Keine Zeit für Nervosität – So erlebte Helge Hoffmeister sein MT-Praktikum in der Lokalredaktion

Auf Recherche bei den Lämmern. Für einen Bericht war MT-Praktikant Helge Hoffmeister zu Besuch bei Schäfer Michael Krumme aus Oberlübbe. Foto: Alex Lehn

In drei Monaten Praktikum in der Lokalredaktion des Mindener Tageblatts hat Helge Hoffmeister (20) einiges erlebt: den Bombenfund im Januar, den Mord in Hille oder den Rundgang am Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Langweilig wurde es für den Mindener nicht eine Sekunde. Für die MT-Leser und natürlich auch für die Kollegen hat er mit einem Augenzwinkern zusammengefasst, wie er sein Praktikum erlebt hat. So viel schon mal vorab: Im Sommer will Helge Hoffmeister wieder kommen – zum Praktikum in der Redaktion Digitale Inhalte. Wir freuen uns drauf!

Feuerprobe mit Notizblog oder Generation Praktikum berichtet

Der Begriff Generation ist in aller Munde. War Anfang der 2000er Jahre noch von der Generation Golf oder Generation Y die Rede, spricht man heute von der der Generation Praktikum. Natürlich ist es leicht, sich darüber lustig zu machen. Kompliziert wird es, wenn man selbst ein Teil davon ist. Mein Praktikum beim Mindener Tageblatt endet, das Nächste beim Radio ist bereits geplant.

Mein MT-Praktikum ließ für Nervosität kaum Zeit. Denn wer Arbeit sucht, den wird sie finden. So wurde mir bereits in der zweiten Woche gesagt, ich solle einen Termin wahrnehmen und den Bericht schreiben. Verstehe, dachte ich, und wollte gerade fragen, welche Redakteure mich begleiten und wer mich wohl hinfährt, als ich erfuhr, dass ich allein unterwegs sein werde. Aber gut, dachte ich, wer schwimmen lernen will, muss wohl ins Wasser.

Ich bestand meine Feuerprobe (oder um im Bild zu bleiben: Wasserprobe) und die spannende Arbeit begann: Artikel schreiben, Fotos machen und Videos schneiden gehörten ebenso dazu wie wochenlang hinter Personen hinterherzutelefonieren, um sie anschließend in einem Nebensatz in einer Meldung erwähnen zu können.

Probleme in der Redaktion gab es nahezu keine. Ich zähle dabei nicht die Warteschlangen an der Mikrowelle in der Mittagspause oder die Erfahrungen mit dem Computersystem, das mir häufig den digitalen Mittelfinger zeigte und sich schlicht verweigerte.

Eigentlich herrschte immer Bombenstimmung, bildlich im Allgemeinen und buchstäblich im Januar, als die Bombe am rechten Weserufer gefunden wurde und viele Redakteure bis tief in die Nacht auf die erlösende Nachricht der Entschärfung warten mussten. Eine wirklich unterkühlte Stimmung herrschte, soweit ich mich erinnern kann, nur zu Zeiten des „frostigen Hartmuts“ Anfang März.

Rückblickend kann ich sagen, dass für mich das Praktikum eine positive Erfahrung war und ich so einen Einblick in die Welt eines faszinierenden Berufs erhaschen konnte. Das Klischee vom Praktikanten habe ich jedenfalls nicht erfüllt. Ich musste weder kopieren noch Kaffee holen. Okay, vielleicht einmal.

Ach ja, übrigens: Pure Glücksgefühle lassen sich in der Redaktion durch das Mitbringen von Kuchen erzeugen. Da wird man als Praktikant besonders gern gesehen.

Von Helge Hoffmeister

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