“Das Lokale ist die erste Bastion gegen das Postfaktische”: Bundespräsident Steinmeier und die Lokalzeitung

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei seiner Rede anlässlich der Jubiläumsveranstaltung 50 Jahre Verband deutscher Lokalzeitungen e.V. in der Akademie der Künste in Berlin.        Foto: Bundesregierung / Steffen Kugler

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) verdankt seinen ersten politischen Erfolg auch einer Lokalzeitung. Als Schüler in seinem Heimatort Brakelsiek in Ostwestfalen habe er sich für ein Jugendzentrum eingesetzt. Die “Lippische Landeszeitung” habe das Projekt unterstützt und damit „über die Zielgerade getragen“, sagte Steinmeier zum 50. Jahrestag des Verbands Deutscher Lokalzeitungen am Mittwoch in Berlin.

Lokalzeitungen seien für die Demokratie unerlässlich. Zwischen Redaktionen und Lesern baue sich dabei ein Vertrauensverhältnis auf, das auch „der wichtigste Rohstoff zwischen Bürgern und ihrem Staat“ sei. „Was die Zeitung berichtet, lässt sich an Ort und Stelle auf seinen Wahrheitsgehalt hin überprüfen“, sagte Steinmeier. „Redakteure, die zu Übertreibungen neigen, müssen damit rechnen, beim Bäcker zur Rede gestellt zu werden.“ Dort zähle nicht die steile Überschrift, sondern der Wahrheitsgehalt. „Das Lokale ist die erste Bastion gegen das Postfaktische!“, sagte der Bundespräsident.

In der Lokalzeitung lasse sich die Geschichte von Generationen nachvollziehen – „von der Konfirmation der Kinder, den Erfolgen des Vaters in der Altherrenmannschaft des Fußballvereins oder dem Engagement der Mutter im Gemeinderat.“ Jeder Bürger stehe wenigstens einmal im Leben mit Bild in seiner Zeitung. „Auch ich habe das schließlich geschafft“, sagte Steinmeier.

Quelle: DPA

Vollständiges Redemanuskript auf der Seite bundespraesident.de

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