Monthly Archives: April 2018

Zeitungsprojekt “MT clever” kommt auch in der Kita Bärenstark gut an

Den Kaiser kennen sie alle. Das MT jetzt auch. Die Kita bärenstark nimmt am Zeitungsprojekt teil. (© Foto: Conti)

Den Kaiser kennen sie alle. Das MT jetzt auch. Die Kita Bärenstark nimmt am Zeitungsprojekt teil. (© Foto: Conti)

Özlem wedelt erst einmal stolz mit ihrem Presseausweis. Ruken, Noemy und Yasmin haben auch einen. Die vier Mädchen gehören zu den Schulanfängern in der Kita Bärenstark, die am Bildungsprojekt MT clever teilnehmen.

So ganz sicher sei sie sich ja nicht gewesen, wie viel „ihre“ Kinder hier mit der Zeitung anfangen könnten, sagt Kita-Leiterin Gaby Becker. Immerhin kommen viele von ihnen aus Migrantenfamilien, ihr deutscher Wortschatz ist nicht so groß. „Aber sie finden das trotzdem super, der ,Zeitungstisch’ ist sofort zum festen Ritual morgens geworden“, freut sie sich. Vier Wochen lang bekommt die Kita jeden Tag Zeitungen geliefert, ein Mitmachheft für die Kinder und ein ganzes Paket an Anregungen für die Erzieherinnen gehören auch dazu.

„Wir waren erstaunt, wie viel die Kinder auf den Fotos dann doch wiedererkennen und wie gut man darüber mit ihnen ins Gespräch kommt“, sagen Tanja Mehnert und Julia Bauer, die das Projekt in der Kita Bärenstark durchführen. Und die Kinder können es gar nicht abwarten zu zeigen, was sie schon alles ausgeschnitten haben: Den gesperrten Weserauentunnel zum Beispiel. Blaulicht und Baustellen gehen nämlich eigentlich immer – egal, ob Mädchen oder Junge, egal, ob Muttersprachler oder nicht. „Das ist da, wo McDonalds ist, da war ich schon“, erklärt eines der Mädchen. Den Kaiser hat sie aus dem gleichen Grund ausgeschnitten. Dazu Blumen, ein Bild aus der Teddybären-Klinik und die Wetterkarte. „Wir kontrollieren, ob die Vorhersage stimmt“, sagt Mehnert lachend. Nicht selten kommen allerdings auch schwierigere Themen auf den Tisch: „Syrien?“, fragt eines der Kinder und zeigt auf ein Zeitungsbild mit staubgrauen Häusern. Nein, dieses Mal nicht, sagt die Erzieherin – das Foto zeigt eine andere Weltgegend. „Aber mit solchen Themen müssen wir hier so oder so umgehen“, sagt Becker.

Gerade sind die Vorschülerinnen damit beschäftigt, Lebensmittel aus einem der Prospekte auszuschneiden. Auch dazu gibt es natürlich einen pädagogischen Hintergedanken: Mehnert übt mit ihnen Begriffe ein, die Zuordnung zu übergeordneten Kategorien, plaudert darüber, wer zuhause denn gerne was isst, warum die abgebildeten alkoholischen Getränke nichts für Kinder sind und so weiter. Nebenan hat ihre Kollegin Zeitungsseiten zu Riesenmikado-Stäben gerollt und verklebt und übt jetzt mit den Kleineren das Geschicklichkeitsspiel. Nur die Turnübungen und Experimente, die im Materialheft für die Erzieherinnen ebenfalls abgebildet sind, haben sie sich noch aufgehoben. Und auch auf eine Druckhausführung dürfen sich die Kinder noch freuen. Zu der bringen sie dann ganz bestimmt auch ihre Kinderpresseausweise mit.

Mehr zum Bildungsprojekt MT clever gibt es im Internet unter www.mt-clever.de

Von Nadine Conti, Lokalredaktion

“Keine Raketenwissenschaft einen Computer zu hacken”

Sven Thomas (v. l.), Carsten Lohmann und Marc Huurrelmann nach dem Vortrag des IT-Experten. MT-Foto: Monika Jäger

Sven Thomas (v. l.), Carsten Lohmann und Marc Huurrelmann nach dem Vortrag des IT-Experten. MT-Foto: Monika Jäger

Welche Risiken hat die Digitalisierung? Wie kann ich mich davor schützen? Wo sind die größten Schwachstellen? Marc Hurrelmann, Geschäftsführender Gesellschafter der Midland IT, klärte mit seinem Vortrag im Ideenreich zur Cybersicherheit darüber auf. Midland IT bietet unter anderem Sicherheitslösungen für Firmennetzwerke an.

Los geht es mit einem kleinen Film, der zeigen soll, wo ein Netzwerk am besten attackiert wird. Die Antwort ist wenig überraschend: an der schwächsten Stelle. Doch wo liegt der größte Schwachpunkt? Im Film ist es ein Netzwerkdrucker, der ohne Aufwände umprogrammiert werden kann, um Daten abzusaugen. Kein Passwortschutz, aber an das Firmennetz angeschlossen.

