Der doppelte Börsenteil

LESERFRAGE

To: tom@mt-online.de [mailto:tom@mt-online.de]
Sent: Fri, 01 Feb 2013 11:57:39 +0100
Subject: Doppelt hält besser …?

Hallo, Herr Traue,

was war das denn?

Heute morgen im Wirtschaftsteil die Börsendaten noch einmal von gestern – sicherheitshalber? Oder wollte man einfach unterschlagen, dass die Anleger von dem miserablen Geschäftsbericht der Deutschen Bank so entzückt waren, dass sie den Kurs um 3,25 % ins Plus hievten?

Wegen des großen Erfolgs vom Vortag wiederholt? Eher nicht: Das doppelte Börsentableau im MT von Freitag war Resultat einer Panne, die sich an sämtlichen Sicherheitsmechanismen vorbeimogeln konnte. Repro: MT

Vielleicht hat man sich beim MT aber auch nur im Datum geirrt und hat mit der heutigen Ausgabe den obligatorischen April-Scherz auf den 1. Februar gelegt …? Oder war es vielleicht ein bewusster Lapsus Memoriae, um einmal kollektiv zu testen, wie weit bei dem geneigten Leser der Morbus Alzheimer inzwischen verbreitet ist…?

Wie dem auch sei, es wird sicherlich nicht einfach, diesen Fehler der Leserschaft zu erklären! Schließlich kostet Ihr Produkt Geld, und für fehlerhafte Informationen ist nicht jeder mehr bereit, zu bezahlen! Im Übrigen werden dem Leser ja so kleine (im Text) wie große Rechtschreibfehler (in den Überschriften) häufig zugemutet – auch sachlich falsche Bildunterschriften habe ich schon oftmals feststellen müssen, ohne mich zu beklagen. Vielleicht sollten Sie einmal in Erwägung ziehen, einen Korrektor mit der Ganzseitenkontrolle vor dem Druck  einzuschalten, damit zukünftig solche Pannen reduziert werden.

(…)

Mit freundlichen Grüßen

Hartwig V.

32423 Minden

ANTWORT DER REDAKTION

From: Thomas Traue [mailto:tom@mt-online.de]
To: Leseradresse
Sent: Sat, 02 Feb 2013 16:20:23 +0100
Subject: Re: Doppelt hält besser …?

Guten Tag Herr V.,

entschuldigen Sie bitte, dass ich mit einem Tag Verspätung auf Ihre Mail antwortete. Ich musste am Freitagnachmittag erst selbst auf Fehlersuche im Haus gehen.

In der Tat war das Börsentableau in der Freitagausgabe mit den Daten des Vortages “gefüttert” worden.
Die Börsendaten bekommt die Redaktion täglich aktuell am Abend  von einem externen Dienstleister digital überliefert. Für die Übertragung der Daten auf die Wirtschaftsseite ist die technische Vorstufe verantwortlich.
Und hier kommt der menschliche Faktor ins Spiel. Ein Kollege hat bedauerlicherweise die falsche (nämlich die vom Vortag) Datei erneut auf die Seite kopiert. Dem Spätdienst in der Redaktion ist das leider nicht mehr aufgefallen, auch weil nicht sein darf, was eigentlich nicht sein kann. Automatismen schleifen sich bekanntlich ein und erzeugen dann Fehler. Im übrigen schauen in den späten Abendstunden immer auch noch  Korrektoren über die Seiten und einzelnen Texte. Auch hier ist der Fehler nicht aufgefallen – siehe oben.

Die Chefredaktion wird den Vorfall zum Anlass nehmen, die zuständigen Redakteure und Techniker noch einmal dringend für den Börsenteil zu sensibilisieren.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Traue
Stellvertretender Chefredakteur
Mindener Tageblatt

MINDENER TAGEBLATT
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Obermarktstraße 26-30 – 32423 Minden
Telefon (0571) 882-160 – Telefax (0571) 882-140
E-Mail: tom@mt-online.de
Internet: www.mt-online.de
www.mindener-tageblatt.de

LESERANTWORT

From: Leseradresse
To: Thomas Traue [mailto:tom@mt-online.de]
Sent: Mon, 04 Feb 2013 20:30:43 +0100
Subject: Re: Doppelt hält besser …?

Schnee von gestern … oder: nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern!

Hallo, Herr Traue,

vielen Dank für Ihre Antwort und, wie Sie mir ja ausführlich erläutert, waren Sie dem Fehlerteufel persönlich auf der Spur – und haben ihn überführt!

Natürlich weiß ich, dass dort, wo gearbeitet wird, auch Fehler passieren – wer ist schon fehlerfrei!? Und natürlich ist es immer zunächst unerklärlich, wie es möglich ist, dass solche Fehler passieren!  “Das gibt’s doch gar nicht…!” “Das darf doch nicht wahr sein …!”

Da ich früher selber in einem Zeitungsverlag tätig war, sind mir diese Ausrufe der Verwunderung nach einem solchen Missgeschick selbstverständlich auch bekannt. Aber in den Zeiten der digitalen Technik und des Seitenumbruchs sollte ja eigentlich alles besser werden.

Ich hoffe, Sie haben meine Anmerkungen dazu ebenso humorvoll aufgenommen wie sie gemeint waren. Meine weiteren Anmerkungen bezüglich der Rechtschreibfehler habe ich zwar pauschaliert, aber hier gebe ich gern einmal ein konkretes Beispiel aus einer fetten Überschrift  aus der jüngeren Vergangenheit zum Besten als Preisfrage an die Redaktion:

Wie schreibt man eigentlich:

a) Flagschiff   –  b) Flakschiff  – c) Flackschiff  –  d) Flaggschiff

Morgen gibt’s schon wieder ein neues MT mit dem neuen aktuellen Börsentableau. Darauf freue ich mich, und alles andere ist … s. o.

In diesem Sinne verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen als Ihr aufmerksamer Leser

Hartwig V.

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