Gemeinsames Funkhaus von Radio Westfalica und Radio Herford: Richtfest an der Heinrichstraße in Bad Oeynhausen

„Neue Maßstäbe setzen“

Die Radiomacher freuen sich schon jetzt auf den Umzug in das neue Funkhaus. Foto: pr/Steffi Behrmann

Die Rohbauten stehen: Nach rund zehn Monaten Bauzeit nimmt das künftige Geschäftsquartier an der Heinrichstraße in Bad Oeynhausen sichtbar Gestalt an. Gemeinsam mit den zukünftigen Mietern, Landrätin Anna Katharina Bölling und allen am Bau beteiligten Handwerkern beging die Unternehmensgruppe Kögel jetzt das Richtfest. Einer der drei Neubauten beherbergt künftig das neue Funkhaus von Radio Westfalica und Radio Herford. Der Umzug ist für den Jahreswechsel geplant.

Bau ist trotz Pandemie und Rohstoffknappheit im Zeitplan.

Das neue Geschäftsquartier nimmt deutlich Gestalt an. Im Vordergrund rechts: das künftige Funkhaus. Fotos: pr/Kögel Bau

„Dass wir auch trotz Pandemie und Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Rohstoffen immer noch perfekt im Bauzeitenplan liegen, macht mich wirklich stolz“, verkündete Bauherr Frank Kögel anlässlich der feierlichen Platzierung der Richtkrone. In einem Zuge bedankte er sich bei allen Partnerunternehmen, die diese Leistung gemeinsam mit Kögel Bau möglich gemacht hätten.
Der Startschuss für das Neubauprojekt an der Heinrichstraße fiel im August vergangenen Jahres. Die Arbeiten auf dem insgesamt etwa 2750 Quadratmeter großen Areal laufen seitdem auf Hochtouren.

So soll das Areal einmal aussehen. Das weiße Gebäude wird das Funkhaus beherbergen. Visualisierung: pr/Kögel Bau

Das neue, weiße Funkhaus ist eines von insgesamt drei Gebäuden, die auf dem Gelände entstehen. Die geplante Bürofläche von etwa 540 Quadratmetern für die beiden Radiosender verteilt sich über vier Etagen. Radio Westfalica und Radio Herford werden in diesem Gebäude alleinige Mieter sein.
Das zweite Gebäude verfügt ebenfalls über vier Geschosse und ist mit einer Gesamtfläche von 1.600 Quadratmetern das größte. Ebenfalls zum Jahreswechsel soll hier das Jobcenter des Kreises Minden-Lübbecke einziehen. Im dritten Gebäude finden zwei Penthouse-Wohnungen sowie großzügige Büro- und Gewerbeflächen Platz. Ausreichend Stellplätze wird die Tiefgarage bieten, die sich unter den drei Neubauten erstreckt. Auf 2000 Quadratmetern stehen den Nutzern hier künftig 52 Pkw-Parkflächen zur Verfügung.
Die Fertigstellung des neuen Funkhauses ist ebenso wie die des zweiten Gebäudes für Ende Dezember dieses Jahres anvisiert. Neubau Nummer drei folgt dann bis April 2023.

Die Teams von Radio Westfalica und Radio Herford arbeiten bereits seit 2015 an ihren beiden Standorten am Johanniskirchhof in Minden sowie an der Goebenstraße in Herford eng zusammen. Ein gemeinsames Funkhaus biete die Möglichkeit, künftig vielfältige Synergie- und Kosteneffekte zu erzielen. Da ist sich Uwe Wollgramm ganz sicher. Er ist Geschäftsführer von „ams Radio & MediaSolutions“.

Uwe Wollgramm, Geschäftsführer von ams. Foto: pr/ams

Als Full-Service-Dienstleister kümmert sich das Unternehmen nicht nur für Radio Westfalica und Radio Herford, sondern für alle sieben Lokalradios in Ostwestfalen-Lippe und im Kreis Warendorf um sämtliche Belange der Studio-, Sende- und Übertragungstechnik. Außerdem übernimmt „ams“ die Vermarktung der Werbezeiten, die Konzeption und Produktion von Hörfunkelementen, das Marketing und die Verwaltung sowie die Betreuung der Onlineangebote. Die wirtschaftliche Verantwortung für Radio Westfalica liegt bei der Radio Minden-Lübbecke GmbH & Co. KG, an der J.C.C. Bruns mit einem Geschäftsanteil von 48 Prozent beteiligt ist.
„Die Synergieeffekte durch das gemeinsame Funkhaus reichen von der Verkürzung der Kommunikationswege und der Verbesserung des Teamgeistes bis hin zur Einsparung von Energie- und anderen Sachkosten“, erläutert Uwe Wollgramm weiter. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Sender sowie die lokalen Mediaberaterinnen und -berater freuen sich schon auf die neuen, modern eingerichteten gemeinsamen Räumlichkeiten.“ Was die Arbeitsbedingungen und die technische Ausstattung angehe, werde das gemeinsame Funkhaus in Bad Oeynhausen neue Maßstäbe setzen. „Selbstverständlich wird es eine megaschnelle Internetverbindung geben, sodass von der Heinrichstraße aus innovative digitale Werkzeuge zum Einsatz kommen können.“

