Historische Seite vom 1. Dezember 2008: MT-Buchprojekt zur Schlacht bei Minden vorgestellt

Für die Stadt Minden war es eine große Schlacht, die am 1. August 1759 vor ihren Toren tobte. Für das Mindener Tageblatt und den Verlag J. C. C. Bruns war es ein großes Projekt, 250 Jahre danach ein 250 Seiten starkes Buch zu verlegen, in dem ein ganzes Heer von Autoren die verschiedenen Aspekte beleuchtete. Nach Beginn des Jubiläumsjahres stellten MT-Verleger Rainer Thomas und der Mindener Historiker und MT-Mitarbeiter Martin Steffen als Herausgeber das umfangreiche Werk vor. Besondere Brisanz hatte die zeitgemäße historische Einordnung der Schlacht bei Minden, bei der binnen vier Stunden 9.000 Menschen ihr Leben verloren und eine wichtige Vorentscheidung auf dem nordwestdeutschen Schauplatz des Siebenjährigen Krieges fiel, durch eine voreilige Einschätzung als „Pipifax-Schlacht“, bekommen, vorgenommen vom FDP-Parteivorsitzenden Guido Westerwelle, der damit auf den Bundeshalt der Großen Koalition zielen wollte, aber das historische Selbstverständnis der Mindener im Mark traf – und nicht nur dieses. Die Schlacht bei Minden war, wie das Buch deutlich machte, keine Marginalie des Siebenjährigen Krieges, sondern von weltweiter Bedeutung. „Der europäische Gedanke wäre in seiner jetzigen Form nicht denkbar“, schlug der Bundestagsabgeordnete Steffen Kampeter in seiner Festrede bei der Buchpräsentation im Preußen-Museum den Bogen in die Gegenwart. Bei der Haushaltsdebatte im Bundestag war der Christdemokrat es gewesen, der mit dem oppositionellen Liberalen über die Befürwortung von Fördermitteln für Feierlichkeiten zum Jahrestag im Jahr 2009 heftig in Streit geraten war.Der Sammelband selbst verband in 16 Beiträgen verschiedene Perspektiven, von der weltpolitischen Einordnung bis zur Ebene von Augenzeugen. Es vergaß nicht das Leid der Menschen, die den Kämpfen ausgesetzt waren.

Von Jürgen Langenkämper, Lokalredaktion

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