Drei Fragen an … Hannelore Weißmann und Sascha Traue von der Biologischen Station „Wir wollen Bock auf Natur machen“ (#200in365, No.112)

Sascha Traue und Hannelore Weißmann wollen Menschen die Natur nahebringen.

Die Biologische Station in Minden ist die drittälteste im Land. Eine Gruppe ehrenamtlicher Naturschützer, zu der auch Leiterin Jutta Niemann gehörte, gründete die Station vor 33 Jahren. Ab 1990 baute der Verein mithilfe des Landkreises die halb verfallenen Stallungen und das Herrenhaus des Guts Nordholz als Standort aus. Inzwischen betreut die Station rund 5.500 Hektar Naturschutzflächen. Eine wichtige Aufgabe ist die Naturpädagogik.

Warum ist der pädagogische Aspekt Ihnen so wichtig?

Sascha Traue: Von Anfang an war es eine Frage, wie der Verein den Naturschutz nach außen tragen kann. Nur was man kennt, will man auch schützen.

Wie läuft das Thema an den Schulen?

Hannelore Weißmann: Die Station hat mit fünf Schulen angefangen. Inzwischen arbeiten 20 Schulen beim Thema Umweltbildung mit uns zusammen – das ist ein echtes Erfolgsprojekt.

Es heißt, dass sich Menschen mehr und mehr von der Natur entfremden. Nehmen Sie das auch wahr?

Sascha Traue: Leider ist das ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Gegen diese Entfremdung wollen wir etwas tun. Nicht belehrend, sondern aktivierend. Wenn Kinder, Jugendliche und Erwachsene merken, dass sie Teil der Natur sind, dann haben wir unser Ziel erreicht. Wir wollen Leute mit rausnehmen – real, nicht nur virtuell, wollen Bock auf Natur machen, indem wir Erlebnisse ermöglichen – vom Kindergarten über den BioLeistungskurs bis zum Betriebsausflug.

Von Benjamin Piel, Chefredakteur

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