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22 Die Toten Hosen in Minden Foto: Alex Lehn Wer vor dem Konzert Zeit hat, sollte Minden erkunden Von Monika Jäger Die Zu-Fuss-Stadt Wer nicht nur für das Konzert am Abend anreisen möchte, sollte sich etwas Zeit für die Umgebung nehmen. Minden können Gäste an einem sonnigen Nachmittag nämlich bequem zu Fuß erkunden. Winkelige Gassen mit Kopfsteinpflaster, prunkvolle Bürgerhäuser und abwechslungsreiche Kirchenbauten stehen hier auf engem Raum beieinander: Kein Wunder, war Minden doch Bischofssitz, Hansestadt und preußische Garnisonsstadt und in ihrer Ausdehnung durch Festungsmauern beschränkt. Hier ein paar Tipps für den Streifzug durch die Konzert-Umgebung: Historisches Rathaus Als hier 1260 die Mindener Bürger ihr Rathaus errichteten, war das auch ein Signal der Unabhängigkeit gegen den mächtigen Domherrn. Heute prägt der Bau mit seinem gotischen Gewölbe das vielgestaltige Giebelpanorama am Markt. In seiner heutigen Form wurde es von 1951 bis 1957 nach weitreichenden Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut. Weserrenaissance-Giebel am Scharn Der denkmalgeschützte Teil des Hauses Hagemeyer wurde als Bürgerhaus zu einer Zeit wirtschaftlichen Aufschwungs zwischen 1592 und 1594 erbaut. Die prachtvolle Front des Giebels besteht aus Obernkirchener Sandstein mit aufwendig eingemeißelten Dekorationen. Im norddeutschen Raum entlang der Weser gibt es viele Beispiele dieses Baustils. Mindener Dom Karl der Große gründete um 800 das Bistum Minden. Ursprünglich eine Saalkirche, wurde der Dom im Laufe seines mehr als 1200-jährigen Bestehens über eine karolingisch-romanische Basilika zur heutigen gotischen Hallenkirche. Das lichte Langhaus aus der Hochgotik mit seinen großen Fenstern wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges ebenso wie der Dom fast völlig zerstört, später jedoch wieder aufgebaut. Die römisch-katholische Propsteikirche gehört zum Erzbistum Paderborn. Sehenswert sind hier unter anderem die Fensterrose über dem ehemaligen Bischofsportal im Nordquerhaus, das einzigartige Mindener Kreuz Foto: Elke Büsching aus dem 11. Jahrhundert und der Vierungsaltar sowie der spätromanische Apostelfries im südlichen Querhaus. Löwen-Apotheke Mindens erste Apotheke eröffnete im Jahr 1625 am Markt. In dem 1831 umgestalteten Giebelhaus in norddeutscher Backsteingotik ist auch die Apothekenaustattung im Inneren sehenswert. Der Hof führt zu einem Hinterhaus, das direkt an der Stützmauer zur Oberen Altstadt liegt. Übrigens: Wer vor dem Haus steht, sollte sich auch Zeit für die Stolpersteine dort nehmen. Foto: Alex Lehn


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