Mamas Klassiker: Gefüllte Paprika mit Hackfleisch

Wenn die Tomatensoße im Topf blubbert / Speck wird aus dem Topf verbannt

Gefüllte Paprika hat MT-Volontärin Nadine Schwan gekocht. | Foto: pr

Wer gefüllte Paprika kocht, muss vorsichtig sein: Im Topf blubbert die heiße Tomatensoße. Also, schnell wieder den Deckel drauf.

Gefüllte Paprika gab es bei uns früher ständig. Neben Hühnerfrikassee, Nudeln mit Tomatensoße und Kartoffelbrei mit Spiegelei und Spinat, waren die gefüllten Paprika mit Reis eins von Mamas Klassikern. Ich habe sie geliebt, die Paprika mit dem dicken Hackklops in der Mitte. Vor allem mochte ich aber die Tomatensoße. Und sowieso, Tomatensoße, Tomatensuppe, Tomaten frisch, Tomatenketchup, Tomatensaft, den Tomatengeschmack finde ich immer noch super. Das besondere an dem Tomatenaroma von den Paprika ist der würzige Geschmack.

Da darf kein Reiskorn hinein

Wann genau meine Mutter die gefüllten Paprika zum ersten Mal zubereitet hat, daran erinnert sie sich heute nicht mehr. Es muss aber irgendwann in den 70ern gewesen sein. Im Bücherregal finde ich ein altes Kochbuch von 1972 mit knallbunten Fotos und teilweise gruseligen Buttercremetorten in rosa und hellblau und seitenweise Gerichte mit Innereien. Ich blättere weiter. Auf Seite 198 taucht das Balkangericht dann endlich auf. Gefülltes Gemüse scheint in den 70ern noch etwas Exotisches gewesen zu sein.

Neben der Hackfüllung werden aber schon verschiedene Varianten vorgestellt. Mit Käse und Schinken gefüllt, oder als Alternative einfach Auberginen und Zucchini nehmen. Heute gibt es viele Rezepte für die gefüllten Paprika, die mit weniger Hackfleisch auskommen. Als Ersatz kommt Reis in die Mitte, Getreide oder Gemüse. Auch wenn es bei mir theoretisch mit weniger Fleisch geht: Bei uns zu Hause gab und gibt es sie nur mit dem dicken Hackklops in der Mitte. Ganz klassisch eben. Da lasse ich keine Variationen zu. Da darf kein Reiskorn rein.

Etwas weniger Fleisch kommt heute trotzdem in den Topf. Ich habe den Speck verbannt. Früher schwamm in der Soße immer ein dickes Stück Speck. Das sollte Geschmack geben. Ich finde das Hackfleischaroma reicht völlig aus. Wer braucht schon Speck? Also raus aus dem Topf.

So geht das Retro-Essen noch schneller und sowieso, viel Aufwand macht das Gericht nicht: Paprika aushöhlen, Hackfleisch mit Zwiebeln, Ei, Toast, Senf und Gewürzen vermengen, rein damit in die Paprika und ab in die Tomatensoße. Aber Vorsicht, wer neugierig den Deckel öffnet, bekommt vielleicht etwas von der blubbernden Soße ab: Die Wände haben rote Sprenkel, der Pulli auch. Was soll´s, so war das eben früher auch, wenn es gefüllte Paprika gab.

Nadine Schwan, MT-Volontärin

Gefüllte Paprika
Zutaten:

Vier Paprika

500 Gramm Hackfleisch

1 Zwiebel

1 Scheibe Toast

1 Ei

Senf

Petersilie

Salz, Pfeffer

Zwei Packungen passierte Tomaten (1 Liter)

Italienische Kräuter

Prise Zucker

Zubereitung:

Paprika waschen, Deckel abschneiden und Kerngehäuse entfernen.

Zwiebel in Würfel schneiden.

Hackfleisch mit Ei, Toast, Zwiebel, Senf, Petersilie, Salz und Pfeffer verkneten.

Hackmasse in die Paprikaschoten füllen.

Passierte Tomaten in einen großen Topf geben, Paprika dazulegen und etwa 30 Minuten lang schmoren. Soße mit Salz, Pfeffer, einer Prise Zucker und Kräutern abschmecken.

Dazu schmeckt Reis.

2 thoughts on “Mamas Klassiker: Gefüllte Paprika mit Hackfleisch

  1. Christina

    Das Ei ist doch überflüssig. Das macht man an Frikadellen, damit diese nicht auseinanderfallen. Die Hackfleischmasse kann ja wohl im Paprika auseinanderfallen.

  2. Tina Schönbrunn

    Hey, mache gerade “Blubbersoße” mit gefüllten Paprika… Ohne Reis. Esse ich aber gerne dazu. Heute gibt es Kartoffeln. Bin sehr begeistert von deiner Art wie du das beschreibts. Grüßle, Tina

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