Darum geht es größtenteils im Bereich der Cybersicherheit: Den Schutz der eigenen Daten. Und das größte Risiko ist der Mensch selbst. Er gäbe seine Daten zu schnell, zu sorglos an die Betreiber von Apps und Sozialen Netzwerken ab, sagt Hurrelmann. “Oder haben Sie schon einmal die AGBs zu Ende gelesen?” Verbraucherschützer mahnen Firmen wie Apple oder Garmin zwar ab, doch die Daten seien erstmal auf den Servern der Konzerne.

Nicht immer ist es die Leichtfertigkeit des Nutzer. Auch die Endgeräte, mit den sich die User in Netzwerke einwählen sind Schwachpunkte. Der Chaos Computer Club zeigte, dass der Biometrie-Scanners eines iPhones in kürzester Zeit umgangen werden kann. Danach sei ein Kinderspiel, das Gerät zu kapern, sagt Hurrelmann, die Verschlüsselung, die auf Telefonen verwendet wird, stamme schließlich aus dem Jahr 1985. “Das knacken sie in einer Sekunde”, sagt der IT-Fachmann.

Aber auch ohne kriminelle Energie zeigt sich, dass übermittelte Daten direkten Einfluss auf unsere Online-Umgebung hat. So hat das verwendete Betriebssystem eines Mobilgerätes bereits Einfluss auf die Preisgestaltung einiger Internet-Shops. “Die Preise, wenn sie sich mit iOS die Produkte angucken, sind natürlich höher, als die eines Android-Nutzers”, sagt Hurrelmann.

Je mehr Daten, desto individueller das Angebot. Auch deshalb ist es lukrativ sich mit Datendiebstahl zu befassen. 400.000 Trojaner werden jeden Tag auf Firmennetzwerke und Privatrechner losgelassen. “Eine IT kann höchstens 20 bis 30 dieser Angriffe überhaupt identifizieren”, sagt Hurrelmann. das sind 0,005 bis 0,0075 Prozent der täglichen Cyberangriffe mit Trojanern, die in den meisten Fällen durch einen Klick eines Anwenders ins Systems kommen.

Im Dark Net hat sich eine regelrechte Dienstleistungsbranche für Datendiebstahl entwickelt. Dort wird nicht nur der Trojaner oder Malware angeboten – den Support bei technischen Schwierigkeiten gibt es dazu. Bis der Trojaner im System ist. Auch Baukästen, um sich seine individuelle Schadsoftware zusammenzustellen gäbe es dort, sagt Hurrelmann. Preis:  50 Euro. Zumindest kann ein Nutzer in Erfahrung bringen, ob seine Identiät schon einmal gestohlen wurde. Auf der Webseite have i been pwned kann jeder seine eMail überprüfen.

“Es ist keine Raketenwissenschaft heute einen Computer zu hacken”, sagt Hurrelmann am Ende seines Vortrags. Die Frage sei nicht, ob sie angegriffen werden sondern wann. Und: Haben sie es bemerkt?

Von Monika Jäger

Die Frühjahrsausgabe 2018 des MT-Wirtschaftsmagazin “Menschen, Macher, Märkte” ist erschienen

Die Frühjahrsausgabe 2018 des MT-Wirtschaftsmagazins “Menschen, Macher, Märkte” gibt es wieder gedruckt und digital. Foto: MT

Viele kleine, mittlere und auch große Unternehmen sorgen in Minden und im Umland für eine bunte und blühende Wirtschaftslandschaft. Die Palette ist breit und reicht vom Dienstleister für Heim und Garten über Autohäuser, Bauunternehmen, Ver- oder Entsorgungsunternehmen bis hin zu Banken, Maschinenbauern und IT-Spezialisten. Das umfangreiche Portfolio macht für die Kunden in der Region die Wege kurz und schafft zudem viele Arbeitsplätze für die Menschen, die hier leben.

Die gute Laune in vielen Unternehmen – der Geschäftsklimaindikator liegt in diesem Frühjahr auf einem neuen Rekordwert – vermag allenfalls ein Umstand zu trüben: der immer stärker ausgeprägte Fachkräftemangel. Diesen beklagen auch viele Handwerksbranchen. Wolfgang Borgert, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld, spricht in der aktuellen Ausgabe des MT-Wirtschaftsmagazins „Menschen, Macher, Märkte“ gar von einer „extrem angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt“. Dieser sei in vielen Berufen „wie leer gefegt“. Die Folge: Auftraggeber müssen länger auf einen Handwerker warten, die Betriebe könnten andererseits sogar lukrative Aufträge nicht annehmen. So wirke der Mangel an qualifiziertem Personal wiederum als „starke Wachstumsbremse“. Ähnlich sehen das übrigens auch der Arbeitgeberverband Minden-Lübbecke und die Industrie- und Handelskammer, wie aus der aktuellen Konjunkturumfrage hervorgeht.

Die aktuelle 37. Ausgabe von „Menschen, Macher, Märkte“ zeigt aber auch, was sich die Unternehmen in der Region so alles einfallen lassen, um die Wirtschaft zu stärken und neue Fachkräfte zu gewinnen.

Die nächste Ausgabe erscheint Ende Oktober. Das aktuelle Heft gibt es wie üblich auch in verschiedenen digitalen Versionen: online als E-Magazin auf MT.de sowie als interaktives ePaper im Browser oder in den “MT Digital”-Apps für Smartphones und Tablets.

Von Harald Fichtner, Bruns Medien Service