Fahrsicherheitstraining im Rahmen von “J.C.C. Bruns aktiv” war ein voller Erfolg

Achtung Aquaplaning: Auch das sichere Fahren bei regennasser Fahrbahn war Teil des Fahrsicherheitstrainings. Foto: Horst Schmidt/stock.adobe.com

Was haben eine Coladose und eine Vollbremsung gemein? Mehr, als sich auf den ersten Blick erschließt. Das erfuhren die fünf Teilnehmer des Fahrsicherheitstrainings unter dem Motto „Sicher und gelassen ankommen“ aus der Unternehmensgruppe J.C.C. Bruns Anfang Mai. Organisiert hatte es die Arbeitsgruppe Bruns aktiv im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Kooperationspartner war die Berufsgenossenschaft ETEM. Seminarort war das Verkehrssicherheitszentrum in Sennestadt.

Viele Unfälle geschehen, weil das, was passiert, völlig unerwartet kommt. Das gilt natürlich auch – und gerade – im Straßenverkehr. Permanente Aufmerksamkeit und Konzentration sind aber nur eine Seite der Medaille. Die andere ist, sein Fahrzeug sicher zu beherrschen, dessen Reaktion in unterschiedlichen Situationen einschätzen zu können und zu wissen, was man im Falle eines Falles tun muss.

Apropos Fahrzeugbeherrschung. Bei diesem Stichwort denkt so mancher vielleicht an die klassische „Rockford-Wende“ aus Film und TV-Serien oder die ultracoolen Drifts von Ken Block auf YouTube. Für den normalen Auto-Alltag verhält sich die Sache deutlich weniger spektakulär. Denn Fahrzeugbeherrschung fängt schon beim richtigen Sitzen an, wie die drei bunt gemischten, je zwölfköpfigen Teilnehmergruppen erfuhren.

Lässig die Sitzlehne Richtung Rückbank zu kurbeln und die Kopfstütze als Schlummerrolle in den Nacken zu schieben, ist eine ganz schlechte Idee, wenn man fahren und nicht gerade ein Nickerchen auf dem Rastplatz machen will. Also: möglichst aufrecht sitzen, sodass man die Handgelenke bei der Trockenübung oben auf dem Lenkradkranz ablegen kann. Beim Gurt darauf achten, dass er sauber über die Schulter verläuft und nicht am Hals scheuert. Stramm ziehen nicht vergessen, denn ein lascher Sicherheitsgurt kann nicht richtig wirken. Und: Wer richtig sitzt, fühlt sich mit seinem Fahrzeug intensiver verbunden.

Während das richtige Sitzen für die meisten Teilnehmer bereits eine Selbstverständlichkeit war, sah es beim Thema „Gefahrenbremsung“ schon ganz anders aus. Nicht nur Führerscheinneulinge, sondern auch alte Hasen gaben zu, (gottlob) noch nie in die Verlegenheit gekommen zu sein, so richtig mit Kraft und Karacho in die Eisen steigen zu müssen. „Das macht man so, als wollte man eine Getränkedose mit dem Fuß zerstampfen“, erläuterte der Instruktor. Klar, dass dieser Punkt ebenfalls geübt wurde. Und zwar auf (zur Reifenschonung) gewässerter Asphaltpiste ebenso wie auf einer speziellen Gleitfläche, die etwa einer festgefahrenen Schneedecke entsprechen soll.

Während die Fahrzeuge –vom Kleinwagen über Mittelklasse-SUVs bis zum Bulli, egal ob mit Sommer-, Winter- oder Allwetterreifen – auf Asphalt bei lehrbuchgerechter Gefahrenbremsung aus 30, 50 und 60 Kilometern pro Stunde alle jeweils recht ähnlich abschnitten, waren die Unterschiede auf dem nassen Kunststoffuntergrund geradezu gigantisch. Hier machten sich die unterschiedlichen Reifenarten bemerkbar. Wenig überraschend schnitt ein Minivan mit Winterreifen bei diesen Bremstests gut ab, während ein Kompaktwagen mit Sommerpneus trotz moderaten Tempos erst nach der langen Gleitfläche zum Stehen kam.
Bremsen und dabei Hindernissen auszuweichen sowie Fahren auf rutschiger und griffiger Kreisbahn mit und ohne elektronische Stabilitäts- und Traktionshilfen wurden ebenso geübt wie Slalomfahren. Auch hier gab es bei den Teilnehmern so manches Aha-Erlebnis.

Apropos Slalom. Wer meint, er sei absolut multitaskingfähig, sollte sich folgende Übung einmal zu Gemüte führen: Nachdem die Teilnehmer den Kurs um die orangefarbenen Pylone Runde um Runde immer noch ein bisschen flotter gemeistert hatten, kamen über Funk neue Instruktionen. „Rechtskurve, rechts blinken. Linkskurve, links blinken“, hieß es zunächst. Das ging noch ohne Probleme. Deutlich schwieriger wurde es im Anschluss. Rechtskurve, links blinken. Linkskurve, rechts blinken. Die „Fahrschüler“ fuhren gleich merklich langsamer. Noch langsamer wurde es dann, als es hieß: „Linkskurve, Warnblinker einschalten. Rechtskurve, Nebelschlussleuchte einschalten.“ Die Übung zeigte, dass es keine gute Idee ist, beim Autofahren noch alles Mögliche nebenbei zu erledigen.

Was ebenfalls keine gute Idee ist, zeigte der Übungsleiter in einem Theorieteil zum Thema Ladungssicherung anhand von Fotos. Und dabei war der im Kofferraum eines Kombis ungesicherte, umhergeflogene und ausgelaufene 20-Liter-Farbeimer noch die weniger schlimme Variante. Ein anderes Beispiel zeigte einen Stapel auf einem Anhänger, dessen oberste Holzplatte sich bei einer scharfen Bremsung gelöst und durch Heck- und Frontscheibe des Zugfahrzeugs hindurchgerutscht war. Der Fahrer habe großes Glück gehabt und sei unverletzt aus seinem Wagen gekommen. Wer im Auto etwas transportiert, sorgt am besten für Formschluss und packt etwa die Laptoptasche in den Fußraum zwischen Vordersitz und Rückbank, schiebt die Getränkekästen im Kofferraum an die vordere Bordwand und hat auch eine Anti-Rutsch-Matte zur Hand. Auf speziellen Sicherungsgurten muss zudem angegeben sein, für welche Lasten sie ausgelegt sind.

Alles in allem haben die Teilnehmer von diesem Angebot profitiert und neue Erfahrungen gesammelt, die für Dienst- und Privatfahrten nützlich sind.

Von Harald Fichtner, Brunsmedienservice

Dieser Artikel ist zuerst im Magazin johann! – Aktuelles aus der Unternehmensgruppe J.C.C. Bruns erschienen.

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