Bei J.C.C. Bruns werden jetzt Medienkaufleute ausgebildet

Fetsnetztelefon und Schreibmaschine - das war einmal. Die Ausbildung im Medienunternehmen hat sich gewandelt. Foto: BillionPhotos.com/Fotolia

Fetsnetztelefon und Schreibmaschine – das war einmal. Die Ausbildung im Medienunternehmen hat sich gewandelt. Foto: BillionPhotos.com/Fotolia

Es gibt zwei Wege, mit dem Fachkräftemangel umzugehen: a) bedauern, bejammern und beklagen. Oder b) aktiv etwas dagegen tun. Bei J.C.C. Bruns geht man traditionell den zweiten Weg. Den aktuell 320 Mitarbeitern der gesamten Unternehmensgruppe und noch einmal fast ebenso vielen Zustellern stehen derzeit 14 Auszubildende sowie drei Volontäre beziehungsweise Volontariatspraktikanten gegenüber. Damit stellt sich J.C.C. Bruns auch seiner gesellschaftlichen Verpflichtung, jungen Leuten ein vernünftiges, fundiertes und vor allem zeitgemäßes Rüstzeug für ihre berufliche Entwicklung mit auf den Weg zu geben.

Für das Ausbildungsjahr 2017 hatte man sich entschieden, künftig Medienkaufleute auszubilden – und keine Industriekaufleute mehr. Zwei Ausbildungsplätze wurden bereits zum 1. August vergeben. „Der Grund für diese Entscheidung war, dass wir bekanntlich kein echtes Industrieunternehmen mit richtigen Industrieprodukten sind“, sagt Lars Kohlmeier, Leiter der Personalabteilung. „Einkauf oder Verkauf beispielsweise funktionieren bei uns ganz anders – was auch die Azubis in der Berufsschule immer wieder feststellen mussten.“ Schon länger trug man sich im Unternehmen mit dem Gedanken dieser Neuausrichtung, die nun realisiert werden konnte.

Ausbildung2

Die letzten ihrer Art:Celine Wiesinger, Milena Hohmeyer und Theresa Koch absolvieren seit Sommer ihre Ausbildung zur Industriekauffrau. Foto: Lehn

Als angehende Medienkaufleute lernen die Azubis in einer speziell auf die Medienbranche abgestimmten Ausbildung alle Facetten dieses vielseitigen Berufs kennen. „Alle Bereiche des Verlages sind so viel stärker repräsentiert, als das bisher der Fall war“, erläutert Verlagsreferentin  Janina Auer, die gemeinsam mit Lars Kohlmeier die Ausbildung organisiert. „Diese Ausbildung passt einfach besser zu unserem Unternehmen.“ Eine gewisse Affinität zum Themenbereich Medien sollten die jungen Leute, die sich für diesen Beruf interessieren, also mitbringen. In Zeiten des allgegenwärtigen Smartphones und der regen Nutzung sozialer Netzwerke ist das für die meisten eine Selbstverständlichkeit.

Dass 2017 nur zwei Medienkaufleute ausgebildet werden, hat einen einfachen Grund: Qualität vor Quantität lautet die Devise. Und das erhöht im Anschluss an den Abschluss auch die Chance auf eine Übernahme bei entsprechenden Leistungen. Früher wurde über Bedarf ausgebildet, um den Schulabgängern erst mal eine erste Perspektive zu bieten. Mittlerweile wird es für praktisch alle Ausbildungsbetriebe immer schwerer, geeignete Azubis zu finden. Die Abiturienten zieht es immer mehr an die Hochschulen.

Für die Ausbildung nach eigenem Bedarf gibt es bei J.C.C. Bruns gute Gründe. Einer davon ist die demografische Entwicklung, die auch hier zu spüren ist. Für Kolleginnen und Kollegen, die in absehbarer Zeit in den Ruhestand verabschiedet werden, müssen junge Leute nachrücken. 2016 wurde damit begonnen, die Altersstruktur in der Unternehmensgruppe zu analysieren. Bei der Personalentwicklungsplanung will man den Finger am Puls behalten, um keine Überraschungen zu erleben, wenn jemand ‚plötzlich’ in Rente geht.

Lars Kohlmeier und Janina Auer betreuen die künftigen Medienkaufleute bei ihrer Ausbildung. Foto: Alex Lehn

Lars Kohlmeier und Janina Auer betreuen die künftigen Medienkaufleute bei ihrer Ausbildung. Foto: Alex Lehn

Schwerpunkte der neuen Ausbildung zum Medienkaufmann beziehungsweise zur Medienkauffrau ergeben sich aus dem vernetzten abteilungsübergreifenden Handeln. Das betrifft die Vermarktung von Medien, Werbung in Print und Digital sowie der Mediaboxen. Die Ausbildung umfasst zudem Werbung und Marketing sowie Vertriebswege und Vertriebskonzepte. Auch die Gestaltungsgrundsätze von Digital- und Printmedien werden den Azubis im Verlagshaus J.C.C.Bruns nahe gebracht, sie lernen die Koordination von Abläufen in Magazinen, der Tageszeitung oder digitalen Projekten kennen und erfahren, was es bei den Schnittstellen in den einzelnen Produktionsprozessen zu beachten gilt.

Natürlich kommt der „gute alte Teil der kaufmännischen Ausbildung“ nicht zu kurz. Daher durchlaufen die Auszubildenden die entsprechenden Abteilungen Finanzbuchhaltung und Controlling sowie die Abteilungen Personalwesen und IT.

Die Azubis finden im Laufe der Zeit heraus, für welche Schwerpunkte sie das richtige Händchen haben. Drei Jahre dauert die Ausbildung zur Medienkauffrau/zum Medienkaufmann. Nach erfolgreichem Abschluss können die frischgebackenen Medienkaufleute in den verschiedensten Bereichen des Verlagshauses arbeiten und sind fit für die Medienwelt.

Quelle: johann! Nr.1, Frühjahr 2017

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*