Unser Ziel auch für 2013: Täglich eine gute Zeitung – gedruckt und online

Zum Ende des Jahres wirft die Redaktion traditionell noch einmal einen zusammenfassenden Blick darauf. Welches waren die wichtigen Nachrichten, bewegenden Themen und Bilder oder kuriosen Geschichten, die von 2012 als der Erinnerung wert im Gedächtnis blieben? Resultat ist unser 92 Seiten starkes Magazin zum Jahresabschluss, das in diesen Tagen allen Abonnentinnen und Abonnenten des Mindener Tageblatts in mit der gedruckten Zeitung zugegangen ist – und im Januar auf MT-Online auch digital als E-Magazin zu lesen sein wird (Link an dieser Stelle folgt).

Die Titelseite des MT-Jahresrückblicks, der seit heute den Abonnenten zugestellt wird. Repro: MT

Herausgekommen ist wie immer naturgemäß eine höchst subjektive Auswahl – so, wie sie Zeitungsmacher mit ihrer spezifischen Brille auf das Geschehen in Heimat und Welt auch in der tagtäglichen Produktion der Informationsmedien für ihre Leserinnen und Leser zusammenstellen.

Berichtet und reflektiert wird über dieses Geschehen längst nicht mehr allein in der gedruckten Zeitung, auch wenn sie nach wie vor das publizistische und wirtschaftliche Rückgrat des (lokal)journalistischen Geschäfts beim Mindener Tageblatt darstellt.

Digitale Kanäle werden immer bedeutsamer

Immer bedeutsamer werden die digitalen Kanäle. E-Paper (für herkömmliche PCs) und iPaper (für Apples Tablet-Computer iPad) bilden noch mehr oder weniger die gedruckte Tageszeitung digital ab und ergänzen sie um diverse Servicefunktionen. Ein völlig eigenständiges Medium ist dagegen schon der rund um die Uhr aktualisierte Internetdienst MT-Online. Wie sein für internetfähige Handys optimierter „kleinerer Bruder“ MT-Online Mobil verbreitet er zwar auch zahlreiche der in der gedruckten Zeitung enthaltenen Inhalte, zusätzlich jedoch viele eigene, oft auf die Minute aktuelle Berichte und spezifische Inhalte wie Videos, Bildergalerien, Audio-Slideshows oder sogenannte Storyfies, aus sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter zusammengetragene Zitatsammlungen. Und dies unmittelbar aus der Region ebenso wie aus aller Welt.

Die gedruckte Zeitung ist heute nur noch ein Kanal unter mehreren, die von der Redaktion zu versorgen sind. Repro: MT

Hinzu kommen eigene Informationsangebote  – „Apps“ – wie „GWD Live 2.0“ oder – in Kürze – das jüngste digitale MT-Kind „iNews“ für intelligente Mobiltelefone. An weiteren wird gearbeitet. So hat das MT gerade ein Projekt „HD“ aus der Taufe gehoben, das Zeitungsinhalte plattformübergreifend anbieten soll – für alle Geräteklassen mobiler Internetnutzung vom Tablet über den Midi bis hin zu unterschiedlichsten Smartphones, unabhängig vom jeweiligen Betriebssystem, sei es iOS, Android oder Windows. Spätestens im zweiten Halbjahr 2013 soll dieses Angebot in den App-Stores stehen, so die ehrgeizige Planung.

Die digitale Erfassung und Aufbereitung aller mehr als 600.000 seit dem Ersterscheinen im Juli 1856 erschienen Zeitungsseiten ist inzwischen abgeschlossen, der Redaktion steht das Material bereits zu Recherche-Zwecken zur Verfügung. Zur Zeit wird an einer Archiv-Lösung gearbeitet, die diesen historischen Wissensschatz der Region auch online zur Verfügung stellen kann.

Der Herstellungsprozess auch der herkömmlichen gedruckten Zeitung ist inzwischen vollständig digitalisiert – und verändert sich doch permanent weiter. Hinzu kommen die Herausforderungen der Online-Welt samt ihrer sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter, YouTube oder Google+, auf denen das MT ebenfalls mit eigenen, redaktionell betreuten Angeboten präsent ist.

