Tipps der MT-Redaktion für gemütliche Stunden auf der Couch

Foto: MT-Archiv/Alex Lehn

Draußen ist’s nasskalt, der Festtagsbraten ist Geschichte, die Geschenke sind ausgepackt und die Verwandten wieder abgereist? Dann ist der richtige Moment für ein paar gemütliche Stunden auf der Couch gekommen. Lesen, spielen, Serien gucken – aber was und welche? Die MT-Redaktion hat ein paar ganz persönliche Tipps gegen Langeweile zusammengestellt.

Was man dazu braucht? Ein Handy oder Tablet, einen Fernseher, oder einen E-Reader. Diese Tipps richten sich an alle, die W-Lan zuhause und ihre elektronischen Geräte parat haben. Und ja, spazieren gehen ist natürlich auch eine Option.

Oliver Plöger

Entspannte Spannung mit Poe, Picking und Podcast
Literatur lasse ich mir gerne vorlesen. Das funktioniert mit Vorleser.net sogar kostenlos. Tipp: die schaurigen Geschichten von Edgar Allan Poe, gerne „Das schwatzende Herz“. Das überführt einen Mörder, der sich seiner Sache anfangs allzu sicher ist.

Nach so viel Grusel brauche ich musikalische Entspannung. Die finde ich im Youtube-Kanal von Marty Schwarz. Der Gitarrist hat immer wieder neue Tipps parat, die auch einen alten Saiten-Quäler überraschen: Welcome to Marty Music.

Mit meiner Podcast-App lade ich mir fast täglich das WDR-Zeitzeichen runter. Wie wahnsinnig war Caligula wirklich? Und warum ging nach dem Erdbeben von Lissabon 1755 ein Ruck durch das geistige Europa? Jede Folge dauert 15 kurzweilige Minuten. (Oliver Plöger)

Dorothee Meinhardt

Geschichte im Ohr und jede Menge Unfug
Spanische Grippe, der Mord an John F. Kennedy oder die Pleite der Lehman Brothers – der Podcast „Eine Stunde History“ von Deutschlandfunk Nova bietet eine große Auswahl von spannenden Themen, die man sowohl beim Nichtstun auf dem Sofa als auch beim Wegräumen der Geschenkpapier-Berge wunderbar hören kann. Die Folgen gibt es als Download auf deutschlandfunknova.de, bei Itunes, Spotify oder in der ARDMediathek.

Erfrischend erheiternd ist der Unfug, den Michel aus Lönneberga rund um den Hof seiner Eltern treibt auch 45 Jahre nach Erscheinen der deutschen Serienfassung immer noch. Dabei meint die von Astrid Lindgren erfundene Figur es eigentlich immer gut – Vater Anton sieht das in der Regel anders und sperrt Michel regelmäßig zur Strafe in den Schuppen. Die Folgen laufen am 24., 25. und 26. Dezember jeweils um die Mittagszeit im ZDF. Wer sie verpasst, kann sie bei Itunes herunterladen. (Dorothee Meinhardt)

Monika Jäger

Schräge 80er und Häuslebauen
„GLOW“, das sind „Glorious Ladies of Wrestling“ – junge Frauen, die sich im Filmbusiness der 80er durchschlagen. Komisch, anrührend, grell und eine Hommage an die schrägen 80er. Serie auf Netflix.

So richtig hat die Archäologin Ruth ihr Leben nicht im Griff. Und dann diese Leichen! Elly Griffiths schrieb die englische Krimi-Schmöker-Reihe. „Totenpfad“-Download auf Kindle.

Weihnachten auf Simlish? Kein Problem, mit der kostenlosen Game App „Sims mobile“, im Play Store verfügbar. Haus bauen, Figuren kreieren, los geht’s im Wunderland. (Monika Jäger)

Nadine Schwan

Anderen beim Essen zuschauen und wach bleiben
Wer nach der Weihnachtsgans selbst keinen Bissen mehr runter bekommt, aber Essen liebt, sollte dem Youtuber Mark Wiens dabei zuschauen. Er reist um die Welt, isst alles was er findet: scharfe Nudelsuppe (Ramen) in Tokio oder gigantische Rippchen in Arizona. Besonders schön ist die Folge aus Deutschland, in der Mark von Schnitzel und Currywurst schwärmt. Nebenbei lernt man noch Englisch, denn Mark kommt aus Amerika und lebt heute in Thailand. Sein Kanal heißt wie er, einfach Mark Wiens auf Youtube suchen.

