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22 50 Jahre Stichlinge Das Trio Annamateur aus Dresden trieb dem Gala-Publikum 2008 die Lachtränen in die Augen. ger, die zuerst den Stichling zuerkannt bekamen und kurz darauf auch den Deutschen Kleinkunstpreis, der als renommierteste Auszeichnung der Sparte gilt und jährlich überreicht wird. Das trifft unter anderem für Volker Pispers, Lars Reichow, Pigor & Eichhorn, Queen Bee (Ina Müller und Edda Schnittgard), Luise Kinseher, Bodo Wartke oder die Gruppe Annamateur zu. Sie und alle anderen bescherten dem Mindener Publikum Abende, an denen viel gelacht wurde. Denn zur Preis- Gala gibt es jeweils Kostproben aus den aktuellen Programmen – und in vielen Fällen später noch einmal eine komplette Show. Besonders gut sind mir Ina Müller und Edda Schnittgard in Erinnerung geblieben, die sich damals noch im Vortragssaal der Sparkasse zwischen den Songs so herrlich kabbelten. Ina Müller glänzte schon damals mit ihrem variationsreichen Gesang und frecher Schnauze, Edda Schnittgard konterte am Klavier mit trockenen Kommentaren. So pointenreich war zuvor kein Streit auf einer Bühne ausge- Von Ursula Koch Der Stichling war von Anfang an ein Volltreffer: Volker Pispers, Lioba Albus, Ina Müller, Bodo Wartke und das Düsseldorfer Kom(m)ödchen gehören heute zur ersten Garde des deutschsprachigen Kabaretts. Sie alle haben gemeinsam, dass sie auf der Bühne des Stadttheaters Minden einen kleinen bronzenen Stichling in Empfang genommen haben – die Statue zum Mindener Kabarett-Förderpreis, der mit 4000 Euro dotiert ist. tragen worden. Die beiden Nordlichter waren damit Preisträgerinnen par excellence, denn der Stichling soll an Künstler gehen, die das Genre um eine neue Facette bereichern. Seit 2005 gehen beide getrennte Wege, die Karriere von Ina Müller schoss durch die Decke. Sie ist mehrere Male wieder in Minden gewesen und dann ist die Kampa-Halle zu klein für den Ansturm der Fans. Unter den Preisträgern sind noch viele weitere, deren Karriere sich nach dem Stichling weiter nach oben entwickelte: H.G. Butzko hat in Minden inzwischen eine Fangemeinde, Christoph Sieber ist ebenfalls in der Erfolgsspur, gastierte nicht nur wiederholt im BÜZ, sondern ist auch im TV („Mann, Sieber!“ einmal im Monat im ZDF) immer häufiger zu sehen. Michael Krebs und die Pommesgabeln des Teufels haben bereits zweimal die Bühne des Stadttheaters gerockt, zuletzt im Die Idee hatten die Stichlinge bereits zu ihrem 25. Bühnenjubiläum geboren. Bis der Traum in Erfüllung ging, dauerte es noch drei Jahre. Seit 1994 wird der Preis in den Kategorien Solo und Gruppe alle zwei Jahre im Namen der Stadt, finanziert von der Unternehmensgruppe Melitta und der Sparkasse Minden- Lübbecke, vergeben. Eine Jury aus Fachleuten entscheidet, wer den Preis erhält. Neben den Stichlingen Birger Hausmann und Uschi Umbach, Dr. Ulrike Faber- Hermann vom Kulturbüro der Stadt gehören aktuell Theaterintendantin Andrea Krauledat, BÜZ-Geschäftsführer Peter Ludwig sowie Fachjournalisten wie Ralf Becker (WDR, Essen), Elke Frühling (Kulturjournalistin aus Mainz), Hans Jacobshagen (Redakteur beim WDR Köln), Gabriele Killert (Berlin), Michael Laages (Dramaturg und Journalist, Berlin) und Peter Zwey (Kritiker aus Ulm) dazu. Etliche Male gab es Preisträ- Lioba Albus in ihrer Paraderolle als Mia Mittelkötter. Luise Kinseher bekam den Preis als beste Solistin 2002 überreicht. Fotos: MT-Archiv Jury beweist sicheres Gespür Seit 1994 wird alle zwei Jahre der Kabarett-Förderpreis vergeben Michael Krebs hat zuletzt die Bühne des Theaters gerockt.


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