Zwei Drittel der Bevölkerung lesen täglich Zeitung. Die Gesamtreichweite aller Zeitungen bei deutschsprachigen Personen ab 14 Jahren liegt exakt bei 46,8 Millionen. Das stellt die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AGMA) in ihrer soeben veröffentlichten Studie Tageszeitungen 2012 fest. Grundlage ist eine Befragung von fast 138.000 Menschen.
Danach haben die Regionalzeitungen zwar weiterhin leichte Rückgänge in der Reichweite zu verzeichnen. Mit 37,4 Millionen Menschen erreichen sie gleichwohl mit Abstand die größte Leserschaft – 53,3 Prozent aller über 14-jährigen Deutschsprachigen. Frauen sind dabei mit 54,6 Prozent übrigens stärker vertreten als Männer (51,9 Prozent).
Erhebliche Differenzen gibt es in den Altersgruppen. So erzielen die regionalen Tageszeitungen im Segment 50 Jahre und älter mit 66,5 Prozent die höchste Reichweite, in der Gruppe der 14- bis 29-jährigen dagegen nur 31.1 Prozen. Im Alter zwischen 30 und 59 Jahren wird von 49,0 Prozent der Menschen zur regionalen Abo-Zeitung gegriffen.
Eklatanter sind die Reichweiten-Unterschiede, wenn man die Bildungsniveaus untersucht. So erreichen regionale Abonnementzeitungen 62,5 Prozent der Grundgesamtheit mit abgeschlossenem Studium an einer Fachhochschule oder Universität, aber nur 41 Prozent der Menschen mit einem Haupt- oder Volksschulabschluss ohne Lehre. Bei einer abgeschlossenen Lehre als letztem Bildungsabschluss steigt die reichweite deutlich auf 57,9 Prozent und liegt damit noch vor den 53,6 Prozent derjenigen, die zwar eine weiterführende Schule besucht haben, aber kein Abitur bzw. keine Mittlere Reife abgelegt haben.
Chart: ma 2012 Tageszeitungen Millionen
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Überregionale Zeitungen und Kaufzeitungen konnten laut AGMA ihre Reichweite steigern. So greifen täglich 4,2 Millionen zu überregionalen Zeitungen – das sind 5,9 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren. Kaufzeitungen finden täglich 14,45 Millionen Leserinnen und Leser, das sind 20,6 Prozent. Liest jemand täglich mehre Zeitungen gleichen oder unterschiedlichen Typs, beeinflusst das übrigens die Gesamt-Reichweite nicht, erläutert die AGMA ihre Methode: Menschen, die an einem Tag mehrere Zeitungen lesen, fließen nur ein Mal in die Gesamtreichweite ein.
“Zwei Drittel der deutschsprachigen Bevölkerung lesen täglich Zeitung. Damit behauptet sich die Tageszeitung als Massen- und als Qualitätsmedium – auch wenn die zunehmende Nutzung ihrer Online-Auftritte zu leichten Reichweitenverlusten bei den gedruckten Ausgaben führt“, urteilt Gerhard Müller, Vorstand Tageszeitungen der AGMA.
Ähnlich sieht es die Zeitungs-Marketinggesellschaft ZMG: „Zeitungen sind crosskanalige Medienhäuser, die längst nicht mehr nur in ihrem Kerngeschäft Print aktiv sind, sondern eben auch online oder mobil“, erklärt Markus Ruppe, Geschäftsführer der ZMG Zeitungs Marketing Gesellschaft. „Umso beeindruckender ist die Reichweite, die das Medium Zeitung allein mit seinen Printausgaben bietet. Aus anderen Studien wissen wir, dass die Zeitung auch im Internet und bei der mobilen Nutzung ganz vorne liegt. Qualitativ hochwertige, exklusive Inhalte – dafür steht guter Zeitungsjournalismus – egal auf welchem Kanal.“
Autor: Christoph Pepper
Siehe auch:
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