ständiges Auf und Ab. Kein Wunder:
Das neu formierte GWD-Team ist sehr jung und
sehr talentiert. Im Interview spricht Trainer
Carstens über Schwankungen, Führungsspieler
und seine persönliche Uniform.
Frank Carstens, wie bist
du mit der Vorbereitung
zufrieden?
Wir haben einige Schwerpunkte
gehabt. Vor allem
die Verteidigung mit dem
Abwehrspiel gegen den
Kreis. Das muss unbedingt
besser werden. Außerdem
war das Grundspiel im Angriff
ein großer Punkt mit
unserem neuen Mittelmann
Juri Knorr. Das ist viel
Arbeit. Das Teambuilding
hat super geklappt, aber
unsere Leistungen waren
sehr schwankend.
Tiefpunkt war sicher die
21:31-Pleite im Pokal
gegen Zweitligist Hamm.
Wie konnte das passieren?
Uns fehlen noch die
Anker in unserem Spiel,
also Anker-Spielzüge und
Dinge, auf die man sich in
schlechten Phasen verlassen
kann. Soweit sind wir
noch nicht. Die Niederlage
war natürlich heftig. Dieser
Ausschlag nach unten war
zu krass.
Die Körpersprache war
nicht die beste. Wie kann
man das trainieren?
Gar nicht. Das ist eine
Sache der inneren Einstellung.
Da sieht man einfach,
dass wir noch nicht
so gefestigt sind. Wenn es
schlecht läuft, weiß noch
nicht jeder, was er zu tun
hat. Da sind Führungsspieler
gefragt und da haben
wir noch Defizite.
Wer soll und wer kann der
emotionale Leader sein in
dieser Saison?
Grundsätzlich die Spieler,
die auch das Spiel führen.
Also Christoffer Rambo,
Marian Michalczik, Miljan
Pusica und unsere Torhüter.
Das sind die Jungs,
die unser Spiel tragen.
Die großen Köpfe müssen
vorangehen.
Marian Michalczik ist der
neue Kapitän – mit erst
22 Jahren. Ein große
Bürde, oder?
Ja natürlich. Aber er wollte
das, weil es auch sein
Anspruch ist. Ich unterstütze
das zu 100 Prozent.
Marian kann diese Gruppe
führen, aber er hat noch
einen Weg zu gehen. Ganz
vorne im Wind zu stehen,
ist einfach was anderes.
Siehst Du in der Jugendlichkeit
der Mannschaft
mehr Vorteile oder mehr
Gefahren?
Beides. Wir werden sicher
immer wieder Schwankungen
in unseren Leistungen
haben. Die negativen
Ausschläge müssen wir
wegarbeiten. Wir müssen
besser im Eins-gegen-Eins
werden, die Deckung stabilisieren.
Eine gute Abwehr
ist immer unsere Basis.
Dann kann man auch mal
über ein paar Gegenstöße
wieder ins Spiel kommen.
Was habt ihr euch als
Mannschaft für Ziele gesetzt
für diese Saison?
Wir wollen das Ergebnis
der letzten Saison toppen
und die Entwicklung
vorantreiben. Das Ende
der vergangenen Saison
hat mir überhaupt nicht
gepasst. Wichtig ist, unser
Potenzial auszuschöpfen.
Warum werdet ihr die
Ziele erreichen?
Weil wir eben großes
Potenzial haben. Das Team
hat ein großes Leistungsvermögen,
die Trainingsarbeit
ist top. Die Jungs
sind sehr belastbar und
vor allem: Der Hunger auf
Erfolg ist da.
Was waren jetzt in der
Vorbereitung die größten
Baustellen?
Das war unterschiedlich.
Mal der Positionsangriff,
mal die technischen Fehler,
mal die Abschlüsse.
Aber das war zu erwarten.
Es ist eine sehr junge
Mannschaft.
Was waren die Highlights
der ersten Trainingsphase?
Das schnelle Zusammenwachsen,
diese überzeugende
Trainingsarbeit. Das
hat Spaß gemacht. Der
Umgang mit Niederlagen
ist sehr konstruktiv und
unser Tempospiel zum
Glück konstant.
Alle loben die gute, positive
Stimmung im Team.
Muss es nicht auch mal
knallen in einem Team?
Das ist auch so, keine
Angst. Bei uns haben sich
nicht immer alle lieb. Gute
Stimmung heißt für mich,
dass man konstruktiv miteinander
umgeht, Probleme
anspricht. Wir sind ja keine
Party-Mannschaft, die nur
gute Laune machen will.
Du gehst in deine sechste
Saison als GWD-Trainer.