Daily Archives: 5. Februar 2019

Meine Woche: #ProjektComeback Thema: Football in Minden

Foto: pr

Einfach mal schnell an dem Abwehrspieler vorbeihuschen zu wollen, kann eine wirklich schlechte Idee sein. Der Pferdekuss am linken Oberschenkel hat drei Tage gehalten, damals, 1991 in Nebraska. Ein kleiner Willkommensgruß an den unbedarften Austauschschüler aus Deutschland. Seit dem Volltreffer, den Clint Littell mir beim ersten Training mit Polstern verpasst hat, habe ich kurz vor dem Einschlag jedes Mal die Schulter runtergenommen. Immerhin was gelernt.

Trotzdem gibt es sicher einfachere Wege, auf den Verlust seiner Jugend zu reagieren, als sich auf einem Sportplatz vermöbeln zu lassen. Vor allem, weil die anderen da inzwischen deutlich jünger sind. Seit Clints Tackle sind mehr als 27 Jahre vergangen. Weil aber der Porsche zu teuer ist, für das Motorrad der Führerschein fehlt und ich für Golf nun wirklich nicht einen Hauch Talent habe, kommt das Probetraining für eine neue FootballMannschaft in Minden gerade recht. Da soll es für jede Größe und für jedes Gewicht eine Chance geben – vielleicht ja auch für (fast) jedes Alter.

Ich starte deshalb in dieser Woche das #ProjektComeback – nach der Super-Bowl-Nacht allerdings mit einer großen Portion Müdigkeit. Trotzdem haben die Organisatoren den Termin für das Tryout am kommenden Samstag perfekt gewählt. Immer mehr Menschen entdecken diese faszinierende Sportart für sich, und wenn die NFL bis August Pause macht, können die Mindener am eigenen Leib erfahren, was es heißt, Football zu spielen.

Seit meinem letzten Spiel sind alle Prellungen längst vergessen – ehrlich gesagt waren es auch gar nicht so viele. Denn unterm Strich geht es um etwas ganz anderes: um ein Team mit einem gemeinsamen Plan, um Vertrauen zu seinen Mitspielern und vor allem um das gute Gefühl, dass jeder Einzelne gebraucht wird. In jedem einzelnen Spielzug. Wenn in einer Maschine ein Rädchen fehlt, funktioniert sie nicht mehr. Das ist Football.

Für einen Platz in der Startaufstellung mag es nicht mehr reichen. Das muss es aber auch nicht. Wichtiger ist die persönliche Herausforderung – und die Erinnerung an einen heißen Spätsommer in Nebraska, das erste Training auf einem halb verdorrten Rasen, den einen großen Sieg und die vielen kleinen, schönen Momente. Von mir aus auch an Clints Volltreffer. Böse Zungen mögen das Midlife Crisis nennen. Für mich ist es das #ProjektComeback.

Henning Wandel begleitet das Projekt auf seinem Facebook-Account und auf Instagram (h.wandel).

Von Henning Wandel, Lokalredaktion

Drei Fragen an … Klaus Suchland von der Gesellschaft für Sicherheitspolitik – „Wir sind ein Sprachrohr der Politik“ (#200in365, No.114)

Klaus Suchland ist Oberst außer Dienst der Bundeswehr. Foto: Herbert Busch

Klaus Suchland war Oberst bei der Bundeswehr und leitet schon seit Jahren die Sektion Minden der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP). Die verteidigungspolitische Lobbyorganisation will auf internationale Krisen, Konflikte und Bedrohungen sowie die Möglichkeiten des Staates, darauf zu reagieren, aufmerksam machen und wirbt für die Bedeutung der staatlichen Verteidigung. Der Verein wird unterstützt vom Verteidigungsministerium und dem Bundespresseamt.

Sind werben für eine Notwendigkeit von Verteidigung. Wäre eine Welt ohne Waffen nicht besser?

Das ist ein gutes Ziel, ganz klar. Aber realistisch ist es unter den gegebenen Bedingungen nicht.

Ist die GSP ein Sprachrohr der Bundeswehr?

Nein, wir sind ein Sprachrohr der Politik, konkret der Sicherheitspolitik, dabei allerdings parteipolitisch und konfessionell neutral. Natürlich ist die Bundeswehr eines unserer Themen, und natürlich bin ich als Oberst außer Dienst ihr gegenüber loyal. Auch sehe ich deren Notwendigkeit.

Wie gehen Sie bei der GSP vor?

Wir klären Bürger bei Informations- und Diskussionsveranstaltungen sowie Vorträgen zu sicherheitspolitischen Themen auf. Dabei ist natürlich auch Raum für unterschiedliche Meinungen. Allerdings haben wir ein recht pflegeleichtes Publikum, wenngleich das Klima insgesamt rauer geworden ist.

Von Benjamin Piel, Chefredakteur