Drei Fragen an … Horst Idelberger, Grünen-Sprecher im Mindener Stadtrat – „Vorsicht, es geht um Prognosen“ (#200in365, No.105)


Horst Idelberger brauchte 1980 zwei Monate, um sich für ein Leben in Minden zu entscheiden. Schließlich wurde er Professor an der Fachhochschule und lehrte Wasserversorgung und Baubetrieb. Seit 1984 sitzt er für die Grünen im Stadtrat.

Sie sind seit 34 Jahren Ratsherr. Hätten Sie das damals für möglich gehalten?

Nein, ich dachte nach fünf Jahren würde der Spuk vorbei sein. „Warum mache ich das eigentlich“, das fragte ich mich manchmal. Aber rückblickend habe ich durch die Kommunalpolitik so viele Menschen kennengelernt, dass es sich allein deswegen schon gelohnt hat.

Was waren die größten Erfolge der Grünen in Minden?

Ganz klar, dass wir den Abriss des Neuen Rathauses, des Deilmann-Baus, durch ein Bürgerbegehren verhindert haben. Wir waren dagegen, dass in der Innenstadt ein neuer Einkaufstempel entsteht und gute Bausubstanz dem Erdboden gleichgemacht wird. Die Mehrheit der Bevölkerung war derselben Meinung.

Ist Ihnen der gegenwärtige Höhenflug der Grünen eigentlich manchmal unheimlich?

Mir ist das in der Tat manchmal ein bisschen schleierhaft. Vor allem auch, weil die SPD unter anderem für Hartz-IV oder die Senkung des Spitzensteuersatzes abgestraft wird und wir nicht. Und das, obwohl wir damals in der rot-grünen Koalition dabei mitgemacht haben. Manchmal kommen Leute zu mir und gratulieren zu den hohen Werten. Aber Vorsicht: Es geht um Prognosen, da sollte man doch lieber erstmal abwarten.

Von Benjamin Piel, Chefredakteur

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