Zahl der kostenpflichtigen Zeitungsangebote im Internet wächst

Immer mehr Zeitungsangebote im Web werden kostenpflichtig. Dabei wird überwiegend das sogenannte Freemium-Modell eingesetzt. Grafik: Statista

Journalistische Inhalte für Internet-Plattformen sind mit Werbeerlösen nicht kostendeckend zu refinanzieren. Immer mehr Websites deutscher Zeitungen sind deshalb in Teilen oder auch vollständig nur noch gegen Bezahlung zugänglich. Nach einer jüngst vom Statistik-Portal Statista.com ausgewerteten Übersicht des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger haben inzwischen 216 Online-Angebote von Zeitungen in Deutschland eine Bezahlschranke eingeführt.

Überwiegend – nämlich in 122 Fällen – setzen die Verlage dabei auf das sogenannte Freemium-Modell, das lediglich einen Teil der angebotenen Inhalte nur gegen ein kostenpflichtiges Abonnement, einen im Netz erworbenen Tagespass oder einen einmalig bezahlten  Einzelzugang zugänglich macht, während andere Inhalte kostenlos bleiben – meist solche, die auch anderswo im Netz kostenfrei auffindbar sind.

Dieses Modell findet bereits seit Mai 2014 auch auf MT.de Anwendung. Hier sind exklusiv von der Redaktion recherchierte oder zusätzlich erstellte Artikel nur gegen Bezahlung zugänglich, aber auch weiterführende Informationen, Bewegtbilder, Videos, interaktive Grafiken und mehr. Solche Inhalte sind auf den Übersichtsseiten mit einem Plus gekennzeichnet, bei Artikel-Verweisen auf Twitter, Facebook und Co wird auf die Bezahlpflicht hingewiesen. Abonnenten der Print-Ausgabe oder des ePapers (der digitalen Version der gedruckten Ausgabe) zahlen für ein MT.de-Zusatz-Abo 2 Euro im Monat, Nichtkunden 9,90 Euro ab dem dritten Bezugsmonat (vorher 3,30 bzw. 6,60 Euro).

Weitere 67 Zeitungstitel arbeiten mit dem sogenannten “Metered”-Modell: Dabei steht registrierten Nutzern ein gewisses Kontingent an Artikeln pro Monat kostenfrei zur Verfügung, danach greift die Zahlpflicht. In der Region arbeitet etwa die Neue Westfälische (Bielefeld) für ihr Angebot nw.de mit dieser Variante.  Immerhin bereits 19 Zeitungen haben sich für eine harte Bezahlschranke entschieden: dort sind grundsätzliche alle Inhalte kostenpflichtig. Einen Sonderweg gehen drei Zeitungen, darunter die sich als alternativ verstehende “tageszeitung” (Berlin): sie bitten ihre Leserinnen und Leser um freiwillige Zahlungen.

Eine Übersicht über alle Bezahlangebote deutscher Zeitungen im Netz gibt es beim BDZV.

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