Zweiter Tag beim “Digitalschub”: Veränderungsprozesse und digitale Helferlein

IMAG1009 Die ersten Meter sind gemacht: Der zweite Tag beim verlagsinternen Projekt “Digitalschub” beschäftigte sich mit der Psychologie von Veränderungsprozessen und praktischen Beispielen, wie digitale Unternehmen heute arbeiten und wie sie kreative Prozesse und Strukturen für ihren Erfolg nutzen. In zwei abteilungsübergreifenden Intensivschulungen in den Konferenzräumen des Holiday Inn in Minden wurden alle Mitarbeiter ins Thema gebracht. Ziel des Weiterbildungs- und Motivationsprojektes ist es, die Verlagsabteilungen auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorzubereiten und zu resümieren, was in diesem Bereich in den vergangenen Jahren bereits geleistet wurde. Im Idealfall sorgt der “Digitalschub” nicht nur für viel neues Know-How in den Köpfen, sondern auch für zahlreiche Ideen, wie das Verlagshaus sich künftig digital weiterentwickeln kann.

Prof. Dr. Katja Nettesheim und Kerstin Sarah von Appen von der Berliner Agentur „Mediate“ vertieften die Themen, die bereits bei der Auftaktveranstaltung am Dienstag angerissenen wurden, in zwei Seminaren mit den Titeln “Veränderungsfreude” und “Moderne Methoden, die (Leben und) Arbeiten erleichtern”. Um die aktuelle Produktion der Zeitung zu sichern und trotzdem allen Mitarbeitern die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben, fanden alle Seminare drei Mal in identischer Weise statt.

IMAG1020Kerstin Sarah von Appen beschäftigte sich in ihrer Schulung zum Thema “Veränderungsfreude” vor allem mit der Frage: Wie wirken sich Veränderungsprozesse auf die eigene Person aus? Zunächst machte sie dabei allen Mut: “Durch das Tal der Trauer müssen alle gehen.” Veränderung, so die Botschaft der Berlinerin, sei für niemanden angenehm, dennoch sei der Mensch damit auch nicht annähernd so überfordert, wie er das mitunter selbst empfinde. “Am Ende steht sogar meistens ein größeres Selbstbewusstsein, wir trauen uns mehr zu.” Bis dahin sei es aber, sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld, mitunter ein langer Weg. Vom Schockzustand (Muss ich wirklich umziehen?), zur Ignoranz (Vielleicht ändert sich ja noch etwas und ich kann doch bleiben?) bis hin zur Akzeptanz (Wie soll das nur werden?) und damit der Trauer als solcher. “Verdrängungsprozesse sind ganz normal, aber irgendwann müssen Strategien gefunden werden, sie zu überwinden”, sagte von Appen zum Publikum. Dies sei auch Aufgabe der Vorgesetzen: Den Mitarbeitern die Angst zu nehmen und ihnen neue Wege zu zeigen. “In erster Linie muss man da aber selbst durch.” Jeder müsse seine eigenen Strategien finden, die neue Situation anzunehmen und für sich aktiv zu gestalten.

IMAG1015Katja Nettesheim ging in ihrem Seminar “Moderne Methoden, die (Leben und) Arbeiten erleichtern” vor allem auf die Möglichkeiten des “Design Thinking” ein. Die Methode zur Förderung der Kreativität und Entwicklung neuer Ideen setzt vor allem auf eine enge Orientierung am Kunden. Nicht das Bauchgefühl zähle, sondern das, was der treue Kunde sich wünsche, so Nettesheim. “Fragen sie sich immer: Welches Problem möchte der Kunde mit meinem Produkt lösen?” Häufig komme man so schnell zur Lösung, warum bestimmte Produkte nicht mehr so erfolgreich seien, wie in der Vergangenheit. Mit praktischen Beispielen erläuterte Katja Nettesheim, wie der Kunde der Schlüssel zu einer neuen Ausrichtung des Unternehmens sei. “Definieren sie den Kunden, definieren sie das Problem und dann entwickeln sie Ideen, wie sie es lösen können.” Brainstorming sei dann die richtige Wahl. “Zunächst müssen alle Ideen auf den Tisch, damit keine vergessen wird.” Dann, so der Appell der Expertin, müsse so schnell wie möglich ein Prototyp her, der am Kunden getestet werde. “Das ist viel günstiger, als zunächst die hohen Entwicklungskosten zu zahlen und nachher zu sehen, dass man doch am Kunden vorbei geplant hat”, so die Berlinerin. Digitale Unternehmen profitierten vor allem von Iteration: Entwickeln, Erfolg messen, lernen, entwickeln…” So werde das Produkt ständig verbessert.IMAG1016

Nach den beiden Seminaren ziehen die Mediate-Expertinnen jetzt zunächst ein Resümee, um die weiteren Schritte des “Digitalschubs” zu entwickeln.

 

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