Daily Archives: 16. Dezember 2018

Drei Fragen an … Christoph Ruffer, Pfarrer in der Mindener Martini-Kirche – „Die Kirche steht mit ihren Füßen im Wasser“ (#200in365, No.89)

Pfarrer Christoph Ruffer setzt sich für die Martini-Kirche ein.

Als Christoph Ruffer vor acht Jahren erstmals vor St. Martini stand, war es um ihn geschehen. Ein Gemäuer mit jahrhundertealter Tradition. Dort Pfarrer zu sein, macht ihn bis heute stolz. Und stellt ihn vor große Aufgaben.

Warum haben Sie ein so enges Verhältnis zur Kirche, in der Sie Pfarrer sind?

Bei allen Kirchen stellt sich die Frage: Was ist in und mit ihnen möglich? In der Martini-Kirche kann beispielsweise das Weihnachtsoratorium erklingen. Das ist wunderbar, denn Kirchenmusik ist mir wichtig und ich möchte sie pflegen.

Bedeutet Ihnen auch die besondere Rolle der Kirche in der Reformation etwas?

Die Mindener Reformation ist etwas Besonderes. Heinrich Traphagen hatte seine Hinwendung zum Luthertum verkündet. Der Abt ließ den Mönch ins Gefängnis werfen. Doch Bürger befreiten ihn und wählten einen Rat der 36, der Nicolaus Krage als Prediger einsetzte. Der verfasste 1530 die erste reformatorische Kirchenordnung Westfalens. So wurden Minden und St. Martini evangelisch. Eine erstaunliche Geschichte.

Vor welchen Herausforderungen steht die Kirche in Zukunft?

Die Kirche ist von außen mit großem Aufwand saniert worden. Die Sanierung des Innenraums steht noch aus. Das ist wichtig, weil die Kirche mit ihren Füßen im Wasser steht. Feuchtigkeit ist ein Thema, seitdem sie gebaut worden ist. Für eine Innensanierung gibt es erste Planungen, aber natürlich hängen auch große finanzielle Fragen daran. Ich wünsche mir, dass wir da weiterkommen.

Von Benjamin Piel, Chefredakteur