„Heimat ist ein Ort, an dem man gerne lebt“ – MT-Redakteur Sebastian Radermacher wohnt seit gut einem Jahr in Minden. Und er schätzt die vielen Vorzüge der Stadt.

Einer der markanten Punkte in der Weserstadt Minden, an dem man in direkter Nachbarschaft am Puls der Natur ist: Das Bastauwehr. Foto: pr

Sebastian Radermacher (35) ist seit rund einem Jahr festes Mitglied der Redaktion des Mindener Tageblatts. Zuvor arbeitete er zehn Jahre lang für die Rheinische Post in Düsseldorf. Als das Mindener Tageblatt Verstärkung für sein Redaktionsteam suchte, bewarb er sich auf die Stelle, bekam den Job und zog nach Minden.

Herr Radermacher, kannten Sie Minden schon vor Ihrem Umzug hierher?

Ich komme zwar aus dem Bergischen Land, kannte die Stadt und OWL aber bereits durch meine Frau, denn sie kommt gebürtig aus Minden. Wir haben längere Zeit eine Fernbeziehung geführt, dadurch war ich regelmäßig an den Wochenenden hier und lernte die Region ganz gut kennen. Seit 2014 haben wir dann aber erst einmal zusammen im Bergischen gewohnt.

Wie kam es 2017 dann zum Umzug nach Minden?

Wir sind hierhergezogen, weil beim Mindener Tageblatt eine Stelle als Lokalredakteur ausgeschrieben wurde. Als wir 2016 zum ersten Mal Eltern wurden, stellte sich die Frage, wo wir uns langfristig niederlassen wollen. Unser Traum für die Zukunft war es immer, als Familie entweder in der Nähe meiner Eltern oder in der Umgebung ihrer Familie zu leben – also entweder im Rheinland oder in Ostwestfalen.

Als ich das Stellenangebot des Mindener Tageblatts sah, hatte ich schnell den Eindruck, dass der Job gut zu mir passen könnte und dass ich mich bewerben werde. Und schließlich passte alles zusammen, sowohl beruflich als auch privat.

Also war das Jobangebot ein ausschlaggebender Faktor?

Ja, definitiv. Wir hätten nicht gesagt: „Ich kündige meinen bisherigen Job, wir ziehen nach Minden und schauen dann weiter.“ Die passende Stelle war die Voraussetzung, den Schritt zu gehen und meine bisherige Heimat zu verlassen.

Was genau ist Ihr Aufgabengebiet beim Mindener Tageblatt?

Ich schreibe über das Stadtgeschehen in Minden, kümmere mich in der Lokalredaktion aber auch um die Berichterstattung über den Kreis Minden-Lübbecke sowie Themen, die mehrere Kommunen unseres Verbreitungsgebiets betreffen. Also Geschichten, die nicht nur in Minden, sondern auch in Hille, Petershagen und Porta Westfalica relevant sind.

Wie beurteilen Sie die Umgebung und die Mentalität der Menschen in und um Minden? Gibt es hier Unterschiede zum Bergischen Land?

Sebastian Radermacher ist Redakteur. MT-Foto: Alex Lehn

Ich habe zwischenzeitlich sechs Jahre in Köln gelebt – und da muss man einfach sagen: Die Rheinländer sind schon sehr offen und locker drauf. Im Bergischen Land hingegen leben auch einige „Sturköpfe“.

Über die Ostwestfalen hatte ich das übliche Klischee gehört, dass einige Menschen hier „zum Lachen in den Keller gehen“. Das kann ich aber nicht bestätigen. Die Leute, die ich kennengelernt habe, waren sehr aufgeschlossen und ich konnte schnell neue Kontakte knüpfen.

Auch landschaftlich finde ich die Region sehr schön! Minden hat – im Vergleich zu den meisten Städten im Bergischen Land – eine belebte Innenstadt, ist aber auch ländlich geprägt. Minden ist eine Stadt, in der man eigentlich alles hat und man alles schnell erreichen kann. Und auch in der Umgebung gibt es superschöne Gegenden, die sehr ruhig sind, aber auch Ecken, wo man viel erleben kann. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal zum Beispiel ist einen Besuch wert – vor allem jetzt nach dem Umbau. Auch eine Schifffahrt auf der Weser und dem Mittellandkanal, inklusive Schleusung, kann ich nur empfehlen. Und den Potts Park direkt um die Ecke zu haben, ist für Familien mit Kindern ideal.

Im Bergischen Land habe ich zuletzt in der 35.000-Einwohner-Stadt Wermelskirchen gelebt, das ist schon ein Unterschied zu Minden. Unser jetziges Heim hat für uns die perfekte Lage: eine ruhige Wohngegend, trotzdem ist die Innenstadt mit dem Fahrrad sehr gut erreichbar, man ist schnell im Kern des Geschehens.

Fühlen sie sich mittlerweile hier heimisch?

Ja, auf jeden Fall. Ich bin nun schon mehr als ein Jahr offiziell Mindener, kenne die Stadt aber bereits seit acht Jahren. Das Bergische Land vermisse ich nicht. Wir sind immer noch regelmäßig dort, wenn wir meine Familie besuchen und das finde ich auch immer wieder schön.

Wie stellen Sie sich die Zukunft vor? Könnten Sie sich vorstellen, wieder zurückzugehen?

Ich fühle mich mit meiner Familie hier sehr wohl. Wir haben vor Kurzem ein Haus in Minden gekauft – das hätten wir nicht gemacht, wenn wir uns nicht sicher gewesen wären, dauerhaft hier zu bleiben. Wir wollen hier nicht mehr weg.

Ein letzter Satz: Heimat ist…?

…ein Ort, an dem man sich wohlfühlt und an dem man gerne lebt.

Von Anne Kilzer, Brunsmedienservice

Das Interview ist in der MT-Sonderausgabe “Willkommen Zuhause!” veröffentlicht worden. Die Sonderausgabe finden Sie hier als eMag. Zudem steht sie im MT-ePaper und der ePaper-App zum Abruf bereit. Als PDF (25,8MB) können Sie sie hier downloaden.

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