Drei Fragen an … Martina Höfel von der Flüchtlingshilfe Hafenschule Minden (#200in365. No.50)

Martina Höfel ist Teil der Helfergruppe rund um die Hafenschule. MT-Foto: Piel

Aus der ehemaligen Mindener Hafenschule war 2015 eine Unterkunft für Dutzende männliche Flüchtlinge geworden – nicht ohne anfängliche Konflikte. Eine 30-köpfige Helfergruppe fand sich zusammen und befriedete die Situation. Flüchtlinge leben dort inzwischen nicht mehr, doch die Arbeit der Helfer geht weiter.

Wie waren die Anfänge Ihrer Arbeit?

Die Stadt hatte um Hilfe gebeten, 30 Leute hatten sich zusammengefunden. Als wir auf den Hof fuhren, trafen wir auf Männer, die uns ganz offen gegenüberstanden. Da waren alle möglichen Ethnien zusammengewürfelt und die hatten nichts zu tun – natürlich gab es da Schwierigkeiten. Wir haben Angebote wie Deutschunterricht geschaffen, eine Kleiderkammer und eine Fahrradwerkstatt eingerichtet. Das lief gut. Wir haben den Stadtteil ruhig gehalten, dass nicht noch mehr Konflikte entstanden sind.

Seit eineinhalb Jahren leben keine Flüchtlinge mehr in der Hafenschule. Warum geht Ihre Arbeit trotzdem weiter?

Ein fester Kern von 15 Leuten bietet weiterhin Deutschunterricht an und begleitet Leute bei der Ausbildung. Es haben sich Patenschaften entwickelt. Schön ist, dass besonders die Kinder von Geflüchteten häufig sehr, sehr gut Deutsch sprechen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Dass wir nicht mehr gebraucht werden. Was können wir tun, damit die Menschen Zuhause bleiben können und nicht flüchten müssen? Das ist die große Frage.

Von Benjamin Piel, Chefredakteur

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