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68 MENSCHEN · MACHER · MÄRKTE Elektroniker Haji Alhaji (re.) und Erdan Saidov, Auszubildender zum Elektroniker Betriebstechnik im ersten Lehrjahr, haben den Durchblick bei Minda. Foto: Alex Lehn „Wir sind alle Mindaner“ Bei Minda prägen Solidarität und Engagement eine lebendige Unternehmenskultur. wendigkeit, die die Ressourcen sichert. Denn am Ende sind gut ausgebildete und engagierte Mitarbeiter die Basis jedes prosperierenden Geschäfts. Minda ist Spezialist für Anlagenbau. Seit 37 Jahren fast weltweit am Markt, werden im Aminghausener Industriegebiet kundenspezifische Intralogistiksysteme für die Wellpappen- und Papierindustrie sowie Anlagen für die Massivholzindustrie entwickelt und produziert, vor Ort beim Kunden aufgebaut und gewartet. Ständige Fortbildung ist eine Selbstverständlichkeit, zu der sich mittlerweile jeder Mitarbeiter verpflichtet. Ein drastisch erhöhtes Weiterbildungsbudget sichert die Maßnahmen. Das Fordern und Fördern scheint ein gesundes Gleichgewicht zu haben. Denn die Fluktuation des Personals geht gen Null. Das ist wohl einer der wichtigsten Schätze, über die Minda verfügt. (ser) ler. „Viele haben in ihrem Heimatland eine qualifizierte Ausbildung abgeschlossen“, erzählt Weh. Hier angekommen, müssen sie in der Regel von vorn anfangen. Doch die aus Syrien und dem Iran stammenden Auszubildenden und Facharbeiter sind motiviert. Jeden Tag kamen sie mit dem Fahrrad, dem Zug, bei Wind und Wetter. Zu Arbeitszeiten, die für sie fremd und ungewohnt waren. Und die Minda-Kollegen kamen ihnen entgegen - indem sie ungefragt Fahrgemeinschaften gründeten. Aktiv auf potenzielle zukünftige Mitarbeiter zuzugehen, ist eine von Mindas Stärken. Man findet sie in den Schulen, am Campus Minden, in Universitäten - oder unter den Geflüchteten. In Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels in die Ausbildung zu investieren, ist eine Not- „Wir wollen sie integrieren, damit sie hier Fuß fassen und eine Existenz aufbauen können. Um das zu ermöglichen, müssen wir ihnen ehrlich sagen, welche Chancen sie haben und in welche Richtung es für sie gehen kann.“ Erfahrung mit der Integration hat man bei Minda. Immer wieder wurden aus Fremden „tolle Mitarbeiter“. Konsequent, sie jetzt den neu Angekommenen als begleitende Hilfe zur Seite zu stellen. „Sie wissen, welche Probleme auftreten und wie man sie erfolgreich meistert.“ Denn gerade die erste Zeit fordert heraus. Die Sprache ist die größte Hürde. Aber mit einer realistischen Perspektive vor Augen lernt es sich schnel- Minden. Glaubwürdig einfordern kann man nur das, was man selbst auch gibt. Persönliches Engagement, zum Beispiel. Deshalb ist Minda-Geschäftsführer Robert Falch nicht nur Mitglied der Flüchtlingspartner Minden. Der Familienbetrieb setzt sein Engagement für Flüchtlinge im eigenen Werk auch mit Erfolg in die Tat um. Gerade erst wurden vier zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen. Dazu noch einmal vier Stellen für neue Facharbeiter. Jeweils zwei für Konstruktionsmechaniker/ Ausrüstungstechnik und zwei für Elektroniker in der Betriebstechnik. Der Start in ein mehrmonatiges Praktikum erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur. „Es war uns wichtig, die Praktikanten ernst zu nehmen und ihnen konkrete Perspektiven aufzuzeigen“, sagt Wolfgang Weh, der als kaufmännischer Leiter bei Minda auch den Personalbereich betreut. Herausforderungen erkennen und erfolgreich meistern


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