Zwei Freundinnen wollen wach bleiben, so lang es geht – ohne Drogen. Der Debütfilm „Wach“ von Kim Frank (ehemals Sänger der Band „Echt“) kann sich sehen lassen. Er ist ein klassisches Coming-of-Age-Drama, bei dem jede Sekunde perfekt unperfekt inszeniert ist. Der Film läuft auf Youtube. (Nadine Schwan)

Stefanie Dullweber

Wunderbar kitschig und unausstehlich kriminell
Ein Weihnachten ohne „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist undenkbar. Der vermutlich schönste tschechisch-ostdeutsche Märchenfilm gehört seit mehr als 40 Jahren zu den Feiertagen. Denn ursprünglich sollte der Film gar nicht im Winter spielen, sondern erst im Frühjahr gedreht werden. Zum Glück ließ dies der Zeitplan der Verantwortlichen nicht zu. Wer einen der zahlreichen Ausstrahlungstermine verpasst, findet den Film auf Netflix.

Die Krimi-Reihe um den Kriminalpsychologen Sebastian Bergmann – sechs Bände sind erschienen (Band 1: „Der Mann, der kein Mörder war“) – ist der ideale Schmöker für lange Winterabende. Den Autoren Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt ist mit ihrem hochintelligenten, aber unausstehlichen Protagonisten eine einmalige Figur gelungen. Download auf Kindle. (Stefanie Dullweber)

Nina Könemann

Gymnastik fürs Gehirn und die Suche nach zwölf Eiern
Fahrig, unkonzentriert, zerstreut? Die App Neuronation trainiert das Gedächtnis und die Kombinationsfähigkeit. Sie wurde von Programmierern aus Berlin in Kooperation mit Psychologen der Freien Universität Berlin und der Technischen Uni Dortmund entwickelt und hat zahlreiche Preise eingesammelt. Viele Übungen sind kostenlos, einige nur gegen eine Gebühr freischaltbar. Neuronation wird von einigen Krankenkassen erstattet. Download im Playstore oder im Apple-Store.

Leningrad 1942: Zwei Jugendliche, denen die Todesstrafe droht, werden vor eine unlösbare Aufgabe gestellt, um ihre Leben zu retten. In der ausgehungerten Stadt sollen sie zwölf Eier für eine Hochzeitstorte besorgen. David Benioffs (Drehbuchautor Game of Thrones) Roman „Stadt der Diebe“ ist nur schwer aus der Hand zu legen. Download bei Kindle oder als Hörbuch bei Amazon und Co. (Nina Könemann)

Ilja Regier

Viel Blut als Kontrast zur besinnlichen Zeit
„Santa’s Slay – Blutige Weihnachten“: Dieser Film ist so schlecht, dass er gleichzeitig wieder gut ist. Macht das Sinn? Nein. Sinn macht auch nicht der Plot dieser Splatter-Komödie mit dem wenig überzeugenden Wrestler Bill Goldberg in der Hauptrolle. Darin jagt der als Weihnachtsmann verkleidete Sohn des Teufels den richtigen Weihnachtsmann und metzelt alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt. Achtung, B-Movie als Kontrast zur besinnlichen Zeit, Trash, FSK 16 und auf Youtube abrufbar.

Wesentlich mehr Hochkultur bietet dagegen Charles Dickens Erzählung „Weihnachtslied“ (Original: „A Christmas Carol“), in der sozialkritische Töne zu finden sind und die zig mal verfilmt wurde. Ein Vorteil: Der Text ist kostenlos im Internet zu finden. Passend dazu läuft beim Lesen über die App Spotify die einzig wahre Christmas-Playlist von Frank Sinatra mit Klassikern wie „White Christmas“ oder „Jingle Bells“. (Ilja Regier)

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