„Redaktionelle Kräfte bündeln“

Ziel der Kooperation beider Sender sei es bis heute, möglichst viel lokales Programm für beide Sendermarken gemeinsam zu produzieren. Uwe Wollgramm: „Dazu werden die redaktionellen Kräfte gebündelt. Aktuell werden die Sendestrecken werktags von 6 bis 10 Uhr und von 14 bis 18 Uhr von Minden aus produziert, die Sendestrecke von 10 bis 14 Uhr von Herford aus. Die lokalen Nachrichten und einige lokale Beiträge sind in beiden Programmen unterschiedlich.“ Die heutige Sendebetriebstechnik mache dies möglich. Seit Jahresbeginn ist zudem Radio Lippe in der Zeit von 10 bis 14 Uhr in die Kooperation zwischen Herford und Minden eingestiegen.
Und es gibt weitere Kooperationen mit anderen Lokalradios in OWL ab 18 Uhr sowie an den Wochenenden. Damit werde das landesweite, neutrale Rahmenprogramm der NRW-Lokalradios, das in Oberhausen hergestellt wird, in den Kreisen Minden-Lübbecke und Herford nur noch nachts, an Feiertagen und in Randstunden ausgestrahlt.
Und die Einschaltquoten stimmen. Das ergab gerade einmal mehr die jüngste Reichweitenerhebung E.M.A. im März. Demnach haben auch Radio Westfalica und Radio Herford die Marktführerschaft in ihrem jeweiligen Sendegebiet behauptet. Für Uwe Wollgramm ein Beleg, dass es richtig ist, lokale Inhalte und lokale Moderatorinnen und Moderatoren in den Vordergrund zu stellen: „Das ist der Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg unserer Lokalradios. Die Bekanntheits- und Sympathiewerte von Radio Westfalica und Radio Herford sind phänomenal.“
Der Wettstreit um die Gunst der Hörerinnen und Hörer werde übrigens direkt nach dem Aufstehen entschieden. „Da ist die Radionutzung am höchsten.“ Die Frühsendung „Die Vier von Hier“ habe sich seit nunmehr sieben Jahren als eine der besten Morningshows in der deutschen Radiolandschaft etabliert. „Sie wird von einem Team hoch qualifizierter Radiomenschen gestaltet, die ihre Hörerinnen und Hörer sympathisch, kompetent, informativ, unterhaltsam, wenn nötig ernst und stets mit viel Gefühl in den Tag begleiten.“ Die digitale Transformation zählt auch für die lokalen Sendermarken zu einer der Kernaufgaben. Die Lokalradio-Redaktionen treten über die Social-Media-Kanäle mit den Menschen in einen regen Dialog. Die Nutzerzahlen der Lokalradio-Websites und Apps sind während der Coronapandemie noch einmal sprunghaft angestiegen, so Wollgramm.
Immer mehr Menschen hören ihr Lokalradio über Smartphone, Tablet, Smartspeaker oder den PC. „Die Digitalreichweiten der Lokalradios in unserer Region zusammengenommen sind höher als die Digitalreichweiten von landesweiten Radiosendern in etlichen Bundesländern. Gleichzeitig haben wir digitale Geschäftsmodelle entwickelt, die unsere Anstrengungen zur digitalen Transformation refinanzieren. Ein Beispiel dafür bildet die beliebte Radio-Gutscheinbox auf unseren Websites.“ Aktuell arbeite man an weiteren digitalen Features, die allesamt ein Ziel haben: So nah wie möglich an die Hörerinnen und Hörer heranzukommen. „Denn diese Nähe war und ist schon in der Welt der guten alten Ultrakurzwelle unser großes Alleinstellungsmerkmal – und sie ist es online erst recht.“