Monthly Archives: März 2017

Das Smartphone im Redaktionseinsatz – Schulung für Freie Mitarbeiter

Die Sefie-Stange wird beim MT hauptsächlich benutzt, wenn Redakteure live berichten. Für Gruppenfotos funktionieren sie auch. MT-Foto: Jan Henning Rogge

In der MT-Redaktion ist das Smartphone im Dauereinsatz: Das Foto vom Brand und der Straßensperung kommt in Echtzeit, das kurze Video wird ebenfalls schnell aufgenommen, ein kurzes Statement. Live-Berichte, Twitter, Facebook, Instagram – manchmal fragen sich auch altgediente Redakteure, wie sie jemals ohne diese kleinen mobilen Tausendsassa ihre Arbeit verrichten konnten.

Doch die leistungsstarken Taschencomputer haben auch ihre Grenzen: Wieso wird ein herangezoomtes Bild so pixelig? Und warum sehen Handyvideos immer nach Handyvideo aus? In einer Schulung für Freie Mitarbeiter erklärte MT-Onlineredakteur den Teilnehmern die technischen Hintergründe, erklärte Tricks und Kniffe, um ein Handyvideo professioneller wirken zu lassen und erklärte, wo das Mobilgerät an seine Grenzen kommt. Eine Einführung in den Bildaufbau, Perspektiven und Aufbau und Durchführung von Interviews rundeten die Schulng ab

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Langjähriger Mitgesellschafter und Geschäftsführer der Neuen Westfälischen Wolfgang Kaeller verstorben

Wolfgang Kaeller. Foto: Andreas Zobe/NW

Das Medienhaus „Neue Westfälische“ trauert um Wolfgang Kaeller. Der langjährige Mitgesellschafter und Geschäftsführer ist am vergangenen Dienstag im Alter von nur 57 Jahren gestorben.

Sein altes Büro im Verlagshaus hat noch keine neue Verwendung gefunden. Erst zum Ende des Jahres 2015 war Wolfgang Kaeller aus dem Unternehmen ausgeschieden, das sein Vater Hans-Reinhard vor genau 50 Jahren mitbegründet hatte. Aus der „Westfälischen Zeitung“, die Kaellers Familie in die Fusion mit der „Freien Presse“ einbrachte, wurde die „Neue Westfälische“ und seit 1998 vertrat Wolfgang Kaeller das Familienerbe im Gesellschafterkreis der NW.

Er schlug eine durchaus typische Verlegerkarriere ein und war doch kein typischer Verleger. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft folgten Ausbildungsstationen in anderen Verlagen und der Eintritt in die „Neue Westfälische“ im Jahr 1992. Zunächst noch gemeinsam mit dem Vater, später dann allein wirkte der Diplom-Kaufmann ab 1993 als Geschäftsführer im Verlagshaus. Wichtige Weichenstellungen sind erfolgt, weitreichende Entscheidungen gefallen, und Kaeller hatte einen gewichtigen Anteil am Erfolg und Wachstum des größten Medienhauses in Ostwestfalen.

Als er sich entschloss, seine Anteile abzugeben, tat er dies aus sehr persönlichen Gründen. Er wollte mehr Zeit für seine Familie haben. Doch war ihm keine lange Zeit mehr vergönnt für das neue Leben jenseits der beruflichen Zwänge.

Quelle: NW

Presserat überarbeitet die Richtlinie zur Nennung der Herkunft von Straftätern

Nach langen Diskussionen und viel Kritik auch aus zahlreichen Redaktionen hat der Deutsche Presserat die Richtlinie zur Nennung der Herkunft von Straftätern nun doch überarbeitet. Einen entsprechenden Beschluss fasste das Presseratsplenum am Mittwoch. Die Richtlinie 12.1 aus dem Pressekodex stand in der Vergangenheit regelmäßig in der Kritik. „Wir haben sie nun neu formuliert, ohne die Substanz zu verändern“, sagte Presseratssprecher Manfred Protze am Mittwoch.

Die überarbeitete Richtlinie 12.1 – Berichterstattung über Straftaten lautet nun:

“In der Berichterstattung über Straftaten ist darauf zu achten, dass die Erwähnung der Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu ethnischen, religiösen oder anderen Minderheiten nicht zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führt. Die Zugehörigkeit soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches  Interesse. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.”

Die Zugehörigkeit solle in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es bestehe ein begründetes öffentliches Interesse. Die in der Vergangenheit häufig als zu vage kritisierte Formulierung, es müsse ein „begründbarer Sachbezug“ zur Straftat bestehen, findet sich in der Neufassung nicht mehr. In einer entsprechenden Pressemitteilung stellt das Gremium jedoch noch einmal ausdrücklich klar: “Bloße Neugier ist kein geeigneter Maßstab für presseethisch verantwortliche Abwägungsentscheidungen.”

Der Presserat will in Kürze Leitsätze veröffentlichen, die die praktische Handhabung der Richtlinie in den Redaktionen erleichtern sollen. Das kündigte er in der Pressemitteilung an.

Info Presserat:

Der Deutsche Presserat ist eine gemeinsame Organisation der deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverlage sowie der großer Journalisten-Verbände. Als eingetragener Verein tritt er für die Wahrung der Pressefreiheit ein, formuliert mit dem Pressekodex die presseethischen Leitlinien für redaktionelles Handeln und setzt sich in entsprechenden Ausschüssen mit Beschwerden gegen entsprechende Verstöße auseinander. Außerdem fungiert er als Organ der Freiwlligen Selbstkontrolle über den Datenschutz in Redaktionen.