Die neue Rotation, die im Frühjahr 2014 ihren Betrieb aufnehmen soll. Darstellung der Druckwerke, Falztrichter und Rollenzuführungen. Repro: MT

All das macht eine Anpassung der Zeitungsstrukturen erforderlich. So hat das MT im Jahr 2012 mit einem umfassenden „Projekt 2014“ begonnen, das unter anderem die Umstrukturierung und den Umbau der Redaktion ebenso vorsieht wie eine nahezu flächendeckende Erneuerung der in Redaktion, Anzeigenabteilung, Herstellung und Vertrieb eingesetzten Handwerkszeuge: Redaktions- und Content-Management-Systeme für Print, Online und Apps, Anzeigensysteme und anderes mehr. Gleichzeitig wird die IT umstrukturiert und schließlich massiv in die „klassische“ Zeitungstechnologie investiert. Im Sommer 2014 soll eine neue Rotationsdruckmaschine samt zugehöriger Weiterverarbeitungstechnik den Betrieb aufnehmen. Für die Mitarbeiter der betroffenen Abteilungen von der Redaktion über die Anzeigenabteilung bis zur Druckerei und Weiterverarbeitung bedeutet dies zum Teil tief greifende Umstellungen der bisherigen Arbeitsabläufe, in der Redaktion für die gesamte Mannschaft zudem völlig neue Arbeitsplätze. In den MT-Gebäuden zwischen Ritterstraße und Obermarktstraße entsteht eine komplett neue Redaktionsetage, die erstmals alle Ressorts auf einer weitgehend offenen Ebene miteinander vereint, gruppiert um einen zentralen Nachrichtenraum.

Mit Offensiv-Strategie die Zukunft angehen

Zu den Nachrichten des Jahres 2012 zählten die Insolvenz der von „Frankfurter Rundschau“ und die Einstellung der „Financial Times Deutschland“, renommierte überregionale Tageszeitungen. Auch andere Zeitungen haben wirtschaftliche Probleme. Digitale Revolution, aber auch demografischer und gesellschaftlicher Wandel machen der Branche zu schaffen, keine Frage. Gleichzeitig ist in der anschwellenden Informationsflut der gesellschaftliche Bedarf an professioneller journalistischer Kommunikation höher denn je, auch und gerade in der Nahwelt des Einzelnen.

Mit der letzten von insgesamt 303 Ausgaben des Jahres 2012 wünschen wir unseren Leserinnen und Lesern alles Gute für 2013. Repro: MT

Beim Mindener Tageblatt, das 2013 im 157. Jahr seit seiner Gründung erscheinen wird, stellt man sich diesen Herausforderungen mit einer offensiven Strategie. Sie hat vor allem eines im Auge: die Interessen der Leserinnen und Leser. Ganz gleich, ob die ihre Informationen gedruckt auf Papier, in klassischer Zeitungsanmutung auf modernen Digitalgeräten oder in unterschiedlichster Online-Versorgung beziehen möchten – ihre Zeitung soll für sie da sein mit aktueller, seriöser, bei Bedarf vertiefender Information, treffender Beobachtung, pointierter Kommentierung und ansprechender Gestaltung – wann immer und wo immer die Leserinnen und Leser sie wünschen. Und natürlich als Plattform für den Austausch über ihre ureigenen Anliegen der Menschen in der Region, seien sie organisiert oder individuell.

Diese umfassende Leistung hat ihren Preis. Über Anzeigenvermarktung allein kann er nicht erwirtschaftet werden. So wie bereits jetzt die gedruckte Tageszeitung, das E-Paper und das i-Paper, die journalistische Leistungen bietenden Smartphone-Apps und die derzeit entwickelte HD-App über Abonnements-oder Einzelverkaufs-Gebühren zur Finanzierung des journalistischen Angebots beitragen, so sollen künftig auch die MT-spezifischen Inhalte des Onlinedienstes für regelmäßige Nutzer kostenpflichtig werden. Voraussichtlich noch im Jahr 2013 werden entsprechende Abo-Modelle kommen.

Viele völlig eigenständige, publizistisch wie wirtschaftlich unabhängige Zeitungen von der Gröenordnung des Mindener Tageblatts gibt es nicht mehr in Deutschland. Dass unsere Leserinnen und Leser diesen unverwechselbaren Bestandteil heimischer Identität zu schätzen und zu nutzen wissen, ist uns Verpflichtung und Ansporn zugleich. Täglich eine gute Zeitung – diesem Motto wollen wir auch 2013 gerecht werden, 2014 und überhaupt alle Jahre, die unsere Leserinnen und Leser auf uns zählen wollen. Dass sie das können, dafür werden Redaktion und Verlag auch im kommenden Jahr und darüber hinaus mit aller Kraft arbeiten, Jahresrückblick inklusive.

Das verspricht Ihnen

Christoph Pepper, Chefredakteur

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*