Noch kein Ei bei den MT-Störchen auf der Druckerei in Sicht

Auf dem Logo-Turm der MT-Druckerei am Trippeldamm könnte es mit etwas Glück bald Nachwuchs geben. Ein Ei ist aber wahrscheinlich noch nicht gelegt worden. Leserfoto: Jürgen kolatzki

Erst sah es so aus, als würde das junge Storchenpaar auf dem Logo-Turm der MT-Druckerei am Trippeldamm bereits auf ihren Eiern sitzen und brüten. Sogar den Schlüpftermin hatte Storchenexperte Dr. Alfons Bense aus Petershagen schon ausgerechnet – am 20. Mai hätte es soweit sein können. Doch neueste Fotos der beiden lassen wieder Zweifel aufkommen.
Bense schätzt anhand der Bilder, die Anwohner Jürgen Kolatzki am Mittwoch gemacht hat, dass die Tiere noch dabei sind, ihr Nest vorzubereiten. „Man sieht hier das Männchen mit Nistmaterial im Schnabel im Anflug. Dass dort oben das Weibchen wartet, ist anhand dieser Fotos eher unwahrscheinlich“, sagt er. Wenn die Tiere brüten, säße ständig einer der Vögel auf den Eiern. „In dieser Phase stehen die Störche nur kurz auf, um die Eier zu drehen. Das sind nur wenige Minuten“, sagt Bense. Daran kann der Experte ablesen, wann die Eier gelegt wurden. 32 Tage später schlüpfen dann schon die Küken.

Ende März hat sich das Paar auf dem Logo-Turm der MT-Druckerei niedergelassen. Er (Ringnummer 2T636) ist drei Jahre alt und schlüpfte auf dem Horst der Familie Koch in Hille-Holzhausen. Sie (Ringnummer 4T521) ist erst zwei Jahre alt und stammt aus dem Horst der Familie Quellmalz in Todtenhausen. Beide wurden damals von Bense beringt.
Weil das weibliche Tier jedoch noch sehr jung ist, ist das Risiko hoch, dass aus der Brut nichts wird. „Das Weibchen ist gerade so an der Grenze, dass sie brüten kann“, sagt der Experte. Und für beide ist es das erste Mal.

Wichtig ist es jetzt die Tiere nicht zu stören. Deshalb kommt auch die neue MT-Drohne von Fotograf Alex Lehn nicht zum Einsatz. Erst wenn die Vögel beringt werden, könne man sie aus der Luft filmen und fotografieren, so Bense. Er bittet auch andere Drohen-Piloten die Nester auf keinen Fall anzufliegen. „Brütende Vögel zu stören ist verboten“, sagt Bense. Auch der Anbau einer Webcam würde die Tiere zu diesem Zeitpunkt zu sehr stören.

Ob die MT-Störche Nachwuchs bekommen, ist also noch offen. Dass sie das Nest, dass es dort seit 2011 gibt, allerdings schon so lange bewohnen sei ein gutes Zeichen, so Bense. Das sorge auch dafür, dass der Platz nächstes Jahr wahrscheinlich wieder angeflogen wird. Zum Brüten genutzt wurde der Trippeldamm-Horst bisher noch nie. Dabei sei das Nest sehr gut gelegen, sagt Bense. „Frei anfliegbar, mit Rundumsicht – und nur ein paar Meter weiter gibt es in den Bastauwiesen reichlich Futter.“

Nadine Schwan

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