MT-Jahresrückblick 2018 – Zeit für den Blick in den Rückspiegel Bei immer schneller drehenden Rädern ist das Innehalten ein lohnenswerter Luxus


Wo ist bloß die Zeit geblieben? – Früher hielt ich das für einen Spruch meiner Großmutter. Wo soll sie schon geblieben sein, die Zeit? 365 Tage sind vergangen, die nächsten 365 liegen vor uns, um gelebt zu werden.

Doch je älter ich werde, desto mehr wird die Frage zu meiner eigenen: Wo ist sie geblieben, die Zeit? Nein, natürlich hat sich eigentlich nichts geändert. Ein Tag hat noch immer 24 Stunden und eine Stunde hat 60 Minuten. Und doch: Für viele wird die Zeit immer knapper.

Das ist mehr als nur ein Gefühl, dafür gibt es Gründe. Eine persönliche Erklärung ist, dass ich an meinen Kindern sehe, dass die Zeit sich nicht festhalten lässt. Plötzlich geht die Tochter, die doch gerade gestern erst geboren ist, zur Schule.

Aber es gibt auch allgemeine Gründe, die uns alle betreffen. Während frühere Generationen bei vielerlei Arbeit zwischendurch auch mal Zeit hatten – füreinander, für sich selbst oder auch mal, um in den Himmel zu schauen –, zerbröselt die Zeit heute zwischen den smartphonewischenden Fingern.

Es ist ein Kampf ausgebrochen um unsere knappe Zeit, also um das, was wertvoller ist als Diamanten. Wie sie gehört die Zeit eigentlich in einen Tresor statt sie wegfließen und im Ausfluss verschwinden zu lassen. Freiwillig und gedankenlos verschenken wir uns täglich stundenweise an jene, die damit viel Geld verdienen: an Facebook, Google und andere Zeitraubkonzerne.

MT-Chefredakteur Benjamin Piel

Heute bitten wir um etwas Zeit für unseren Rückblick aufdas Jahr 2018. Wir haben uns viel Mühe gegeben bei der Auswahl der Themen. Das ist gar kein leichtes Unterfangen. Was war wichtig? Welche Schwerpunkte wollen wir setzen? Was muss unbedingt dabei sein? Worauf kann verzichtet werden? Diese Auswahl haben wir uns nicht leicht gemacht.

Ein auf 90 Seiten gepresstes Jahr macht klar, dass viel passiert ist. Das MT hat tausende Themen im Mühlenkreis, regions-, landes-, bundes- und weltweit begleitet und für die Leserinnen und Leser der Zei- tungsausgabe sowie für die Nutzerinnen und Nutzer unserer digitalen Angebote recherchiert.

Geht es Ihnen am Jahresende auch immer so? Schon wieder liegen 365 Tage hinter uns. 365 Tage voller Ereignisse, voller Termine, voller Schönem und Tragischem. Als Medienmensch ist es ein gutes Gefühl, auf ein Jahr zurückzuschauen und zu sehen, wie viele Dinge wir für unsere Kundinnen und Kunden zum Thema gemacht haben. Doch das nächste Jahr ist schon im Kommen. Im Januar beginnt die Arbeit am Jahresrückblick auf das Jahr 2019. Das Rad dreht sich weiter.

Bevor auch Ihr Rad wieder Schwingung aufnimmt, wünsche ich Ihnen, dass Sie mit unserem Jahresrückblick ein wenig inne halten können, um auf die vergangenen zwölf Monate zurückzuschauen. Wenn Sie sich dafür die Zeit nehmen, habe ich Grund zu dem Versprechen, dass es keine verschenkte sein wird.

Ihr Benjamin Piel, Chefredakteur

Der Jahresrückblick kann hier als eMag aufgerufen werden. Zudem steht er im ePaper zum Abruf bereit.

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