Zum Lachen ins Stadttheater – Mindener Tageblatt präsentiert wieder die Kabarett-Tage

Von links nach rechts: Tina Teubner, Kabarett Distel, Düsseldorfer Kom(m)ödchen, Simone Solga

Böse Zungen behaupten: Der Ostwestfale geht zum Lachen in den Keller. Zwar ist der Mindener auch Ostwestfale, aber doch ganz anders geartet. Er geht nämlich zum Lachen ins Stadttheater. Vor allem, wenn andernorts Karneval gefeiert wird. Zum 14. Mal starten zu Weiberfasnacht die Kabarett-Tage unter dem Slogan „Kabarett statt Karneval“. Das Kulturbüro OWL und das Stadttheater bieten dann bis zum Aschermittwoch jeden Abend den Auftritt eines anderen Künstlers. In diesem Jahr ist es ein Aufmarsch der ersten Garde des Genres.

„Wir haben ein Wunschprogramm zusammengestellt“, sagt Dr. Heike Haase vom Kulturbüro OWL. Alle Künstler seien schon mal dabei gewesen. Die Abende mit ihnen in Minden seien immer etwas Besonders gewesen. Hagen Rether zum Beispiel bot dem Publikum trotz Bandscheibenvorfalls schon einmal annähernd vier Stunden Programm. Beim letzten Mal musste er seinen Auftritt wegen eines Fehlalarms unterbrechen: Ein Luftballon unter der Decke hatte einen Rauchmelder irritiert. „Ich bin gespannt, was dieses Mal passiert“, sagt Haase. Der frühe Beginn um 18 Uhr am Sonntag, 3. März, könnte für den Zopfträger aus Essen verführerisch sein, noch ein bisschen länger zu plaudern. Kurzentschlossene haben allerdings keine Chance, das zu erleben. Sein Auftritt ist schon seit längerem komplett ausverkauft. Ähnlich beliebt sind auch Jochen Malmsheimer (zwei Plätze, 6. März) und Wilfried Schmickler (acht Plätze, 5. März) bei den heimischen Kabarett-Fans. Auch das Düsseldorfer Kom(m)ödchen (4. März) gehört zu den Wiederholungstätern. „Irgendwas mit Menschen“ stammt wieder aus der Feder von Christian Ehring. Es handelt von einer Rede für die Abi-Feier, die alles enthalten soll, was der kommenden Generation mit auf den Weg gegeben werden soll.

Das passt in einen Trend, den Haase insgesamt beobachtet: „Das Kabarett ist immer noch sehr politisch. Das Interesse daran ist sogar noch größer geworden.“ Sie verweist auf die vielen Kabarett-Sendungen im Fernsehen, die es zum Start der Kabarett-Tage noch nicht gab: „Offensichtlich gibt es ein großes Bedürfnis, Nachrichten einzuordnen und darüber zu lachen.“ Für 2020 will das Kulturbüro OWL neue Gesichter nach Minden bringen, verspricht Haase.

„Es gibt wenige Frauen im Kabarett, die muss man unterstützen“, sagt Theater-Intendantin Andrea Krauledat. Darum hat sie Tina Teubner ins Programm genommen. Die eröffnet mit ihrem Programm „Wenn du mich verlässt komm ich mit“ zu Weiberfasnacht die Kabarett-Tage (28. Februar). Die studierte Musikerin ist seit 1993 als Kabarettistin unterwegs und mit dem Deutschen Kabarett- und dem Deutschen Kleinkunstpreis dekoriert.

Am Freitag folgt mit Simone Solga die „Kanzler-Souffleuse“, die eine klare Aussprache pflegt. Das ehemalige Ensemblemitglied der Leipziger Pfeffermühle und der Münchner Lach- und Schießgesellschaft hatte im November auch die Gala zur Verleihung des Kabarettförderpreises „Mindener Stichling“ moderiert. Am Samstag ist dann noch das Kabarett Distel, das größte Ensemble-Kabarett Deutschlands, mit „Zirkus Angela“ zu Gast. „Die Distel war noch nie in Minden“, sagt Krauledat und betont, dass sie dem Publikum Vielfalt und immer wieder Neues bieten möchte. Eigentlich gehöre auch der Auftritt von Lisa Fitz (13. März) noch in die KabarettTage. Das habe nur terminlich nicht anders gepasst.

Karten gibt es im Vorverkauf bei Express-Ticketservice, Obermarktstraße 26-30, Minden.

Von Ursula Koch, Leiterin Kulturredaktion

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