Drei Fragen an Wilfried Rettig: „Einmal Eisenbahner, immer Eisenbahner“ (#200in365, No.37)

Wilfried Rettig in der Uniform eines königlich-preußischen Bahnmeisters. (© Foto: Benjamin Piel)

Wilfried Rettigs Nachbarn müssen einiges aushalten können. Denn im Keller des pensionierten Eisenbahners läutet mitunter ohrenbetäubend eine Eisenbahnglocke. Dort stehen Signallaternen neben Karbidlampen und Fahrplankästen neben Heizerschaufeln. „Einmal Eisenbahner, immer Eisenbahner“, sagt der 76-Jährige. Seine Lieblingsstücke sind die 13 Uniformen.

Was ist Ihre Lieblingsuniform?

Die grüne Uniform eines Eisenbahndirektors der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen. Das war damals der höchste Eisenbahner in seinem Bereich. Diese habe ich mir nachschneidern lassen.

Was ist das Besondere an einer Uniform?

Wenn ich mit einer Uniform bekleidet irgendwo auftrete, dann sagen viele: „Damals sahen die Eisenbahner noch nach was aus.“ Uniformen haben eine große Wirkung. Die Jüngeren können aber weniger damit anfangen und in Deutschland ist das kein unbelastetes Thema. Deshalb tragen die Zugbegleiter heute auch keine Uniformen mehr, sondern Unternehmensbekleidung. Dass das wunderschöne, preußische Minden so wenig für Uniformen übrig hat, ist etwas enttäuschend.

Sie schreiben auch Bücher über Eisenbahnstrecken. Warum?

Ich habe immer gerne geschrieben. Nachdem mein erstes Buch ein Flop war, kam ein Verlag auf mich zu, ob ich nicht ein Buch über den Bahnknotenpunkt Görlitz schreiben wolle. Zuerst wollte ich nicht, 1994 kam es dann doch heraus. Eisenbahn-Strecken in meiner Heimat, dem Vogtland, sind mein Stammthema.

Von Benjamin Piel, Chefredakteur

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