Azubify bringt Schwung in die Berufswahl

 

Foto: pr

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Ich wollte mal Banker werden und habe das auch genau vier Monate lang gemacht“, erzählt Inga Bruckschen. „Dann schmiss ich alles hin und absolvierte eine Ausbildung zum ADTV Tanzlehrer.“ Sechs Jahre später: Zweifel. Konnte Tanzen alles sein? Aus persönlichem Interesse begann sie, Psychologie zu studieren.

„Je weiter ich mit dem Studium kam, desto öfter machte ich eigentlich zufällig Praktika im Kinder- und Jugendbereich. Als ich das realisierte, stand meine Leidenschaft fest.“ Heute ist Inga Bruckschen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin. Sie hat selbst erfahren, dass die Berufswahl eine der schwersten Entscheidungen der Welt ist. Und sie weiß, dass es dabei nicht hilft, sich unter Druck zu setzen: „Diesen einen bestimmten Job zu lernen, kann heute in keiner Weise als absolut angesehen werden. Wenn man merkt, dass es das nicht für immer sein kann, dann sollte man eben etwas anderes machen. Ich habe es genauso gemacht und bin doch nur an Erfahrung reicher geworden und daran gewachsen.“

Aber was kann die Suche nach einem Beruf erleichtern? „Nur wer genau weiß, was man alles werden kann, hat eine echte Chance, sich entscheiden zu können.“

Was für eine Mammut-Aufgabe bei den 350 verschiedenen Berufen, die in ganz Deutschland ausgebildet werden. Ganz Deutschland! In Wirklichkeit wollen die wenigsten für die Ausbildung ihre die Heimatregion verlassen. Dabei hat der Kreis Minden-Lübbecke in Sachen Ausbildung tatsächlich einiges zu bieten: Jugendlichen stehen die Türen zu rund 150 Ausbildungsberufen offen. Rein theoretisch zumindest. Denn aus der Fülle dieser Möglichkeiten will ja jeder genau die eine herauspicken, die ihm persönlich am meisten entspricht.

Die Nadel im Heuhaufen

Inga Bruckschen gibt Tipps für die Suche nach der Nadel im Heuhaufen: „Man sollte darauf achten, was einem Spaß macht. Erst einmal in grobe Bereiche einteilen. Bin ich kreativ oder sportlich? Kann ich gut mit Zahlen oder Sprachen umgehen? Bin ich eher ein Planer oder ein Ausführer? Es gibt viele Unterteilungen, die so eine Entscheidung dann etwas einfacher machen.“

Erwachsenen empfiehlt Inga Bruckschen etwas Geduld: „Manche Eltern neigen dazu, zu schnell zu handeln, weil die Kinder sich nicht so schnell entscheiden, wie wir das als Eltern gerne hätten.“ Die meisten Jugendlichen wissen um die Wichtigkeit der Leistungen und Schulnoten, um später möglichst viele Chancen zu haben. Mit dem Erfolgsdruck geht jeder anders um, manche sind ihm nicht gewachsen. Hinzu kommen die Schwierigkeiten, die sich durch die doppelten Abiturjahrgänge auf dem Arbeitsmarkt ergeben. Gegebenenfalls sollte man deshalb ruhig ein weiteres Schuljahr in Betracht ziehen. Inga Bruckschen: „Lücken im Lebenslauf sind denkbar ungünstig. Schule oder freiwilliges soziales Jahr sind dann allemal besser als nichts zu tun.“

Ihr Resümee: „Kinder sind vielleicht nicht so, wie man es sich als Eltern wünscht, aber viele können genau sagen, welches berufliche und somit auch finanzielle Leben sie sich wünschen.“ Deshalb ihr Tipp: „Kindern auch mal zuzutrauen, dass sie selbst entscheiden können.“

Von Sabine Morche

100 + 1 Beruf
Wichtige Hilfestellung bei der Suche nach dem Traumjob gibt ab sofort das „azubify“-Projekt des Mindener Tageblatts. Das Magazin erhalten Abonnenten mit der heutigen Ausgabe. Doch auch im Internet auf www.azubify.de und als responsive-Version für das Smartphone werden Ausbildungsberufe vergleichbar gemacht, die direkt vor der Haustür angeboten werden – mitsamt konkreten Informationen zu Firmen, die Azubis suchen. Ein vorgeschaltetes kleines Quiz hilft, die persönlichen Spaßfaktoren herauszufiltern. Es könnte also sein, dass die überraschende Erkenntnis, dass man Sprachen doch viel lieber mag als Zahlen, am Ende für das entscheidende Aha-Erlebnis sorgt. „azubify“ begleitet jeden Schritt von der Berufswahl über die Bewerbung bis hin zum Job.

www.azubify.de

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