Drei Fragen an … Gerd Borchers, Geschäftsführer des Zentrallagers – „Mit einem Bulli und zwei Arbeitslosen ging es los“ (#200in365, No.86)

Gerd Borchers hätte anfangs nicht mit dem Erfolg des Zentrallagers gerechnet.

Der Verein Zentrallager möchte Menschen zurück ins Arbeitsleben bringen und einen Beitrag dazu leisten, dass weniger Dinge weggeschmissen werden. Die Mitarbeiter entrümpeln Wohnungen, lösen Haushalte auf und verkaufen unter anderem am Hauptstandort am Mindener Grimpenwall gebrauchte Sachen – vom Schrank bis zum Buch.

Dürfen bei Ihnen nur Bedürftige einkaufen?

Nein, ausdrücklich nicht. Bei uns kaufen auch Studenten, junge Menschen, Sammler, Wiederverkäufer, Frauen, die vielleicht einen Teller aus einer GeschirrSerie suchen, die nicht mehr produziert wird. Das Spektrum der Kunden ist sehr breit.

Wie ist der Verein entstanden?

Das war vor 35 Jahren. Damals standen wir vor der Situation, dass Bedürftige, die Möbel brauchten, diese nicht von Leuten, die sie loswerden wollten, abholen konnten. Und eine Möglichkeit, die Möbel einzulagern, gab es auch nicht. Aus dieser Not heraus ging es mit einem Bulli und zwei Arbeitslosen los.

Hätten Sie damals gedacht, dass dieses Projekt so lange bestehen würde?

Niemals. Aber es war von Anfang an ein großer Erfolg. Kaum hatten wir einen Telefonanschluss, da haben uns die Leute auch schon regelrecht zugeschüttet mit Arbeit. So wuchs und wuchs das Projekt. Schon nach kurzer Zeit waren wir acht Mitarbeiter, inzwischen sind es 93. Wir bekommen mehr Anfragen, als wir Plätze zur Verfügung stellen können.

Von Benjamin Piel, Chefredakteur

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