Drei Fragen an … Günther Becker, Verkehrswacht „Die Rücksichtslosigkeit hat zugenommen“ (#200in365, No.54)

Günther Becker ist der Vorsitzende der Verkehrswacht. MT-Foto: Benjamin Piel

Die Straße ist ein gefährlicher Ort – für Radler, Autofahrer, Fußgänger, Kinder oder Senioren. Die Verkehrswacht Minden-Lübbecke will die Straßen sicherer machen. Ihr Vorsitzender Günther Becker hält das für dringend notwendig.

Sind die Straßen des Jahres 2018 genauso sicher wie die zehn Jahre zuvor?

Ich habe den Eindruck, dass die Gefährdungslage zugenommen hat. Die Rücksichtslosigkeit hat nicht nur innerhalb der Gesellschaft, sondern auch auf der Straße zugenommen, ebenso das Verkehrsaufkommen.

Neben Fahranfängern gehören auch Senioren zu Gefährdern im Straßenverkehr. Was könnte die Situation verbessern?

Ich bin dafür, dass ab 70 Jahren ein regelmäßiger Sehtest verbindlich wäre und auch regelmäßig zwei, drei Fahrstunden. Was sich bei älteren Verkehrsteilnehmern in unseren Kursen für Defizite hinsichtlich der Verkehrsregeln zeigen, das ist teils unvorstellbar. Deshalb sind Senioren auch eine unserer Zielgruppen.

Welche Zielgruppen haben Sie noch?

Unsere 30 aktiven Mitglieder schulen Berufskraftfahrer, bilden Schülerlotsen aus, gehen in Kindergärten, arbeiten mit Jugendlichen, die auffällig geworden sind, mit Zuwanderern, die die deutschen Verkehrsregeln noch nicht kennen, oder mit Auto- und Motorradfahrern, die ein Fahrsicherheitstraining machen möchten. Mit unserer guten Ausrüstung wie einem Autosimulator sind wir in ganz NRW unterwegs. Ich bin sehr stolz, dass wir so eine aktive Mannschaft haben.

Von Benjamin Piel, Chefredakteur

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