Cornelia Müller-Dieker ist seit 1994 in Portas Kommunalpolitik aktiv. Die FDP-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat liebt ihre Heimat und hat sich mit ihrem Mann einen Platz gesucht, von dem aus sie das Kaiser-Denkmal sehen können. Wäre es nicht um den Politnachwuchs schlecht bestellt, wäre sie wohl schon raus aus der Politik. Doch so einfach ist das nicht.

Fällt Ihnen der Abschied aus der Kommunalpolitik schwer?

Er würde mir leichter fallen, wenn es mehr politischen Nachwuchs geben würde. Die Überalterung macht mir schon Sorgen. Klar ist, dass ich nicht irgendwann mit dem Rollator zu den Sitzungen will.

Was würden Sie Jüngeren sagen, warum es sich lohnt, einzusteigen?

Ich habe über die Jahre Menschen kennengelernt, die ich sonst nie kennengelernt hätte. Es sind auch echte Freundschaften entstanden – auch über Parteigrenzen hinweg. Außerdem geht es um die Gestaltung unserer Heimat.

Gibt es etwas, das Sie noch unbedingt für Porta erreichen wollen?

Das Ehrenamt ist mir ein Herzensthema. Es bräuchte eine Ehrenamtskoordination, damit Menschen, die sich einbringen wollen, ihren Platz finden. Es gibt viele Menschen, die sich für die Allgemeinheit einsetzen. Und da ist noch so viel Potenzial. Wenn man in dieses Thema einen Euro investiert, bekommt man viele Euros zurück. Um das Ehrenamt zu unterstützen, würde ich gerne auch die Bürgerstiftung breiter aufstellen.

Von Benjamin Piel, Chefredakteur