Page 18

20171114.PO

18 Porta Extra · November 2017 Auf halber Strecke des Berges Mehr als 70 Jahre lang gab es auf dem Südhang des Jakobsberges die beliebte Gaststätte „Zur schönen Aussicht“, genannt „Pinselburg“. Von Hans-Martin Polte Anfang des 20. Jahrhunderts wurde aus einer Unterkunft für Steinbrucharbeiter das Haus aus Porta-Sandstein- Quadern auf der Südseite des Jakobsberges zu einem „Wirtshaus Zur Schönen Aussicht“ umgestaltet. mit dem umliegenden Gelände und verpachtete es als Gastwirtschaft. Um das Jahr 1920 wurden von der Stadtverwaltung Anbauten an dem Haus errichtet, sodass die stadteigene Gaststätte „Schöne Aussicht“ Hausberge. Neben der Aussichtsplattform auf dem Fernsehturm und der Portakanzel auf dem Jakobsberg gab es bis 1981 mit der Gaststätte „Zur Schönen Aussicht“ auf halber Höhe des Berges einen weiteren beliebten touristischen Anziehungspunkt. Bekannt ist er bis heute unter dem Namen „Pinselburg“. Die wunderschöne Aussicht in Richtung Südwesten ins Wesertal und zum gegenüberliegenden Wittekindsberg mit dem Kaiser-Wilhelm Denkmal war schon seit Anfang des vorigen Jahrhunderts der Hauptgrund für die Beliebtheit der Gaststätte. Und damit wurde auch noch von den letzten Wirtsleuten in den 1970er-Jahren, der Familie Rösch, geworben: „Herrlichster Ausblick“ stand auf allen Hinweisschildern, die auf das „Forsthaus Café-Restauration Pinselburg“, wie das Gasthaus zuletzt hieß, hinwiesen. Den Namen „Pinselburg“ erklärt der heutige Besitzer, Dachdeckermeister Siegfried Rösch, der seit 48 Jahren das Haus mit seiner Frau bewohnt: „Es gab in früherer Zeit die Gastwirtin ,Mutter Bienchen‘, die mit einem Kunstmaler in eheähnlichem Verhältnis hier oben lebte. Der Maler wurde von den Gästen als ,Pinselquäler‘ bezeichnet und gab damit der Gaststätte den inoffiziellen, zuletzt auch offiziellen Namen.“ Das „Wirtshaus Zur Schönen Aussicht“, wie die Gaststätte anfangs hieß, gab es schon vor dem Ersten Weltkrieg an dieser Stelle. Es wurde in einem einfachen Haus aus Porta-Sandstein-Quadern eingerichtet, das wohl schon Ende des 19. Jahrhunderts als Unterkunftsraum für die damaligen Steinbrucharbeiter gebaut wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts erwarb die Stadt Hausberge das Haus Postkarte: Archiv Polte erweitert werden konnte. Maßgeblich daran beteiligt war der damalige Eigentümer des „Amtskellers“ in Hausberge Ludwig Starke, der als langjähriger Stadtverordneter schon damals eine Chance für die Belebung des Tourismus im Jakobsberg durch den Ausbau der Gaststätte sah. Nach dem Zweiten Weltkrieg trennte sich die Stadt von dem Objekt und verkaufte das Haus und das Gelände an den Spirituosenvertreter Erich Handreck. Das Gasthaus wurde dann in den 1950er- Stadteigene Gaststätte um 1920 erweitert Nicht umsonst hieß die Gaststätte im Jakobsberg immer schon „Zur Schönen Aussicht“. Foto(s): privat


20171114.PO
To see the actual publication please follow the link above